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375 Jahre Westfälischer Frieden in Osnabrück

Wie lecker, so eine süße Brezel! Überreicht vom Oberbürgermeister auf der Rathaustreppe! Ich erinnere mich sehr gerne an diesen tollen Moment, als ich mit meinem selbstgebastelten Steckenpferd über die Treppe unseres Rathauses „reiten“ durfte – einer der vielen Viertklässler der Osnabrücker Schulen an diesem Tag. Anlass: Der Osnabrücker Friedenstag jedes Jahr am 25. Oktober. Auch wenn es bei mir nun schon einige Jahre her ist, erfreut sich die Tradition auch heute noch großer Beliebtheit bei Schüler:innen und deren Familien. Meine persönliche Erinnerung an das Steckenpferdreiten ist zugleich auch ein sehr guter Anlass, um sich mit der Bedeutung des Westfälischen Friedens zu beschäftigen. Die Verkündigung des Friedensschlusses, der in Münster und Osnabrück verhandelt wurde, jährt sich in diesem Jahr nämlich zum 375. Mal und Osnabrück feiert mit einem großen Friedensjubiläum!

Hunderte kleine Friedensreiter beim Osnabrücker Steckenpferdreiten 2022. Foto: Angela von Brill

Frieden als Aufgabe

So weiß ich seit meiner Zeit als junger Steckenpferdreiter, dass es etwas Besonderes ist, in der Friedensstadt Osnabrück zu leben. Aus dem Erbe des Westfälischen Friedens leitet sich das Motto unserer Stadt ab: „Frieden als Aufgabe“. Im Stadtleben ist dieser Friedensauftrag überall gegenwärtig: Ob die historischen Ereignisse wie eben die Verkündung des Westfälischen Friedens, ob eine aktive Erinnerungskultur, um die Greul der Weltkriege nie zu vergessen oder die Auseinandersetzung mit aktuellen Friedensthemen in Veranstaltungen, Kultur oder Wissenschaft.

Diese Urkunde beendete (u.a.) den Dreißigjährigen Krieg. Foto: Sven Christian Finke Ennen

Hereinspaziert: Der Friedenssaal

Für mich ein zentraler Ort in unserer Stadt: Der Friedenssaal im historischen Rathaus. Hier und im Ratssaal in Münster verhandelten die Gesandten, um den 30jährigen Krieg zu beenden. Gerne würde ich mich mal ganz kurz in diese Zeit zurückversetzten können, um zu lauschen, was da so besprochen wurde. Und gerne zeige ich Gästen diesen besonderen Ort, der zu deren Verwunderung frei zugänglich ist. Hier finden auch ganz selbstverständlich viele Veranstaltungen unterschiedlichster Art statt. Von Empfängen für bedeutende Persönlichkeiten mit Eintrag in das Goldene Buch der Stadt bis zur Verleihung des Rosa Courage Preises im Rahmen dea Gay in May Festivals ist hier jede/r willkommen.
Die Rathäuser von Osmanrück und Münster erhielten übrigens wegen ihrer großen historischen Bedeutung das Europäische Kulturerbesiegel.

Der Friedenssaal im Osnabrücker Rathaus. Foto: Jette Golz

Und wieder ein Jubiläum

1998 kamen hier im Friedenssaal außerdem viele gekrönte Häupter und Regierungschef:innen zusammen, um das letzte Friedensjubiläum zum 350. Jahrestag würdig zu begehen. Und nun, 25 Jahre später, steht wieder ein Jubiläum im Kalender. Angesichts der Situation in der Ukraine wurde im Vorfeld in der Stadt viel diskutiert, ob wir in diesen Zeiten „feiern“ können und dürfen. Unter dem Motto „Geschichte reflektieren, Zukunft neudenken“ wird ab Mai das Jubiläum daher in sieben (Themen-)Monaten mit vielen Veranstaltungen und Formaten angemessen begangen – und ja, es wird auch Gelegenheiten zum Feiern geben.

Das offizielle Logo des 375. Friedensjubiläums.

Auf nach Osnabrück!

Ihr seht: Es gibt – besonders in diesem Jahr – viele gute Anlässe, die Friedenstadt Osnabrück zu besuchen. Informationen zum 375. Jubiläum des Westfälischen Friedens findet Ihr hier: friedensstadt.osnabrueck.de

Der OSKalender gibt Euch einen guten Überblick zu allen Events rund um das Friedensjubiläum in Osnabrück und im Osnabrücker Land: www.os-kalender.de/osfrieden2023

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