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„Von Grantelwanze bis Gothenfloh“

Imposanter Blick © Christoph Eisenmenger

Am 9. und 10. August startet das M’era Luna Festival in Hildesheim auf dem Flugplatzgelände. Internationale Acts wie Marilyn Manson und Within Temptation sind dabei, aber auch deutsche Bands wie In Extremo und Subway to Sally.
Abseits der großen Konzertbühnen ist in den letzten 15 Jahren eine eigene Kultur um das Festival herum entstanden, bei der die Menschen nicht nur die Musik sondern auch sich und das Leben feiern. Bevor es hier zur Sache geht, muss die Autorin* des Textes zugeben, dass sie selbst passionierte Rock am Ring-Gängerin ist. Sie ist es also durchaus gewöhnt, bei röhrender Rock-Musik ein ganzes Wochenende ungeduscht in der Sonne zu stehen und aus voller Kehle mitzusingen. Trotzdem muss an dieser Stelle eingeräumt werden: Das M’era Luna ist kein gewöhnliches Festival!

So komme ich in die Hölle

Alkohol, Dosenravioli und Ghettoblaster werden höchstwahrscheinlich auch hier das Bild prägen, aber das Festival hat auch noch andere Dinge zu bieten, die man hier am wenigsten vermuten würde: eine Modenshow und Lesungen. Ja, Sie haben richtig gelesen, hier wird tatsächlich gelesen. Bekannte Autoren, die meistens aus dem Fantasy-Bereich kommen, setzen sich hin und stellen ihre Werke vor. Und es hören auch durchaus mehr als drei Leute zu. Das widerlegt schonmal gleich das klassische Klischee, das viele Unwissende den Liebhabern von Rockmusik entgegen bringen: Rocker sind grundsätzlich taub, trinken den ganzen Tag nur Bier und zupfen an ihrer Klampfe. Aber alleine der Anklang, den die Lesungen in den letzten Jahren auf dem Festival gefunden haben, beweist, dass Rocker auch ehrenhafte Hobbies haben. In diesem Jahr liest Markus Heitz aus seinem Buch „Exkarnation“, Jörg Schneider aus „So komme ich in die Hölle“ und Christian von Aster hat sein Programm „Von Grantelwanze bis Gothenfloh – auf der Spur des wirklich wahren Ursprungs der Gothicbewegung“ im Gepäck.

Modebewusster Rocker

Auch ein anderes Klischee wird auf dem M’era Luna abgeschmettert: Rocker laufen nur in Band-Shirts rum und gehen alle fünf Jahre zum Friseur. Falsch! Mode und Aussehen spielen durchaus eine große Rolle, wie auch die Modenshow auf dem Festival-Gelände beweist. Mode und Festivals passen nicht zusammen? Von wegen! Festivals an sich sind inzwischen schon längst für viele Menschen ein Lifestyle-Accessoire geworden und Band-Merchandise besteht nicht mehr nur aus riesengroßen, zeltartigen Säcken mit üblen Monstern drauf. Mit Musik drücken wir uns aus, unser Musikgeschmack zeigt, wer wir sind und was wir denken. Damit das auch jeder weiß, tragen wir ihn heute gerne an unserem Körper mit uns herum. Die Mode ist dabei unser Sprachrohr. Dieses Jahr zeigen die Labels Re-agenz, Bibian Blue, Spoast, Inner Sanctum und Miss Beron ihre neuesten Entwürfe.

Der erste große Auftritt

Fester Bestandteil des Festivals ist außerdem der Newcomer-Wettbewerb: Jedes Jahr animieren Rockerfrischlinge ihre Fans zum Voting. Wer am meisten Stimmen sammeln kann, darf das Festival eröffnen. 2014 konnte sich die Band „Aeverium“ gegen die Konkurrenz durchsetzen.

Service

Tickets erhalten Sie unter anderem unter eventim.de oder im FKP Scorpio Shop auf der offiziellen Homepage. Ein Wochenendticket gibt es im Vorverkauf für 87€, Tagestickets vor Ort und im Vorverkauf für 52,25 €. Weitere Informationen über das Festival, die Künstler oder das Programm finden Sie unter http://www.meraluna.de/.

Und so sah das Festival 2013 aus:

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* Unsere Gastbloggerin, Anne Keppler, war 2012 auf dem Hurricane und 2013 und 2014 auf dem Rock am Ring. Sie freut sich deshalb, dass Hildesheim ein Event wie das M’era Luna etablieren konnte.

Unser Kopfbild ist von Christoph Eisenmenger.

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