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Komm‘ mit auf eine interaktive Reise ins urzeitliche Osnabrück

Nach mehr als 3 Jahren umfangreichen Umbaus öffnet das naturhistorische Museum am Schölerberg in Osnabrück nun endlich wieder seine Türen. Bereits vor der offiziellen Wiedereröffnung am 29. April durften wir uns hier in der letzten Woche einmal umschauen und einige der interaktiven Angebote testen, die Besucherinnen und Besucher künftig in der neuen Dauerausstellung erwarten. Mein Fazit verrate ich direkt vorweg: Ich bin total begeistert. Sowohl kleine als auch große Entdecker erleben hier jede Menge spannende Aha-Momente!

Fünf Bereiche des planetaren Lebens unter einem Dach

Die neukonzipierte Ausstellung widmet sich der Entstehung und Entwicklung der Erde in ihrer ganzen Spannbreite: Von der Geburt unserer Galaxie bis hin zu nachhaltigen Zukunftsmodellen für das menschliche Leben. Wie die Erde selbst starten auch wir unseren Besuch in den Sternen, genau gesagt im Themenbereich „Astronomie“. Dieser ist einer von fünf Kernthemen des Museums am Schölerberg, die der Besucher in der Dauerausstellung durchläuft. Es folgen „Wasser“, „Wald“, „Offenland“ und „urbanes Leben“. Was uns direkt auffällt: Die Zwischenwände der bisherigen Ausstellungsbereiche sind einem offenen Raumkonzept gewichen, sodass die besondere Architektur des Hauses, die einem Ammoniten nachempfunden ist, viel besser zur Geltung kommt.

Eine Reise ins Osnabrücker Land der Karbonzeit

In allen Themenbereichen finden wir außerdem immer wieder spannende Bezüge zur Entwicklung des Osnabrücker Landes: Welche Sternenbilder stehen zu einem gewissen Datum über Osnabrück? Welche Tiere waren hier in früheren Epochen beheimatet? All dies und vieles mehr können wir interaktiv erforschen. Ein Großteil der Exponate und fossilen Ausstellungsstücke kommt sogar aus der Region. Wir lernen, dass das Museum am Schölerberg über eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Tier- und Pflanzenfossilien aus der Karbonzeit verfügt. Zu dieser gehören erstmals entdeckte Arten wie der ausgestorbene Ur-Netzflügler oder Vorläufer des modernen Grashüpfers. Viele dieser Exponate sind Originalfundstücke aus den karbonzeitlichen Schichten des Piesbergs, der im Norden Osnabrücks liegt und den Mittelpunkt des Natur- und UNESCO Geoparks TERRA.vita bildet. Tipps rund um einen Ausflug zum Piesberg könnt ihr übrigens in unserem Artikel Abenteuer Piesberg in Osnabrück nachlesen!

AR-Fenster in die Urzeit: Karbonwald und Sigillaria

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die lebensecht gestaltete Nachbildung eines Karbonwaldes. Hierbei handelt es sich um eine Art sumpfigen Urwald, wie er vor 300 Millionen Jahren im Osnabrücker Land existiert hat. Gleich beim Betreten des Museums fällt er uns ins Auge. Hier „wachsen“ eigentlich ausgestorbene Bäume bis zu 12 Meter in die Höhe – beeindruckend in Szene gesetzt unter dem teilverglasten Museumsdach. Umgeben sind die Bäume von exotischen Pflanzen und riesigen Urzeit-Insekten. All dies wird eingerahmt von einem 90qm großen, handgemalten Wandbild. Auch einige der längst ausgestorbenen Tiere des Karbons werden hier durch Augmented Reality wieder zum Leben erweckt. Wir sind fasziniert! Inmitten dieser urzeitlichen Vegetation bildet die Sigillaria, die versteinerte Wurzel eines Siegelbaumes, das Herzstück des Karbonwaldes. Im Jahr 1886 wurde auch sie am Piesberg entdeckt. Die Sigillaria ist das fossile Aushängeschild des Museums. Mit 5,5 Tonnen zählt sie, so erfahren wir, zu den größten Pflanzenfossilien der Welt.

Ein lebensgroßer, urzeitlicher Tausendfüßler begrüßt Besucher im Karbonwald.

Interaktives Museumserlebnis für Groß und Klein

Besonders gelungen finden wir die abwechslungsreiche und multimediale Konzeption der Dauerausstellung. Pflanzliche, tierische und fossile Exponate werden mit viel Liebe zum Detail in lebensnahen Szenarien präsentiert und können aus direkter Nähe betrachtet werden. Neben informativen Texten – die übrigens per QR-Code auch auf englisch und niederländisch verfügbar sind – macht clever eingesetzte Technologie Fernes und Vergangenes greifbar und erfahrbar. So gibt es zum Beispiel diverse Augmented Reality-Stationen, ein 180 Grad Kino und eine Hologramm-Vitrine. Ich freue mich schon darauf, bei meinem nächsten Besuch im Museum am Schölerberg weitere von diesen Features auszuprobieren.

Naturerlebnis am Schölerberg

Wessen Wissenshunger nach einem Rundgang durch 300 Millionen Jahre Erdgeschichte noch nicht gestillt ist, dem wird am Schölerberg aber zum Glück nicht so schnell langweilig. Neben der Dauerausstellung können das angegliederte Planetarium (kostenpflichtig) und der 5.000 Quadratmeter große Garten des Museums am Schölerberg (kostenfrei) besucht werden. Von Naturteich bis Trockenmauer und vom Hochbeet bis zum Insektenhotel kann man hier über 800 heimische Pflanzen in verschiedenen Gartenformen entdecken. Insbesondere für Familien hält das Museum, das gleichzeitig auch Umweltbildungszentrum und Informationszentrum für den Natur- und UNESCO Geopark TERRA. vita ist, viele spannende Angebote und Informationen bereit. Wer gleich ein ganzes Wochenende in Osnabrück verbringt, dem bietet der benachbarte Zoo mit über 2.600 Tieren in 13 Themenwelten tagesfüllende Unterhaltung.

Adresse & Kontakt
Museum am Schölerberg
Klaus-Strick-Weg 10 | 49082 Osnabrück
Telefon: 0541 323-7000
www.museum-am-schoelerberg.de

Eintrittspreise
Erwachsene 6,50 Euro | mit Kindern 3,50 Euro
Kinder ab 4 Jahren 2,50 Euro
Ermäßigt 3,50 Euro
Für Sonderveranstaltungen gelten abweichende Preise

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