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Bier aus Maschinentelegrafen

Ein Hauch von Dubai in Bremerhaven © energa

Die aboutcities-Redaktion ist wieder auf die Suche nach den kleinen Geheimtipps in Niedersachsen gegangen und fündig geworden: Das „Treffpunkt Kaiserhafen“ in Bremerhaven wird liebevoll auch als die letzte Kneipe vor New York bezeichnet und ist wirklich alles andere als gewöhnlich.

Na klar, Fisch gibt es hier natürlich auch in rauen Mengen. Das Essen ist hier zwar sehr gut, das Restaurant zeichnet sich aber nicht nur dadurch aus. Es ist eher so das ganze Drumherum – die meisten würden es wahrscheinlich mit „Atmosphäre“ oder „Ambiente“ beschreiben. Bernd Wormland ist zwar eigentlich Koch und Geschäftsführer hier, aber man könnte ihn auch öfter mal mit einem Museumsführer verwechseln. Das Restaurant gleicht einer Mischung aus Restaurant, Antikladen und Museum.

Lampen in Schmetterlingsform

Zugegeben: Innenarchitektonische Regeln wurden hier meistens nicht befolgt, aber wahrscheinlich ist genau das der Grund dafür, dass man sich hier vor seinem prall gefüllten Teller so pudelwohl fühlt. Und auch gerne mal länger bleibt, als man das eigentlich vorhatte. Denn mit „mal eben schnell einen Happen essen“ ist hier in der Regel nichts. Man gibt ja dann doch dem inneren Verlangen nach und möchte wissen, wieso über dem Tisch eine Lampe in Schmetterlingsform hängt und wie viele Seemeilen der Stuhl neben einem schon auf hoher See zurückgelegt hat. Denn die meisten Möbel haben einige Kilometer hinter sich. Hier gibt es eben nichts, was es nicht gibt – und vor allem gibt es hier absolut nichts ohne seine eigene Geschichte. Wormland erzählt sie seinen Gästen gerne.

Zweckentfremdet!

Sowohl von innen als auch von außen kultig © Treffpunkt Kaiserhafen

Bei seiner Einrichtung funktioniert der Restaurantbesitzer auch gerne mal Sachen um. Das Bier fließt im „Treffpunkt Kaiserhafen“ zum Beispiel aus Maschinentelegrafen. Was das ist? Das könnte Ihnen Wormland wahrscheinlich besser erklären als wir, aber wir versuchen es trotzdem mal: Maschinentelegrafen wurden früher in der Schifffahrt dafür benutzt, um Kommandos von der Brücke in den Maschinenraum zu geben. Mit dem Telegrafen wurde also nicht gesteuert, er diente vielmehr dazu, dem Personal unten die Geschwindigkeit und Richtung mitzuteilen.

Musikalische Seebären

Neben seinem ohnehin schon ungewöhnlichen Restaurant betreibt Wormland aber auch noch ein anderes Hobby: Er hat eine eigene Band – und die nicht erst seit gestern! Er war früher selbst als Schiffskoch auf hoher See unterwegs und hat da eine Freundschaft für’s Leben geknüpft. Peter Hitz heißt der Seebär, mit dem Wormland schon damals gerne musizierte. Unter dem Namen „Die Ocean Band“ konnten sie einige Auftritte in den 60er-Jahren feiern. Zwischendurch gab es auch immer wieder mal Pausen, aber seit die „Trude Herr“ (mit bürgerlichem Namen Brunhilde Lüchau) dabei ist, tritt das „Treffpunkt Trio“ regelmäßig im Restaurant auf.

Service

Aber jetzt haben wir so viel über Bernd Wormland, seine Inneneinrichtung und seine Band geredet, dass wir fast über das Essen hinweggekommen wären. Fisch gibt’s hier, das haben wir bereits gesagt. Aber das ist natürlich noch nicht alles. Werfen Sie doch mal einen Blick in die Speisekarte, Sie werden garantiert fündig: http://treffpunktkaiserhafen.de/speisekarte/.

Alle anderen Infos rund um das Kult-Restaurant gibt es hier http://treffpunktkaiserhafen.de/ und bei der Stadt Bremerhaven.
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Sie wollen noch mehr über Bremerhaven wissen? Hier geht es zur aboutcities-Website. Mit noch mehr Lustmachern und Angeboten.

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