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Grüne Oase in Osnabrück

Eingang zum Botanischen Garten der Universität Osnabrück
Mehrere Eingänge führen in den Botanischen Garten der Universität Osnabrück. (Foto: Sven Christian Finke-Ennen)

Ganz schön grün in Osnabrück – wenn du hier mal ruhig durchatmen möchtest, findest du in den vielen Parks und Gärten als grüne Oasen mitten in der Stadt garantiert einen Lieblingsplatz zum Entspannen und Verweilen. Mein Lieblingsplatz durch alle Jahreszeiten ist der Botanische Garten der Universität Osnabrück, der nur einen Steinwurf weit von der Innenstadt entfernt auf dem Westerberg liegt. Der leichte Anstieg dorthin durch ein wunderschönes Stadtvillenviertel oder entlang des Caprivi-Campus der Hochschule Osnabrück mit seinen markanten ehemaligen Kasernengebäuden, die weit über 100 Jahre alt sind, bietet schon viele An- und Aussichten.
Übrigens: In den Kasernengebäuden absolvierte der Osnabrücker Autor Erich Maria Remarque  zu Beginn des 20. Jahrhunderts seine Rekrutenausbildung. Schilderungen aus dieser Zeit flossen in seinen weltberühmten Roman „Im Westen nichts Neues“ ein.

Blick vom Alpinum auf das Regenwaldhaus. (Foto: Sven Christian Finke-Ennen)

Ein Garten im Steinbruch

 Der Botanische Garten wurde 1984 eingerichtet und erstreckt sich durch einen stillgelegten Steinbruch, in dem früher der Osnabrücker Sandstein abgebaut wurde – edles Baumaterial für so manches Gebäude in der Stadt. 2011 wurde der Garten um einen zweiten Steinbruch erweitert. Hier durften sich heimische, besonders geschützte Pflanzen und Tiere ihren Lebensraum zurückerobern.

Blütenpracht aller Orten im Botanischen Garten Osnabrück. (Foto: Sven Christian Finke-Ennen)

Pflanzen aus aller Welt

Im Hauptbereich des Gartens kannst  du vielfältige Pflanzengemeinschaften aus den unterschiedlichsten Regionen der Erde bewundern. Erstaunlich, dass manche Pflanzen es hier überhaupt aushalten. Auch erstaunlich, wie sehr sich das Areal im Wechsel der Jahreszeiten stetig verändert – vom ersten zarten Grün im Frühling über die Blütenvielfalt im Sommer bis zur eindrucksvollen Laubfärbung im Herbst. Die Natur malt hier die schönsten Bilder und die Anlage des Parks bietet immer wieder großartige Blickachsen und Ausblicke.

Im Regenwaldhaus – hier geht es hoch hinauf – oder hinunter. (Foto: Sven Christian Finke-Ennen)

Die Tropen in Osnabrück

Im Winter etwas tropische Wärme gefällig? Dann ab ins Tropenhaus, dass sich mitten im Park an die Wand des Steinbruchs schmieg. Es beherbergt riesige Pflanzen aus der Region des Amazonasbeckens, die du über eine Wendeltreppe und Stege über mehrere Etagen hinweg aus verschiedenen Blickwinkeln bestaunen kannst.

Die Terrasse – ein schöner Ort zum Verweilen. (Foto: Sven Christian Finke-Ennen)

Sundown im Botanischen Garten

Meine Lieblingszeit im Botanischen Garten ist der Abend bis in den Sonnenuntergang hinein. Auch wenn es sich zum Abend hin abkühlt, gibt es hier schöne windgeschützte Ecken, in denen sich etwas von der Tageswärme hält. Oder ich suche mir ein Plätzchen im oberen Teil des Gartens und genieße dort den lauen Abendwind. Meistens habe ich ein leckeres Getränk und ein Buch dabei – Entspannung pur!

Nicht nur schön, auch essbar: Der Nutzpflanzengarten. (Foto: Sven Christian Finke-Ennen)

Forschung und Lehre

Bei Gründung des Botanischen Gartens hat man seitens der Universität Osnabrück aber nicht nur an die Aufenthaltsqualität der Besuchenden gedacht, sondern das Areal als einen Ort für Forschung und Lehre konzipiert. Davon zeugen auch diverse Gewächshäuser am Rande des Geländes, in denen Pflanzen gezüchtet werden. Zum Erhalt der regionalen Biodiversität gibt es hier auch mehrere Genbanken. Natürlich gibt es im Botanischen Garten auch ein umfangreiches Vermittlungsprogramm mit Führungen, Vorträgen und Aktionen für unterschiedliche Zielgruppen.

Bauchläufe in der Winterzeit. (Foto: Sven Christian Finke-Ennen)

Riechen, Schmecken, Fühlen

Auch wer nicht forschen will, kann hier trotzdem viel lernen: Ob im Nutzgarten, im Kräutergarten oder dem Areal mit Heilpflanzen, überall wächst so einiges, was auch in der heimischen Küche auf den Tisch kommen bzw. gesundheitliche Beschwerden lindern kann. Hier habe ich schon manche Pflanze entdeckt, die ich zwar theoretisch kannte, aber noch nie bewusst als Gewächs gesehen hatte.
Nicht nur schauen, auch riechen: An einigen Stellen stehen Pflanzen, die besonders gut und intensiv duften – anfassen ist ausdrücklich erwünscht Dazwischen schlängeln sich Bachläufe, die sich hier und da zu kleinen Teichen aufstauen. Und natürlich gibt es auch zentral gelegen einen großen Teich, aus dem weithin sichtbar große Wasserpflanzen emporragen.

Laubfärbung im Herbst. (Foto: Sven Christian Finke-Ennen)

Immer einen Besuch wert

Zuweilen wird auch der ganze Garten zum Veranstaltungsort, sei es für Musikevents, Illuminationsprojekte oder andere Kunstprojekte. Es gibt also immer wieder gute Gründe, zu allen Jahres- und Tageszeiten einen Besuch im Botanischen Garten einzuplanen – mit kleiner Einschränkung – dieser sollte während der saisonal unterschiedlichen Öffnungszeiten stattfinden.
Noch ein Tipp: Wenn du vor oder nach dem Besuch des Botanische Gartens noch etwas weiter spazieren möchtest, bietet ein Gang über den Westerberg in Richtung Natruper Holz einen wunderbaren Blick auf die Innenstadt zur einen und bis zum Piesberg auf der anderen Seite. Auf dem Weg findest du auch das „Büdchen“, ein kleines Lokal mit Biergarten, dass immer für einen Zwischenstopp gut ist und zu unseren liebsten Biergärten in Osnabrück zählt.
Außerdem kommst du am Gut Musenburg (ja wirklich, ein Bauernhof mitten in der Stadt!) vorbei, wo es im Hofladen leckere Produkte aus regionaler Produktion zu kaufen gibt.

Hinweise zu Veranstaltungen im Botanischen Garten findest du übrigens auch in unserem OSkalender.


 

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