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Insidertipps für den Besuch in Wilhelmshaven

Wenn man an Urlaub in Wilhelmshaven denkt, kommen einem zuerst folgende Dinge in den Sinn: Die Kaiser-Wilhelm-Brücke, der Große Hafen und der Südstrand. Klar, dass sind auch wirklich tolle Orte, die man in Wilhelmshaven unbedingt gesehen haben sollte. Und dennoch hat die Stadt so viel mehr zu bieten. Deswegen möchte ich euch heute einige Insidertipps für euren Besuch in der Hafenstadt mitgeben.

Die Natur spielt in Wilhelmshaven eine große Rolle. Damit meine ich nicht nur das Wattenmeer und die Gebiete am Wasser, wie man es von einer Stadt an der Nordseeküste vermutlich erwartet. Es gibt auch unfassbar viele schöne Parks und Grünflächen, die bewundert werden können.

Rosarium Wilhelmshaven

Daher starten wir unseren Ausflug durch Wilhelmshavens schöne und teilweise versteckte Ecken heute am Rosarium. Unweit des Rüstringer Stadtparks – im Herzen der Stadt – findet ihr die wunderschöne Blumenanlage. In ihr sind mehr als 5.000 Rosen beheimatet, die in verschiedenen Themengärten präsentiert werden. Selbst wenn ihr keine großen Rosenfans seid, bin ich davon überzeugt, dass ihr von der großen Blütenpracht beeindruckt sein werdet. So geht es mir zumindest jedes Mal.

Direkt an das Rosarium grenzt übrigens der das ganze Jahr über geöffnete Botanische Garten. Darin findet ihr verschiedene Gartenformen, z. B. einen Steingarten oder einen Duft- und Sinnesgarten. Der Botanische Garten ist barrierefrei.

Der Botanische Garten in Wilhelmshaven im Herbst (Foto: Linda)

Geöffnet ist das Rosarium hingegen immer vom Muttertag bis in den Oktober hinein, in den kälteren Monaten bleibt es geschlossen. Wenn es dann langsam wärmer wird, mache ich jedes Jahr einen kleinen Spaziergang durch die Gärten und freue mich, dass die Rosen langsam wieder anfangen zu blühen. Sie bieten übrigens einen großartigen Hintergrund für Fotoshootings. Bitte bleibt dafür aber auf den vorgegebenen Wegen, wir wollen ja nichts kaputttreten. 😊

Das Rosarium ist übrigens auch Schauplatz für verschiedene kleine und größere Veranstaltungen, so gibt es zum Beispiel ein Rosenfest im Juni. Besonders schön finde ich aber das Lichterfest, welches immer zum Ende der Saison im Oktober veranstaltet wird. Dann werden verschiedene Leuchtstrahler und Lichtskulpturen auf dem Gelände aufgestellt. Sie lassen die Gärten wirklich wundervoll mystisch erstrahlen.

Rüstersieler Hafen – Ein Must-See für den Ausflug mit Kindern

Weiter geht es zum Rüstersieler Hafen. Ein bisschen versteckt liegt er in dem beschaulichen Stadtteil Rüstersiel, in dem hauptsächlich Wohnhäuser zu finden sind. Er ist der einzige Süßwasserhafen in der Stadt, denn er befindet sich am Fluss „Maade“ und nicht direkt am Meer. Einige Anlegeplätze für Schiffe und Yachten sind hier zu finden. So sind auch immer einige kleinere Segelschiffe zu sehen.

Schwäne im Rüstersieler Hafen in Wilhelmshaven (Foto: Rainer Ganske)

Rund um den Rüstersieler Hafen gibt es einen kleinen Spazierweg, der auch am Gemeinschaftsplatz Rüstersiel vorbeiführt. Der Ort ist ideal für einen kleinen Ausflug mit Kindern, denn dort gibt es einen Spielplatz, ein Fußball- und ein Volleyballfeld und eine BMX-Bahn. Ein großes Anker-Denkmal am Platz ist übrigens das ideale Setting für ein maritimes Urlaubsfoto.

Zwischen Schleuse am Maadesiel und Rüstringer Berg

Vom Rüstersieler Hafen aus ist es dann nicht mehr weit bis zur Schleuse am Maadesiel. Von dort aus können die Schiffe dann auf hohe See gelangen. Rund um die Schleuse gibt es einen schönen Spazierweg, der direkt am Deich entlangführt. Vom Deich aus hört man zumeist ein fröhliches „Mäh“, dort grasen nämlich sehr viele Deichschafe. Im Frühjahr darf man sich dann auch über den Anblick der kleinen Lämmer freuen, die dann geboren werden. Ich gehe dort auch gerne Inliner fahren, dafür eignet sich die Strecke perfekt.

Läuft man den Weg am Deich in südöstlicher Richtung entlang, kommt man irgendwann an den Rüstringer Berg. Mit seinen 13,5 Metern überragt er die Deiche um sechs Meter. Wenn ihr aus einer bergigeren Region kommt, werdet ihr nun bestimmt schmunzeln: Er ist tatsächlich Wilhelmshavens höchster Berg.

Aussicht vom Rüstringer Berg (Foto: Barbara)

Oben auf dem Berg gibt es einige künstlerische und informative Installationen, welche zum Beispiel Infos über die Wiederherstellung der Deichsicherheit oder die Vertiefung des Jadefahrwassers enthalten. Das eigentliche Highlight dort ist aber eigentlich die Aussicht. Von dort aus kann man weit auf das Meer hinaussehen und hat auch einen Blick auf die Öffnung des Jadebusens.

Definitiv sehenswert: Burg Kniphausen

Weiter geht unsere Entdeckungsreise von Wilhelmshavens versteckten Must-Sees an der Burg Kniphausen. Um jetzt keine falschen Hoffnungen zu wecken, sei zunächst klargestellt: Die Burg selbst gibt es leider nicht mehr zu sehen. 1708 wurde sie durch ein Feuer zerstört. Seitdem sind nur noch Teile der Wassergräben, das Torhaus, der ehemalige Marstall und zwei Stallgebäude zu sehen.

Wegen der Burg komme ich also gar nicht unbedingt her. Warum dann? Das Gelände rund um die ehemalige Burg ist wirklich wunderschön. In einer kleinen Parkanlage kann man wunderbar Joggen gehen und begegnet dabei vielen Vögeln. Vor allem Enten schwimmen viele in den Wassergräben umher.

Im Frühling gibt es hier viele bunte Blümchen zu sehen, im Winter hingegen eine schöne Schneelandschaft und vereiste Gewässer (sofern es denn in Wilhelmshaven einmal schneit, so oft kommt es hier dann doch nicht vor). Ein toller Ort, um einfach mal den Kopf frei zu bekommen und in Ruhe durch die Natur zu spazieren.

Die Burganlage befindet sich in einem der äußeren Stadtteile. Von dort aus kommt man schnell auf die Autobahn. Wir wählen stattdessen den entgegengesetzten Weg und fahren wieder gen Innenstadt. Auf dem Weg dorthin mache ich häufig einen kleinen Zwischenstopp an der „Berliner Scheune“ am Schaardeich 21A. Versteckt an einem kleinen Hof werden dort unglaublich leckere Berliner, Donuts und vieles mehr zum Mitnehmen verkauft. Geöffnet ist sie von mittwochs bis sonntags. Sollte man unbedingt einmal probiert haben!

Von Südstrand bis Südkiez

Mit den Berlinern im Gepäck geht es dann doch noch einmal in Richtung Südstrand. Genau genommen ist das nun wirklich kein Geheimtipp. Dieses Mal geht es auch nicht um den Ort, sondern ich habe einen anderen Tipp für euch in petto.

Strandkörbe am Südstrand in Wilhelmshaven (Foto: Rainer Ganske)

Zwischen Südstrand und Strandpromenade stehen in den wärmeren Monaten viele Strandkörbe, die für den Tag gebucht werden können. Doch was, wenn ihr am Strand seid und der Strandkorbverleih gerade geschlossen hat? Keine Sorge. Da gibt es einen Trick, um trotzdem einen Platz zu bekommen. Buchen könnt ihr sie nämlich ganz unkompliziert online – also zum Beispiel auch spontan abends oder am ganz frühen Morgen. Hach, einfach mal nichts machen, außer im Strandkorb sitzen und aufs Meer schauen. Großartig.

Kunstautomat

An den Strand grenzt direkt die Kaiser-Wilhelm-Brücke an. Überquert man sie, ist man direkt in der Südstadt Wilhelmshavens. Von Wilhelmshavenern aus liebevoll Südkiez genannt. Geht man die zweite Treppe links hinter der Brücke hinab, findet man nahe einer Bushaltestelle eine ziemlich coole Sache, die ich euch auf keinen Fall vorenthalten möchte: Einen Kunstautomaten. Kleingeld rein und raus kommt ein kleines Kunstwerk. Und wer weiß, vielleicht ist ja mal etwas dabei, das in einigen Jahren richtig viel wert ist.

Im Südkiez selbst verstecken sich viele lokale Geschäfte und tolle Projekte. Schaut doch mal im Blogtext von Gastbloggerin Anna vorbei, um mehr zu erfahren.

Insidertipps zum Abendprogramm in Wilhelmshaven

Den Abend ausklingen lasse ich schließlich beim Pubquiz im Café Freiblock in der Marienstraße. Das von Studierenden geführte Café ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Alle paar Wochen wird dort freitags ein lustiger Quizabend veranstaltet, die Themen werden im Vorfeld immer bei Facebook und Instagram bekannt gegeben. Das Café hat eine stetig wechselnde Auswahl an Kuchen, auch vegane sind immer mit dabei.

Wenn ihr lieber Musik mögt, kann ich euch für das Abendprogramm die Veranstaltungen im Kulturzentrum Pumpwerk empfehlen. Ob Konzert, Comedy-Show, Kleinkunst, Kabarett oder Lesung – die Events dort sind wirklich abwechslungsreich.

So, genug Insidertipps für heute. Vielleicht ist ja für den ein oder anderen etwas Neues dabei gewesen, das man sich beim nächsten Wilhelmshaven-Besuch anschauen kann.

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