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Kleiner Roter Sand

Auf unserer Suche nach den Hidden Places – den Lieblingsorten in unseren 17 niedersächsischen Städten –  sind wir diesmal auf den Leuchtturm gekommen: Der Leuchtturm Brinkamahof in Bremerhaven , im Volksmund „Kleiner Roter Sand“ genannt.

Der kleine Eisenturm ist ein Star unter den Leuchtfeuern, der eine beispiellose Karriere machte. Der rot/weiße Anstrich und die typische Stahlringkonstruktion erinnern ein wenig an den berühmten Leuchtturm Roter Sand, der sich weit draußen in der Außenweser befindet. Der Leuchtturm Brinkamahof ist heute aber für jedermann trockenen Fußes erreichbar, denn er steht mittlerweile im Süden Bremerhavens und dient als Wohnung.

Aus dem Leben eines Leuchtturms

Der Leuchtturm Brinkamahof wurde 1910 bis 1911 auf einem Leitdamm nahe Weddewarden errichtet, einem Stadteil Bremerhavens im äußersten Nordwesten der Stadt. Sein Name leitet sich von der Hofbesitzerfamilie Brinkama ab, die dort große Ländereien besaß. Da sich das Flussbett der Weser damals noch häufig verlagerte, sollte es ein transportables Gebäude sein.  Daher setzte man ihn aus Eisenplatten der Isselburger Hütte zusammen.

Über 100 Jahre alt

1912 wurde das Leuchtfeuer gezündet. Der Turm diente anfänglich als Leit- und Quermarkenfeuer. Sein Lichtsignal hatte zuletzt eine Tragweite von 17 Seemeilen. Der Leuchtturm Brinkamahof blieb bis in die 1970er-Jahre aktiv, ohne dass er tatsächlich einmal seine Position wechseln musste. Dann sollte jedoch die Container-Kaje des Bremerhavener Hafens verlängert werden,  der Turm mußte weichen.

Leuchtturm zu verkaufen!

Ein Inserat rettete ihn vor dem Abriss: Leuchtturm zu verschenken! Der Haken war, dass der neue Eigentümer sich selbst um den Abtransport des 130 Tonnen schweren Stahlkolosses kümmern musste. Das überforderte die meisten Interessenten. Schließlich schlug ein Kapitän zu, der etwas weiter weseraufwärts einen Bootshafen am Fischereihafen betrieb. Mit einem schweren Schwimmkran wurde der Turm im August 1980 von seinem Sockel gehoben und an seinem neuen Standort rund acht Kiliometer südlich am Fischereihafen wieder abgesetzt. Dort wacht er jetzt über die kleine Marina. Das ganze soll um die 60.000 D-Mark gekostet haben.

Heute präsentiert sich der Kleine Rote Sand optisch wieder in Bestzustand mit einem frischen rot-weißen Anstrich. Er wurde zu einem Wohnhaus ausgebaut, während sich in seinem Sockel ein Clubheim für die Mitglieder des Yachtclubs befindet.

Solche “Hidden Places” oder Lieblingsorte haben wir schon einige in unserem Sendegebiet gefunden:

Das Theater Laboratorium in Oldenburg befindet sich in einer ehemaligen (historischen) Turnhalle.

500 verschiedene Rosensorten findet man im Rosarium in Wilhelmshaven.

Die Bremerhavener haben ihren ganz eigenen Ort, um den Alltag hinter sich zu lassen: ihren Weserdeich.

Das Magniviertel in Braunschweig mit dem Strupait ist eine Klasse für sich.

Ebenfalls anders ist das Aha Erlebnismuseum für Kinder und Jugendliche in Wolfenbüttel.

Das Museum für bürgerliche Wohnkultur in Gifhorn ist das einzige seiner Art in Deutschland.

Wenn man durch Hann. Münden streift sieht man sie von fast überall, sowie man den Blick nach oben hebt: die Tillyschanze.

Mitten in der Heide, in Gifhorn, steht der Glockenpalast.

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