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Wilhelmshaven erleben – Banter See Radtour

Die Tage werden länger, heller und wärmer – endlich! Wir haben den Winter überstanden, der Frühling ist da. Er empfängt uns jedes Jahr aufs Neue mit sprießenden Blumen, mit ersten verlegenen Sonnenstrahlen und auch die Tiere erwachen aus ihrem Winterschlaf. Wer bekommt da nicht auch Lust sich aufzuraffen und in die Natur zu begeben? Die ganzen trägen Weihnachts- und Wintertage vergessen machen?

Also los! Schuhe an, Jacke drüber und raus an den Banter See. Warum? Das kann ich euch verraten…

Banter See – ein See mit Geschichte

„Banter See“ – klingt zunächst nicht sonderlich außergewöhnlich, doch hinter ihm steckt mehr als man vermutet! Damals waren dies die Flächen des West- und Zwischenhafens, durch welche die Bewohner der nördlichen Stadtteile mit der Rüstringer Fähre zum Südstrand befördert wurden. Diese Verbindung gibt es heute allerdings nicht mehr, nach dem 2. Weltkrieg wurde sie durch Trümmerteile aufgeschüttet und somit unterbrochen – der Banter See entstand!

Blick über den Grodendamm, die Trennung des Banter Sees vom Großen Hafen (c) Laura

Und wenn man ihn einmal umfahren möchte, dann muss man ganze 7,5km zurücklegen. Daher bevorzuge ich anstatt eines ausgiebigen Spazierganges eine Umrundung mit dem Rad.

Meinen Rundweg starte ich an der Banter Ruine. Diese rekonstruierten Bruchstücke der alten Banter Kirche sollen an die bei der Eisflut 1511 verloren gegangenen Dörfer erinnern und sind definitiv einen Abstecher wert!

Doch nun starte ich meine kleine Radtour. Bereits wenige Sekunden nachdem ich mich von der Ruine entferne komme ich am Banter See Park entlang. Das hier große Open-Air Veranstaltungen stattfinden, das vermutet man beim Vorbeifahren allerdings nicht. Warum nicht?

Umgeben von Pumpwerk, Banter See und Atlantic Hotel

Stellt euch mal vor, ihr seht eine große Rasenfläche, daneben einen alten Bunker als Überbleibsel des 2. Weltkriegs. Weit und breit kaum jemand zu sehen. Was soll hier schon groß stattfinden? Das habe ich mir anfangs auch gedacht, bis ich die erste Veranstaltung auf diesem Gelände besucht habe: Das stars@ndr2 Open-Air.  Kelvin Jones, Milow, Sasha, Silbermond… Allesamt standen sie auf der Bühne im Banter See Park und haben den rund 25.000 Besuchern einen tollen Tag beschert. Die Kulisse des Banter Sees, der strahlende Sonnenschein und zahlreiche Freunde um mich herum – perfekt.

stars@ndr2 Open-Air am Banter See Park 2015 (c) Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH

Und so trete ich weiter in die Pedale. Entlang des Ufers spiegelt sich die Sonne auf dem Wasser und der Wind weht mir durchs Gesicht. Von Weitem erkenne ich schon die vielen Liebesschlösser, die von Pärchen als Zeichen ihrer Verbundenheit angebracht wurden.

Der Weg führt weiter an einer Flussseeschwalbenkolonie vorbei durch eine Freizeitgartenanlage. Hier ist jedes Häuschen durch seine Individualität ein echter Blickfang.

Das darf man nicht Fährgessen..

Kurze Zeit später wird man mehr oder weniger zu einer kleinen Pause gezwungen. Das Strandcafé Fährhaus nähert sich, hier solltet ihr unbedingt eine Auszeit einlegen! Wie ihr euch das Strandcafé vorstellen müsst? Ein kleines, unscheinbares Häuschen am Banter See, in dem man nachmittags gemütlich bei Kaffee und Kuchen entspannen kann.

Bei gutem Wetter solltet ihr euch aber hinters Haus setzen, denn hier gibt’s Urlaubsfeeling gratis dazu. Ein grandioser Blick über den Banter See, unter den Füßen weißer Sand und im besten Fall ein klarer Himmel und strahlender Sonnenschein.

Wenn die Sonne dann später untergegangen ist, geht es hier erst richtig los. Das Strandcafé lockt mit Beach- und Studentenpartys, aber auch für private Geburtstage und Feiern kann es angemietet werden. Für mich gehört es zu den schönsten Ecken hier in Wilhelmshaven!

Aber genug Pause gemacht, nun geht’s weiter.

Der Rundweg führt jetzt etwas vom Ufer des Banter Sees hinweg und ein Stück weit am Industrieviertel Wilhelmshavens vorbei. Dann aber ist bald wieder Wasser in Sicht! Und wo Wasser ist, da wird auch Wassersport betrieben. In diesem Fall fahre ich geradewegs auf das Surfgelände des Banter Sees zu. Auch wenn zu dieser Jahreszeit nicht viele Surfer unterwegs sind, im Sommer herrscht hier Hochbetrieb.

Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sich das Surfgelände in einer tollen Umgebung befindet. Es ist unmittelbar gesäumt von einem kleinen Wäldchen, durch das ich im Schatten der Bäume direkt am Ufer des Sees entlang fahre. Und für all diejenigen, die zwischendurch eine Pause einlegen und die schöne Aussicht genießen wollen, stehen viele Bänke bereit.

„Klein Wangerooge“ hat für jeden etwas zu bieten

Da wo das Waldgebiet endet, dort liegt einem das Freibad „Klein Wangerooge“ zu Füßen. Viele Schwimmer sind jetzt noch nicht anzutreffen, außer einem Vierbeiner, der durch das kühle Nass tobt.

… und auch der erste „Seehund“ nähert sich dem Ufer 🙂 (c) Barbara

Der große Vorteil des Freibadabschnittes im Vergleich zum Südstrand? Er ist gezeitenunabhängig. Während man vor einem Badebesuch am Südstrand kurz den Gezeitenkalender checken muss, kann man im Freibad „Klein Wangerooge“ nach Belieben ein paar Bahnen ziehen. Auch wenn sich bei diesen etwas milderen Temperaturen kaum jemand hierher verirrt: im Sommer ist das Freibad immer gut besucht. Nicht nur Jugendliche, Familien und Senioren verschlägt es hierher, sondern auch Kanuten, Segler, Taucher und Surfer.

Alle sehen den kleinen Strandabschnitt als absoluten Geheimtipp an! Aber: Was tun, wenn Hunger und Durst einen überkommen? Keine Sorge, ein Kiosk bietet den Wasserratten verschiedene Getränke und Snacks an. Zudem gibt es eine Grillplatzvermietung, wo man mit seinen Liebsten einen schönen Abend verbringen kann.

Und hat man das Freibad passiert, dann neigt sich der Rundweg langsam aber sicher dem Ende zu. Abschließend fahre ich an der Marineanlage Bordum vorbei, in der seit 2001 das Logistikzentrum der Bundeswehr beheimatet ist. Bevor ich von Weitem bereits das Atlantic Hotel erahnen kann, durchquere ich nochmals einen liebevoll gestalteten Abschnitt mit Freizeitgärten.

Nur noch ein paar Tritte in die Pedale (c) Laura

Jetzt seid ihr dran!

Ob ein Rundgang, eine Rundfahrt oder einfach ein kleiner Abstecher: Der Banter See ist jedes Mal aufs Neue einen Besuch wert. Er spiegelt die vielfältigen und abwechslungsreichen Seiten Wilhelmshavens wieder. Einerseits begegnet man der Freizeit- und Unterhaltungsseite mit dem Freibad „Klein Wangerooge“, den Tauch-, Surf- und Segelschulen sowie dem Strandcafé Fährhaus. Andererseits erinnern diverse Gebäude an die damalige und auch heutige Nutzung Wilhelmshavens als wichtigen Marinestützpunkt.  Und wer am Ostersamstag noch auf der Suche nach einem schönen Osterfeuer für die ganze Familie ist, der sollte sich zum Banter See Park begeben – viel Spaß dabei!

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