Heute wird geforscht! Zusammen mit 19 Schülern der Papenburger Kirchschule besuche ich das „Schwimmende Klassenzimmer“ im Besucherzentrum der Meyer Werft. Das schwimmende Klassenzimmer ist ein außerschulischer Lernort.
Dort sind sonst nur Schüler der Klassen 1-5 zu Gast, die hier spielerisch alles über Schiffbau lernen. Ich „drücke heute also wieder die Schulbank“ und weiß noch nicht so recht was mich erwartet. Meine „Klassenkameraden“ treffe ich vor dem Eingang zum Besucherzentrum. Unsere Gästeführerin Tina Strenge, kurz Tina genannt, führt uns nach einer Begrüßung durch den gläsernen Turm, vorbei an der Rezeption mit anderen Besuchergruppen, direkt in ein Kino. Gezeigt wird der Film „Symphonie der Meere“ mit toller Musik und großartigen Bildern von der Werft und den Schiffen.
Das Schwimmende Klassenzimmer der Meyer Werft
Die nächste Station ist das Schwimmende Klassenzimmer. Der Raum ist groß und bunt. Es gibt viel zu entdecken. An einer Wand hängt eine Weltkarte aus Stoff und eine technische Zeichnung von einem Schiff. Auf der anderen Seite sieht man ein Schiff im Baudock. Neben verschiedenen Sitzwürfeln und Tischen im Raum stehen Metall-Spinde der Meyer Werft Mitarbeiter an der Wand. Regale und Tische sind gefüllt mit Holzschiffen, Spielsachen, Bastelmaterialien und einigen ungewöhnlichen Sachen wie z.B. einer Panflöte, Gewürzen oder einer Didgeridoo.
Tina bittet uns in der Mitte Platz zu nehmen. Dann öffnet sie den Schrank und gibt jedem von uns einen Original Meyer Werft Blaumann. Die Jacken sind klasse, leider passt mir meine nicht. Ich bin halt kein Kind mehr. Die anderen sind dafür umso begeisterter.
Der Unterricht beginnt
Tina beginnt den Unterricht mit verschiedenen Fragen, wie z.B. „Was ist denn eigentlich eine Werft? „Was für Schiffe gibt es?“ und „Welche wurden auf der Meyer Werft gebaut?“. Als gebürtige Papenburger und mit Eltern die teilweise auf der Meyer Werft arbeiten sind diese Fragen schnell beantwortet. Dann überlegen wir zusammen, was es eigentlich alles so auf einem Kreuzfahrtschiff gibt. Tina zeigt uns dazu ein paar Fotos. Besonders die überdimensionale Waschmaschine beeindruckt alle und macht uns klar, dass das Leben an Bord mit ca. 4000 Passagieren ganz anders ist als wir es von zuhause her kennen.
Ran an die Experimente!
Und dann wird es spannend! Als Meyer Werft Mitarbeiter und Wissenschaftler, erhalten wir unseren ganz eigenen Forschungsauftrag! Wir sollen der Frage nachgehen „Warum schwimmt eigentlich ein Schiff?“ In 5-er Gruppen eingeteilt sollen wir an verschiedenen Stationen experimentieren und im Team die Antworten erarbeiten.
An der ersten Station erwartet uns ein Glas mit Wasser, Messbecher, Centstücken und Büroklammer. Was es damit wohl auf sich hat? Das Wasserglas wird solange mit Wasser gefüllt bis das es fast überläuft. Von der Seite aus gesehen sieht es fast aus als würde das Wasser eine Haube bilden. Dann wird eine Büroklammer seitlich auf die Oberfläche geschoben. Das Ergebnis überrascht, die Klammer schwimmt. Tina erklärt uns, dass das mit der Oberflächenspannung des Wassers zusammen hängt. Wasser besteht aus vielen kleinen Teilen, sogenannten Molekülen. Diese gleichen Teile, bzw. Moleküle halten sich fest, so das die Büroklammer auf ihnen schwimmt.
An der nächsten Station steht ein Wasserbecken und verschiedene Materialien inkl. Steine, Knete, Holz und Styropor. Wir finden gemeinsam heraus dass schwere Materialien untergehen, leichtes Material, wie z.B. Styropor, aber schwimmt. Knifflig wird es dann, als wir die Knete in die Hand bekommen. Nach einigem Hin und Her finden wir heraus, das Knete im Originalzustand schwer ist und untergeht. Formt man Sie aber z.B. in eine Schüssel oder in ein Schiff, schwimmt sie.
Weiter geht es zu einem großen Becken mit Wasser, das aussieht wie ein Baudock. Hier gibt es ein Schiffsmodell, das aus zwei Teilen besteht. Der untere Teil ist leicht und hohl und schwimmt wenn man ihn ins Wasser legt. Der Oberbau des Schiffes ist viel schwerer. Setzt man die beiden Schiffsteile zusammen kentert das Schiff.
Unsere Ergebnisse besprechen wir abschließend in der großen Gruppe beim sogenannten „Teammeeting!“ Dank der Oberflächenspannung kann ein Schiff schwimmen. Ob ein Schiff schwimmt hängt allerdings auch von der Form, dem Gewicht und der Verteilung der Masse ab. Das wird auch noch mal deutlich als Tina zum Abschluss einen Metallblock und eine Schiffsmetallform in die Runde gibt und fragt welches schwerer ist. Alle sind der Meinung der Block ist schwerer. Das Wiegen der Teile ergibt aber das beide Teile gleich schwer sind.
Begegnung mit einem Kreuzfahrtschiff – Rundgang durch das Besucherzentrum
Nach all den Versuchen und Experimenten geht Tina jetzt noch mit uns durch das Besucherzentrum. Hier wartet ein weiteres Highlight auf uns:
Wir dürfen einen Blick auf das Kreuzfahrtschiff „Ovation of the Seas“ im Baudock werfen. Das Schiff ist riesig und bietet Platz für 4.188 Passagiere. Wir sind alle ziemlich sprachlos bei der Größe. Fast alle….aus einer Ecke hört man: „Man ist das krass Alter!“ Wo er Recht hat, hat er Recht!
Weiter geht’s. Im „Meer der kleinen Ozeanriesen“ warten rund 20 Modelbauschiffe im Maßstab 1:100 auf uns. Zu sehen gibt es verschiedene Schiffstypen wie Fähren, Gastanker, und Kreuzfahrtschiffe. Einige von meinen Klassenkameraden waren schon auf einem Kreuzfahrtschiff wie z.B. der „Anthem of the Seas“. In dem Bereich „Werft heute“ treffen wir dann auf Mitarbeiter der Meyer Werft, die Ihre Berufe vorstellen und bekommen anhand eines Werftmodells eine Ahnung, wie groß die Werft eigentlich ist.
Heimlicher Star bei meinen „Forscherkollegen“ ist der Autoscooter im Kabinenbereich der Reedereien. Wo andere Gäste gerne einen Blick in die Musterkabinen werfen, versuchen sich 19 Kinder gleichzeitig in einen Autoscooter zu quetschen. Als Originalexponat von dem Luxusliner „Anthem of the Seas“ steht er stellvertretend für die vielen Freizeitmöglichkeiten auf einem Kreuzfahrtschiff.
Nach einem kurzen Film zum Ausdocken und Überführen der Ozeanriesen ist der Besuch im Schwimmenden Klassenzimmer und auf der Meyer Werft leider schon wieder vorbei. Auf die Frage ob es allen gefallen hat, erhält Tina ein lautes und einstimmiges „Jaaaaaaaaaaaaaa“. Dem kann ich mich nur anschließen und wünsche mir heimlich wieder zur Schule gehen zu dürfen.
Weiter Informationen zum Schwimmenden Klassenzimmer unter www.papenburg-marketing.de.