Schlendert man durch Wilhelmshaven, erkennt man schnell, dass es hier alles andere als Trist und grau ist, auch wenn das Wetter an der Küste es manchmal so wirken lässt. Ganz im Gegenteil! Wir haben nicht nur viele tolle Museen, sondern auch Kunst, die kein Geld kostet. Und davon gar nicht wenig! Natürlich haben wir viele Denkmäler, die immer toll zu betrachten sind, aber heute möchte ich euch einen Einblick in die Kunst geben, die viele Menschen noch nicht auf der Agenda haben.
Kunst in Pixeln
Bereits wenn man mit dem Auto oder dem Fahrrad durch Wilhelmshaven fährt, erkennt man auf den Rückseiten sämtlicher Verkehrsschilder kleine Pixelbilder mit den verschiedensten Comic-/Videospielcharakteren. Es ist immer wieder eine Freude die Bilder zu entdecken, insbesondere wenn man durch die Stadt geht und plötzlich ein neues Motiv sieht. Vielleicht sogar von seiner Lieblingscomicfigur! Dahinter steckt eine Gruppe von Künstlern, die sich bei Instagram ,,saylove.whv“ nennen. Ihr Ziel ist es ein Lächeln ins Gesicht der Menschen zu zaubern. Bei mir ist das ihnen auf jeden Fall gelungen!
Straßenmalerei, die begeistert
Schreibt man schon über Kunst in Wilhelmshaven, ist auch unser, seit 2011 jährlich stattfindendes, Internationales StreetArt Festival zu erwähnen. Jedes Jahr Anfang August treffen sich nationale, wie auch internationale Künstler und Künstlerinnen in Wilhelmshaven, um ihr Talent in Form von verschiedenster Straßenmalereien zur Schau zu stellen. Hierfür haben sie ein Wochenende Zeit. Möchte man sich selbst von der Kunst überzeugen, sollte man sich beeilen, denn nach ein paar Regenschauern sind die meisten Gemälde auch schon wieder verschwunden.
Es lohnt sich wirklich den Prozess zu begleiten, um am Ende umso mehr fasziniert zu sein, wie schnell aus dem ,,nichts“ solche Kunstwerke entstehen können. Über die gesamten drei Tage kann man für seine/n Lieblingskünstler/in abstimmen und am Sonntag dann mitfiebern, wenn es bei der Preisverleihung darum geht, wer der Publikumsliebling war und einen Platz auf dem Treppchen erklimmen konnte.
Kunst in XXL
2022 wurde in der Südstadt am Gebäude der Rheinstraße 63 ein 22mx16m großes Wandgemälde von der Künstlerin Zabou gemalt. Es zeigt eine in die Ferne blickende Frau, eingekleidet in einem typischen Friesennerz. Da möchte man direkt mehr sehen! Zabous Wandgemälde ist allerdings nicht das einzige, das hier zu finden ist. Insgesamt gibt es 12 Bilder, die die Häuserwände von Wilhelmshaven schmücken.
Möchte man sich die Wandgemälde anschauen, kann man das sehr gut mit einem ausgiebigen Spaziergang kombinieren, denn die meisten liegen n der Südstadt. Startet man am Gemälde der Rheinstraße 63, gelangt man hervorragend von dort aus zum ca. 10 minütig entfernten Wandgemälde ,,Radziwill“ an der Ebertstraße/ Ecke Luisenstr. Das Bild ist eine Kopie des Bildes ,,Wilhelmshavener Werft“ vom regionalen Maler Franz Radziwill. Es ist 11,40mx9,40m groß und hat damit insgesamt eine Fläche von 100m²!
Eine Hommage an Wilhelmshaven
Den Spaziergang dorthin verbinde ich immer gerne mit einem Gang durch die Weser- oder Rheinstraße. Hier befinden sich viele Häuser, die noch aus der Kaiserzeit stammen. Ich finde, das ist schon Kunst für sich und auf jeden Fall sehenswert! Vom Gemälde ,,Radziwill“ kann man dann ca. 15 Minuten nördlich, Richtung des 99m² großen ,,Van Gogh“ Wandgemäldes (eine Nachbildung des Bildes ,,Caféterasse am Abend“) an der Bismarckstr./ Ecke Mitscherlichstraße laufen.
Von hier aus gelangt man dann auch ausgezeichnet zum Stadttheater von Wilhelmshaven. Am Gebäude befindet sich ein Wandgemälde, dass hervorragend Wilhelmshaven repräsentiert. Das Bild zeigt eine Collage aus wichtigen Orten und Wahrzeichen unserer Stadt. Zu sehen ist unter anderem das Rathaus, das Aquarium (ehemalige Strandhalle), die Windwächter und natürlich die Kaiser-Wilhelm-Brücke. Die drei sieben bis neun Meter hohen Windwächter zieren seit dem 9 Juli 2000 den Südstrand. Sie drehen ihre Köpfe mit dem Wind und gucken so entweder ins Landinnere oder auf das Meer. Sie stehen für die Bewohner der Küste, die ständig die Nähe zu den Naturgewalten Wind und Meer suchen. Schöner Gedanke, oder?
Die Kaiser-Wilhelm-Brücke hat, als wohl bekanntestes Wilhelmshavener Wahrzeichen, natürlich auch ein eigenes 150m² großes Wandgemälde! Es befindet sich am Gebäude eines Mehrfamilienhauses am Banterweg 112 und wurde vom Künstler Buko Königshoff umgesetzt. Das waren jetzt nur 5 der insgesamt 12 Wandgemälde, doch alle 12 sind, meiner Meinung nach, eine große Bereicherung für das Stadtbild von Wilhelmshaven. Hier gibt es eine Übersicht.
Meine Kollegin Barbara hat in ihrem Blogeintrag noch ein paar der anderen Wandgemälde vorgestellt. Schaut dort gerne mal rein! Oder noch besser, entdeckt die Bilder selbst bei uns vor Ort! Vielleicht sichtet ihr ja auch die bunt bemalten Stromkästen, von denen Barbara in ihrem Beitrag berichtet! Viel Spaß dabei!