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Wolfsburg Kunstmuseum: Ohne Auto aber mit Wurm

Der Tag beginnt gut. Und mit gut meine ich sehr gut, denn kurz nach dem Frühstück hoppelt von links nach rechts ein Kaninchen an mir vorbei. Man muss wissen, ich hege eine besondere Liebe zu Hasen – und Kaninchen im Speziellen – dank einer langen Freundschaft mit meinen Kaninchen Nadja. Dieses hellbraune Kaninchen hinter meinem Hotel lässt die einheimischen Spaziergänger zwar ziemlich kalt, aber ich springe vor Begeisterung in die Luft und zücke meine Kamera. Bis das geschehen ist, ist auch das Kaninchen vor weniger Begeisterung bereits in die Luft gesprungen. Nur hat es im Gegensatz zu mir gleich eine scharfe Rechtskurve angehängt und ist unter den Büschen verschwunden. Egal, immerhin habe ich ein Kaninchen gesehen, der Tag beginnt gut. 

Blumenpracht im Frühsommer in Wolfsburg.

Mein Job als Reiseblogger bringt mich an einem launischen Sommertag Mitte Juni nach Wolfsburg. Regen, Sonne, Regen, der Himmel kann sich nicht entscheiden. Und so entscheide ich mich anstatt für den Allerpark fürs Kunstmuseum Wolfsburg. Museen sind immer ein gutes Regenwetter-Programm und mich interessiert was der Österreicher Erwin Wurm für die Ausstellung angefertigt hat.

Erwin Wurm: Fichte

„Heute haben Sie Pech und Glück“ warnt die nette Dame an der Kasse mich. Ich nicke. Regen und Kaninchen, so sehe ich das auch. „Die Bäume werden heute ausgewechselt, deswegen sind Teile der Ausstellung gesperrt. Die gute Nachricht ist – der Eintritt ist dafür heute gratis.“

In der Ausstellung befasst sich der österreichischen Künstler mit einem ironisch-kritischen Blick mit dem alltäglichen Leben in Form von Skulpturen, Fotos und Projektionen. 20 der insgesamt 45 Werke hat der Bildhauer extra für diese Ausstellung angefertigt. Dazu zählt auch der gelbe Curry-Bus, der unübersehbar vor dem Eingang parkt und vor Fett zu gerinnen scheint.

Das Austauschen der Bäume ist übrigens ein Spektakel für sich. Ich finde es toll.

Walk the line – Wege des neuen Zeichnens

Die zweite Ausstellung zeigt Werke von 27 unterschiedlichen Künstlern die sich mit dem Thema „Zeichnen ist Denken mit dem Stift“ auseinander gesetzt haben und eigens dafür Werke angefertigt haben. Es ist eine unterhaltsame Ausstellung, die durch verschiedene Räume führt, vorbei an Zeichnungen, Bildern und Installationen.

Und zu guter Letzt wird auch noch der Besucher selbst aufgefordert und gefordert kleine Experimente mitzumachen. Eine gelungene und inspirierende Ausstellung, die keine Langeweile aufkommen lässt. Und auch der Museumsshop ist sehenswert. Hier lassen sich kleine Geschenke und wirklich spannende Bücher finden.

Als ich Stunden später das Museum wieder verlasse stehe ich dann doch wieder vor einem VW.

Dem von Herrn Wurm, denn mittags werden hier Currywürste verkauft. Köstlich, genau was man nach so einem Museumstag braucht. Mahlzeit!

Die Ausstellung von Erwin Wurm ist noch bis zum 13. September im Kunstmuseum zu sehen. Mehr Infos zum Museum und den Austellungen: www.kunstmuseum-wolfsburg.de.

Über die Autorin: Lea Hajner ist Reisebloggerin des Blog escape-town und Mitglied im Reiseblogger Kollektiv, das für die aboutcities die 17 Städte besuchte.

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