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Auf der Oker durch Wolfenbüttel

Von Nicole

Stadt, Land, Fluss … das alles hat Wolfenbüttel zu bieten. Für mich hat es einen besonderen Charme, wenn ein Fluss oder Wasserwege die Stadt durchqueren. Hier in Wolfenbüttel ist es die Oker, die die schöne Altstadt umflutet. Es gibt idyllische Plätze am Wasser in der Stadt, wo ich gern meine Mittagpause genieße und mit den Enten zusammen chille.

Enten am Stadtgraben. ©Donata Sengpiel-Schröder

Die Oker bietet viele Möglichkeiten

Aber auch schon aktiver und abenteuerlicher war ich auf der Oker unterwegs. Eine Kanutour von Börßum nach Wolfenbüttel ist ein guter Einstieg, um sich mit den Wasserläufen vertraut zu machen. Von dieser Perspektive präsentiert sich Wolfenbüttel noch grüner und es kam mir vor, wie in einer Oase der Stille und Einsamkeit, abseits des geschäftigen Treiben in der Stadt. Ab und wann saßen Anrainer entspannt an der Oker mit denen ein kurzen Schnack eine willkommene Abwechslung war. Lest weiter unten einen ausführlichen Bericht meiner Kollegin Luisa, die das Abenteuer letztes Jahr mit ihrem Freund ab Schladen unternommen hat.

Kanutour auf der Oker in Wolfenbüttel ©Luisa Drews

Mutig versuchte ich im letzten Sommer auch das erste Mal mich auf einem schmalen Brett auf der Oker voran zubewegen. Nach einigen wackeligen Minuten klappte es doch ganz gut mit dem Stand-Up-Paddling (SUP). Es ging auch erstaunlicher Weise recht flott voran und die neuen gut angelegten Stege in der Stadt boten immer wieder die Möglichkeit für einen festen Stand und kleine Pausen. Von unserem kleinen SUP-Abenteuer letzten Sommer kann euch meine Kollegin Stephanie unten noch mehr berichten.

Öfter mal was Neues wagen

Beide Fortbewegungen fand ich auf ihre Art und Weise spannend, meine nächste Herausforderung wird noch mal ein SUP-Event der besonderen Art sein. Mit unserem Okerpiraten die Stadt erobern. Eine Stadtführung mit kleinen Herausforderungen und sportlichem Einsatz (flach auf dem Bauch liegend durch schmale Unterführungen durchgleiten). Da freu ich mich schon drauf. Einen Vorgeschmack davon bekommt ihr im Clip der NDR-Nordtour und hier im Video:

Mit dem Kanu von Schladen nach Wolfenbüttel

Von Luisa

An einem sonnigen Augusttag haben mein Freund und ich uns vorgenommen, die Paddel zu zücken und auf der Oker nach Wolfenbüttel zu paddeln. Dafür fahren wir nach Schladen, wo Olaf Schäfer von Canadier-Touren & TeamTandem schon auf uns wartet.

Für uns und zwei andere Gruppen lädt er Kanus vom Hänger und erklärt uns die Handhabung und den Streckenverlauf. Ab Schladen sind es etwa 18 Kilometer bis zum Steg am Jugendgästehaus in Wolfenbüttel, die uns erwarten. Kurz nach Schladen werden wir vom Nördlichen Harzvorland empfangen. Die Oker schlängelt sich sanft durch Wiesen- und Weideland und in der Ferne können wir die Kaiserpfalz Werla auf einem Hügel entdecken.

Absolute Idylle im Nördlichen Harzvorland. In der Ferne seht ihr die Kaiserpfalz Werla. ©Luisa Drews

Dieses Gefühl auf dem Fluss mitten in der Natur zu sein, abseits von Straßen, liebe ich besonders. Ich bin begeistert von den Tieren, die wir auf, am und über dem Wasser entdecken. Bunte Libellen, scheue Eisvögel, niedliche Enten und mein ganz besonderes Highlight: Ein Biber, der versteckt zwischen den Seerosen sitzt.

Stromschnellen bei Börßum

Kurz nachdem wir Börßum passiert haben (man kann die Tour auch verkürzen und hier starten: Dann sind es nur 13,5 km bis nach Wolfenbüttel), fängt es an zu rauschen und wir steuern auf die erste von drei kleinen Stromschnellen zu. Olaf Schäfer hatte uns vorab auch hierauf vorbereitet. In diesem Video von einer anderen Tour in 2019 bekommt Ihr außerdem einen Eindruck von den Stromschnellen.  

Den kleinen Adrenalinschub meistern wir gut und danach geht es gemütlich weiter. Bald schon meldet sich der Hunger. Bei einer Brücke in der Nähe von Dorstadt gibt es eine Anlegestelle und eine Bank, auf der wir unsere Mittagspause einlegen.

Viele Anlegemöglichkeiten für eine kurze Pause

Ab hier dauert es gar nicht mehr lang, bis wir in Hedwigsburg ankommen. Ein Wehr versperrt hier die Weiterfahrt, das heißt, wir müssen das Kanu umsetzen. Auf der Wiese hier kann man ebenfalls gut Pause machen, aber für uns geht es gleich weiter. Zwischen hohen Pappeln am Uferrand schippern wir Richtung Wolfenbüttel. Dass es nicht mehr weit ist, wissen wir, als wir den Wolfenbütteler Ortsteil Halchter erreichen. Auch hier gibt es einen Steg und eine Bank. Wenn ihr nur einen kürzeren Paddelausflug mit Kanus vom Stadtbad Okeraue macht, ist das ein gutes Ziel.

Nachdem wir für ein paar Stunden auf der Oker unterwegs waren, ohne jemanden zu treffen (ausgenommen natürlich tierische Begegnungen), sehen wir nun den einen oder die andere Stand-Up-Paddler*in. Die nutzen gern den Steg in der Nähe der Lindenhalle als Startpunkt.

Am Wohnmobilstellplatz Wolfenbüttel gabelt sich die Oker. ©Donata Sengpiel-Schröder

Am Wohnmobilstellplatz des Stadtbads Okeraue teilt sich die Oker. Rechts führt der Weg zum Okerpiraten, wir halten uns allerdings links, für uns geht es durch einen der Tunnel. Kurz nach dem Bahnhof tauchen wir ins volle Grün des Seeliger Parks ein. Als wir die rote Fassade des Jugendgästehauses entdecken, wissen wir, dass wir es geschafft haben. Wir sind etwas kaputt, aber auch stolz und glücklich. Olaf Schäfer wartet schon mit dem Kanuanhänger auf uns. Wir haben die Strecke in fünfeinhalb Stunden geschafft, laut ihm ist das die übliche Zeit, aber es wäre kein Problem, die Strecke auch ruhiger anzugehen.

Meinen ausführlichen Bericht könnt Ihr hier nachlesen: echtlessig.de/kanu

Auf dem Wasser von Wolfenbüttel nach Braunschweig

Die Oker fließt übrigens auch rund um Braunschweig. Wenn ihr Lust habt, ein richtiges Kanu-Wochenende einzulegen, dann könnt ihr die beiden Städte kombinieren. Ihr übernachtet einfach im Jugendgästehaus Wolfenbüttel. Dort könnt ihr die Kanus nachts im Garten lagern. Der Steg ist nur wenige Meter vom Haus entfernt. Am nächsten Tag geht es dann weiter nach Braunschweig. Hierfür müsst ihr das Kanu am Wehr in der Marktstraße noch mal umsetzen.

Mit dem Regionalzug könnt ihr dann euer Auto in Schladen wieder abholen oder ihr parkt direkt in Braunschweig (oder Wolfenbüttel, je nach Routenlänge) und fahrt zur Einstiegsstelle mit dem Zug.

Wie es ist, in Braunschweig die Altstadt zu umrunden, könnt ihr im Blogbeitrag der Kollegin aus Braunschweig nachlesen: Mit dem Kanu durch Braunschweig – Wassersport inmitten der Stadt

Feierabendtour auf dem Stand Up Board

Von Stephanie

Wie schon gesagt, die Oker verbindet Wolfenbüttel mit unserer Nachbarstadt Braunschweig. Natürlich könnt ihr nicht nur mit dem Kanu von einer Stadt in die andere paddeln. Auch mit dem Stand Up Board ist so eine Tour möglich. Im Sommer will ich das ausprobieren. Brettsport.de bietet diese Touren mit einer kleinen Picknick-Pause regelmäßig an.

Mein erstes Mal auf dem SUP war übrigens im Sommer 2020. Das war auf einem See und mit ziemlich viel Wind – keine guten Voraussetzungen. Spaß hat es trotzdem gemacht und so ging ich voll motiviert in unsere Feierabendtour mit Kollegen gegen Ende des Sommers auf der Oker gestartet.

Feierabend-Stand Up Tour auf der Oker in Wolfenbüttel © Andreas Cukrowski, Brettsport.de

Für Anfänger geeignet

Die Oker präsentierte sich als für Anfänger total gut geeignet. Sie fließt in der Regel sehr gemächlich vor sich hin und ihr könnt euch mit der Strömung auch einfach mal ein bisschen treiben lassen. Was ein bisschen tricky sein kann, sind Äste oder Algenbewuchs, der sich an der Finne verhakt. Da wir aber nicht so schnell unterwegs sind, kann man das schon ganz gut vorhersehen, wo ein bisschen mehr Aufmerksamkeit gefordert ist.

Startpunkt unserer SUP-Tour: Der Steg im Wolfenbütteler Ortsteil Halchter

Wie Nicole schon oben schreibt, anfänglich ist es etwas wackelig, aber nach ein paar Metern hatten wir das Gleichgewicht gefunden. Wir haben unsere Feierabendtour in Halchter begonnen und sind dann in Richtung Wolfenbüttel gefahren.

Immer mit der Strömung paddeln

Meine Empfehlung: Fahrt immer mit der Strömung. Auch wenn die Oker nicht sehr schnell fließt, ist es auf Dauer schon recht anstrengend gegen die Strömung zu paddeln, zumindest, wenn man so untrainiert ist, wie ich. Wir haben das bei unserer Tour nämlich ausgiebig ausprobiert. So sind wir von Halchter zunächst bis zum Okerpiraten gepaddelt, um dann wieder ein Stück zurück zu fahren und am Stadtbad Okeraue den Weg Richtung Jugendgästehaus zu nehmen. Eine schöne Pausenmöglichkeit ist definitiv beim Wehr an der Marktstraße, wo ihr euch auch die SUPs unter den Arm klemmen könntet, um eine Pause im Beach Club einzulegen.

Was mir beim SUPen gut gefallen hat: Der Kopf ist deutlich höher als im Kanu. Dadurch kann man einfach noch ein bisschen mehr von der Umgebung entdecken 😉

Habt ihr Lust, das auch mal auszuprobieren? In den Sommermonaten bieten wir einige Touren auf der Oker auch für Einzelpersonen an. Als Gruppe könnt ihr natürlich jederzeit einen extra Termin buchen.

Alle Infos zu den Angeboten auf dem Wasser in Wolfenbüttel

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