Website-Icon about cities | Der Städteblog für Niedersachsen

Zeit mit Freunden in Hannover

(c) Christian Wyrwa

Man nehme ein paar Drinks und gutes Essen, hier und da ein bisschen Kultur oder Sightseeing und im besten Fall gutes Wetter – und hat eine gute Zeit mit Freunden. In Hannover gelingt das gut. Es ist Frühling und die Sonne scheint. Somit ist klar, dass wir unsere Zeit weitestgehend draußen verbringen.

3 in 1: Hannover zum Selbsterkunden

Hannover bietet Einzigartiges, was Kultur, Sightseeing und Bewegung vereint: Der Rote Faden. Das Beste daran: Er ist kostenlos und individuell erlebbar. Über 4,2 km führt die rot gestrichene Linie an den 36 bedeutsamsten Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei. Gemütlich schlendern wir von der Tourist Information am Hauptbahnhof, in der wir uns mit dem nötigen Infomaterial eindecken, los.

Wir staunen über das pompöse Gebäude des Opernhauses, über die zerbombte Ruine der Aegidienkirche und über das prunkvolle Neue Rathaus. Unweit vom Neuen Rathaus befindet sich das aus Stahlbetonskelett bestehende Verwaltungsgebäude der Nord/LB, das architektonisch starken Kontrast zeigt und uns irgendwie beeindruckt.

Von hier geht es weiter zum Maschsee. Auf dem Weg dorthin kommen wir an mehreren Museen und bedeutsamen Statuen vorbei. Die maritime Oase gibt uns sofort Urlaubsgefühle. Wir schlendern die lange Uferseite entlang in Richtung Südufer, genießen den Blick auf das Wasser, auf dem lauter Boote ihre Runden ziehen. Wir setzen uns auf eine der wenigen freien Bänke, bevor wir uns auf den Weg zu unseren eigentlichen Zielen machen. Sightseeing check. Jetzt steht Kultur auf dem Programm.

Hannover ist Kulturregion

Das mag überraschen, aber die hannoversche Kulturszene besteht aus zahlreichen Theatern, Museen und internationalen Theater-, Musik- und Tanzfestivals. Einige der Einrichtungen haben wir mit dem Roten Faden schon passiert. Direkt am Maschsee, von dem wir uns jetzt entfernen, liegt das Sprengel Museum: Das Museum für Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts gehört zu den international renommierten Kunsthäusern. Aktuell laufen hier fünf Ausstellungen. Das Landesmuseum ist unser nächstes Ziel. Praktisch, dass die beiden Häuser nur wenige Gehminuten auseinanderliegen.

Als letztes Museum nehmen wir das Kubus mit. Die städtische Galerie lässt ausschließlich Künstlerinnen und Künstler aus Hannover und seinen Partnerstädten ausstellen. Auf der überschaubaren Ausstellungsfläche ist aktuell die virulente Hannoversche Szene von Dagmar Brand dargestellt. Die Zeit drängt leider, man könnte einen ganzen Tag in Hannovers Museen verbringen!

Durch das bunte Linden

Auf unserer Jagd nach moderner Kunst navigieren wir uns durch die Altstadt in Richtung Linden, wo viele Graffitis zu finden sein sollen. Für ein paar Meter hoppen wir noch mal auf den Roten Faden, welcher uns an Station 20 die Nanas zeigt. Seit 1974 gehören die drei Grazien von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer zu den begehrtesten Fotomotiven der Stadt und bringen kunterbunte Farbe in das Stadtbild.

Nächstes und letztes Ziel: Der Stadtteil Linden. Hier wuselt das bunte Leben; die Grünflächen an der Ihme, die Straßen und Außenbereiche diverser Cafés und Restaurants sind voll belegt, an jeder Ecke ist etwas los. Wir stoppen an einem der unzähligen Kiosks für ein Erfrischungsgetränk und laufen der Ihme entlang in Richtung Kulturzentrum Faust. An dem alten Fabrikgelände, das heute als soziokulturelles Zentrum unter anderem einen Nachtclub und einen Biergarten beherbergt, zieren bunte Bilder die Wände.

Auf dem Weg zur Limmerstraße spotten wir weitere Graffitis, die wir uns vorher herausgesucht haben. Auf der Limmerstraße angekommen ergattern wir bei Francesca & Fratelli noch einen Platz und lassen den gelungenen Tag bei Pizza und Wein ausklingen. Hier sitzen wir lange. Es wird schon dunkel, aber die Straße ist voll. Auf jeder Bank, an jedem Kiosk sitzen Leute und es macht fast den Eindruck, als würde sich das Nachtleben genau hier abspielen. Dem schließen wir uns an, wir hoppen von Kiosk zu Kiosk, trinken hannoversches Bier und kommen in nette Gespräche. Unser Hotel befindet sich im benachbarten Stadtteil, der Nordstadt, und mit dem letzten Bier ausgestattet bewegen wir uns langsam dorthin, wo wir den Tag dann wirklich beenden.

Actionreicher Abschluss

Da wir in Hannover auf kultureller Jagd sind, laufen wir nach dem Frühstück am nächsten Morgen die Graffiti-Route der Nordstadt ab. Hier sind wirklich viele großflächige Murals zu finden, was uns sehr beeindruckt. Die Nordstadt erinnert uns ein bisschen an Linden, es ist bloß ruhiger. Im Café 24 Grad, das einen köstlichen Kaffeegeruch auf die Straße pustet, decken wir uns mit Kaffee ein und laufen in den nahe gelegenen Welfengarten, der sich hinter der Leibniz Universität befindet. Hier wimmelt es nur so von Leuten. Wir entspannen ein bisschen uns sitzen einfach nur da.

Bevor es für uns zurück geht, steht noch ein Kontrastprogrammpunkt auf der Agenda: Das Raschplatz Open Air, wo wir uns eine Tischtennisplatte gebucht haben. Direkt am Hauptbahnhof finden aktuell täglich Musikevents und Sport statt. Die Stimmung ist gut, die Leute sitzen in Sonnenstühlen im Sand oder auf einem der Courts in sportlicher Aktivität. Das ist der perfekte Abschluss, bevor wir uns vom Ende des Hauptbahnhofs zu unserem Gleis aufmachen.

Die mobile Version verlassen