Immer, wenn ich denke, dass ich meine geliebte Seestadt in- und auswendig kenne, eröffnen sich neue Blickwinkel und ich betrachte sie mit anderen Augen. Das ist schon so, wenn ich unsere Hafenstadt einmal von der Wasserseite statt von der Landseite aus betrachte. Ich bin immer wieder erstaunt, wie neu dann etwas ganz Vertrautes auf einmal wirkt. Ich habe schon etliche Führungen und Rundfahrten durch Bremerhaven mit dem Rad, dem HafenBus und den Barkassen und Ausflugsschiffen gemacht und dabei immer wieder Neues, Aktuelles und Spannendes über Vergangenes erfahren.
Zahreiche Möglichkeiten Bremerhaven vom Wasser aus zu erleben
Als Hafenstadt spielt Wasser bei uns natürlich eine große Rolle. Und das machen wir erlebbar. Denn nicht umsonst werben wir mit dem Slogan „Bremerhaven – Meer erleben“. Ob Weserrundfahrt, Dicke Pötte Tour oder Transferfahrt mit dem Lottjen. Über unsere Dicke Pötte Tour, dem Ausflug auf die Weser, inlusive Schleusung durch die Sportbootschleuse Neuer Hafen, habe ich euch schon ausführlich berichtet. Den Beitrag lest ihr hier. Auch wo ihr sonst Pötte kieken könnt erfahrt ihr hier auf dem Blog.
Heute möchte ich euch unsere Hafenrundfahrt als grandiosen Zeitvertreib während des Besuchs in Bremerhaven ans Herz legen. Und im weiteren Verlauf dieses Beitrags auch einen Tipp geben, wenn ihr euch auf dem Wasser nicht so wohl fühlt.
Harufa – die Hafenrundfahrt durch unsere Überseehäfen
Euch mag schon bekannt sein, dass Bremerhaven einen der wichtigsten internationalen Seehäfen Deutschlands beherbergt. Unsere Stromkaje ist mit ihren 5 Kilometern die längste Europas. Der Autoumschlag ist unser Verkaufsschlager schlechthin. Immer wieder machen bei uns die schönsten Kreuzfahrtschiffe der Welt Station. Unsere Werften bauen spektakuläre Yachten oder reparieren und erweitern bekannte Fähren und Frachtschiffe.
All das lässt sich bei uns erleben. Mit einer Hafenrundfahrt durch die Überseehäfen. Mit den zwei schmucken Barkassen, Lady Sunshine und Hein Mück, geht es mitten in den Hafenwelten los, zu einer knapp einstündigen Fahrt durch die Binnenhäfen. Ihr erfahrt spannende Fakten über Werften, Autoumschlag, Containerschiffe und vieles mehr. Und jede Tour ist dabei wirklich einzigartig, denn bei so viel Trubel in unserem Hafen, haben die Gästeführer jedes Mal eine neue Gelegenheit euch etwas über das Treiben zu erzählen. Mit ganz viel Witz und seemännischem Charme vermitteln sie euch den ein oder anderen wissenswerten Fakt und platzieren hier und da auch immer wieder unterhaltsame Witze.
Einen schönen Eindruck der Hafenrundfahrt durch die Überseehäfen bekommt ihr in unserem Bremerhaven Walk.
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Mehr erfahren
Alle Infos zu Abfahrtzeiten und Tickets findet ihr auf der Website der HaRuFa. Jetzt gibt es aber noch mehr Touren und Ausflüge. Ich war dabei – und es war toll!
Und nun zu meinem Tipp für jene unter euch, die sich auf dem Wasser nicht zu Hause fühlen:
Unsere neue Leuchtturmtour
Wohl kaum einer kann sich der Faszination Leuchtturm entziehen. Ob hoch aufragend oder klein und gedrungen, aus Stahl oder Stein, rot-weiß oder schwarz-weiß gestreift oder oder oder… der Vielfältigkeit scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.
Einer schöner als der andere
Jeder Turm ist ein Unikat und hat seine eigene Geschichte. Doch welche Aufgaben erfüllt solch ein Leuchtfeuer eigentlich? Wie navigieren die Kapitäne die riesigen Schiffe anhand der Lichtzeichen sicher durch das Fahrtwasser? Wie alt ist der älteste noch aktive Festland-Leuchtturm an Norddeutschlands Küste? Das und noch viel mehr erzählt uns der Guide auf unserer Rundfahrt „Leuchtturmtour“ mit dem Doppelstockbus HafenBus und eröffnet uns völlig neue Blickwinkel.
Schnaps und Sekt
Los geht’s mit dem schmucken Bus im Schaufenster Fischereihafen – der maritimen Meile Bremerhavens. Hier gibt es Fisch in allen Variationen, aber eben auch schon den ersten Leuchtturm. Sein Spitzname ist Doppelkorn, denn oben an der Spitze sind zwei auf dem Kopf stehende Kegel angebracht, die die Form von Korngläsern haben. Das kleinere Pendant steht am Deich. Sein oberes Ende ziert ein auf dem Kopf stehender Kegel, was ihm den Spitznamen Sektkelch einbrachte. Wenn ein Kapitän diese beiden Lichtzeichen von See kommend in einer Linie übereinander sieht, fährt er sicher im vorgeschriebenen Fahrwasser. Tja, wie soll er sich auch sonst zurechtfinden, überlege ich, denn Mittelstreifen, wie auf der Straße gibt es im Wasser ja nicht.
Backbord und Steuerbord oder rot und grün
Weiter geht’s zum Backbord- und Steuerbordfeuer, die an der Hafeneinfahrt zum Fischereihafen stehen, gleich neben der Liebesinsel. Der Platz verdankt seinen Namen, weil man hier romatisch den Sonnenuntergängen (oder Sonnenaufgängen) zuschauen kann. Von diesem Blickwinkel gibt es auch einen tollen Blick über das Wasser auf die Skyline Bremerhavens. Aber wir haben ja noch viel mehr Leuchttürme. Einer der schönsten und somit auch ein Wahrzeichen unserer Stadt ist der Simon-Loschen-Leuchtturm. Der wunderschöne Backsteingotikbau aus dem Jahr 1853 ist der älteste noch in Betrieb befindliche Festland-Leuchtturm Norddeutschlands.
Die können nicht nur leuchten
Unser knuffiges Molenfeuer wird von allen nur liebevoll Pingelturm genannt. An einem Ausleger oben am Turm ist eine Glocke angebracht, die bei Nebel läutete. Bis 2010 war sie in Betrieb und ist nun ein nicht wegzudenkendes Denkmal und Treffpunkt für Sonnenhungrige, Ausflügler, Radfahrer und „aufs-Wasser-Gucker“.
Immer gen Norden
Wir verlassen Bremerhaven und fahren entlang der Küste gen Norden. Auf zwei maritime Schönheiten treffen wir in den schmucken Urlaubsorten Wremen und Dorum. Der schwarz-weiß gestreifte „Kleine Preuße“ gibt in Wremen ein schönes Fotomotiv ab. In ihm geben sich übrigens Jahr für Jahr viel Paare ihr Ja-Wort. Ganz anders sieht dagegen Obereversand in Dorum aus. Der eckige Turm ragt auf filigran wirkenden Stahlstreben hoch in den Himmel. Auch hier können sich Brautpaare das Ja-Wort geben.
Hein Mück kiekt Leuchttürme
Ihr habt keine Lust, im Bus zu sitzen und wollt lieber in die Pedale treten? Kein Problem! Dann ist die Radtour „Hein Mück kiekt Leuchttürme“ vielleicht etwas für Euch. Mir jedenfalls hat es Spaß gemacht, dem Guide entlang der Weser zu folgen und während der Stopps viel über die Geschichte und Bedeutung der maritime Bauten und den Hein Mück-Figuren, die überall in der Stadt zu finden sind, zu erfahren. Und jede Figur ist, genauso wie die Leuchttürme, einzigartig.Abseits der Hauptverkehrsstraßen eröffnen sich ganz neue Blickwinkel. Neben viel Wissenswertem und Interessantem gibt unser Guide aber auch die eine oder andere Anekdote zum Besten. Auf der etwa dreistündigen Tour kommen Spaß und Unterhaltung nicht zu kurz. Wir hatten jedenfalls eine Menge zu entdecken und zu lachen.
Andere Blickwinkel – Bremerhaven mit allen Sinnen
Bei der Fischhappen-Tour wird neben schauen, riechen, fühlen noch ein weiterer Sinn angesprochen – das Schmecken. Der kulinarische Spaziergang durch das Schaufenster Fischereihafen ist etwas für alle Fischliebhaber und die, die es noch werden wollen. Wir schlendern durch die einstige Keimzelle der Deutschen Hochseefischerei. Hier, wo früher hunderte Fischkutter Seite an Seite lagen, wird auch heute noch Fisch gelebt, geliebt und gefeiert. Der Duft frisch geräuchertem Fischs lässt einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Es gibt alles vom Fischbrötchen über Back-, Räucher-, Frischfisch, Meeresdelikatessen bis hin zum Algensalat. Lecker! Neben geselligen Kneipen und maritimen Restaurants haben sich hier auch Manufakturen angesiedelt, die teilweise Jahrzehnte in Familienhand sind und ihr Handwerk von der Pieke auf gelernt haben und heute mit viel Know-how und Liebe fortführen. Und das schmeckt man auch! Probiert doch selbst einmal. Während der Tour gibt es verschiedene Kostproben zum Snacken. Guten Appetit und viel Spaß!
