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Pirat mit Herz

Foto: Christian Bierwagen / Lessingstadt Wolfenbüttel

Foto: Michael Stier beim letzten "Duell auf der Oker"
Foto: Michael Stier beim „Duell auf der Oker“

Michael Stier ist der Oker-Pirat. Klingt gefährlich, ist es aber nicht. Viel mehr steckt dahinter eine Passion, an der er andere gerne teilhaben lässt. Wir haben mit ihm gesprochen und ihn gefragt, wie alles angefangen hat. Seit rund zehn Jahren bietet er in Wolfenbüttel Bootstouren der besonderen Art an. Stier hat sich damit einen Traum erfüllt…sein erster Kuss fand am Ufer der Oker unter einer Weide statt. Eine romantische Geschichte. Ob die Liebe zu seiner Partnerin bis heute anhielt, darüber haben wir nicht gesprochen – die Liebe zu seinem Fluss besteht aber nach wie vor. Inzwischen verbringt er einen Großteil seines Lebens darauf. Erst nebenbei, jetzt hauptberuflich überlegt sich der Hobby-Pirat immer wieder Neues, um die Menschen auf die Oker zu locken.

Von gemächlich zu außergewöhnlich

Die Bootstouren erregen immer Aufmerksamkeit © Michael Stier

Am Anfang lief noch alles „ganz gemächlich“. Michael Stier hatte alte Spreewaldkähne gekauft, um durch Wolfenbüttel zu schippern. Inzwischen hat er aber eigene „Schiffchen“, die sein ganzer Stolz sind. Seine Kunden sind vielseitig, sehr vielseitig sogar. Ähnlich wie bei einem Gesellschaftsspiel taugen seine Fahrten für Jung und Alt. Im Bauch ihrer Mutter erkundeten schon Ungeborene den Weg über die Oker, aber auch eine 99-Jährige war schonmal an Bord – wenn auch mit etwas Nachhilfe. Neben der regulären Okertour am Sonntagnachmittag um 15 Uhr bieten Michael Stier und sein Team aber auch Projekte mit Schulen, Kindergärten, Seniorengruppen und und und an. Dabei kommt es auch immer wieder zu außergewöhnlichen Aktionen.

Geflügelte Bootstour

Auch ein Flügel war mal Fahrgast © Michael Stier

Wir haben ihn gefragt, was das Verrückteste war, was er an Bord jemals erlebt hat. Nur so viel: Er hatte Probleme, sich zu entscheiden. Und als er beginnt zu erzählen, verstehen wir auch warum. Der patentierte Oker-Pirat hat nämlich schon einen Flügel auf sein Schiff geschleppt – ja, das Musikinstrument und ja, das ist ziemlich schwer. Außerdem hat er seine Fahrgäste schon mit Fackelfahrten oder einem Feuerwerk in der Dunkelheit begeistert. Auch Lesungen hat es hier schon gegeben oder ein Unplugged-Konzert mit Timo Scharf, Frontmann der Band Glare, das viele junge Mädchen an Bord verzaubert hat. Stier macht auf seinen Touren alles möglich. Aber das muss er auch, wie er uns erzählt. Es darf nicht langweilig werden und man muss sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen. Zurzeit bewegt er in seinem Kopf übrigens Ideen zu Stand Up Paddling. Wir dürfen also gespannt sein.

Das Ästchen im Haar

Aber egal, was ihn in den nächsten Jahren an verrückten Einfällen heimsuchen wird, eins wird immer im Zentrum seiner Bootsfahrten sein: Die Berührung mit der Natur. „Das Ästchen“, das die Senioren am Kopf streift oder das Juchzen der Kinder, wenn Michael Stier sein Boot in die Weide am Ufer lenkt und ihnen die Blätter durch das Gesicht fahren. „Die Gäste sollen die Natur in sich aufnehmen, wenn sie mit mir unterwegs sind.“ Das ist sein größter Wunsch.

Sein neuestes Tour-Angebot und alle weiteren Informationen rund um den Oker-Pirat finden Sie hier: http://www.okerpirat.de/.

Foto: Auch einen Kanuverleih bietet das Team vom Okerpirat / Christian Bierwagen / Lessingstadt Wolfenbüttel
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