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Eine Woche voller Markttage in Wolfenbüttel

In Wolfenbüttels Altstadt hat ein neuer Laden eröffnet: Ein „Laden auf Zeit“. Ein Jahr lang können hier neue Geschäftsideen ausprobiert werden. Den Auftakt macht der „Wolfenbütteler Landgenuss“. Dahinter stecken zehn regionale Erzeuger, die sich zusammengetan haben, um ihre Produkte in einer Art Markthalle beziehungsweise Indoor-Wochenmarkt an den Mann und an die Frau zu bringen.

Da mir Regionalität bei der Herkunft meiner Lebensmittel sehr am Herzen liegt, schaue ich direkt am Eröffnungstag Anfang Mai beim Landgenuss vorbei. Es gibt regionalen Spargel, Ziegenkäse, Salate direkt aus Wolfenbüttel, Bio-Kartoffeln, Eier von glücklichen Hühnern und selbstgemachte Nudeln sowie Pesto, Eierlikör und weitere kulinarische Leckereien.

Frau Glindemann vom gleichnamigen Eierhof begrüßt alle Besucher herzlich, wir kommen ins Plaudern, mein Bloggerkollege Björn empfiehlt mir den Ziegenkäse und so landet das ein oder andere in meinen Stoffbeuteln.

Der Landgenuss ist bis Pfingsten im „Laden auf Zeit“ zu finden. Da liegt die Frage einer Kundin nahe, wo sie die Produkte denn danach bekommen kann. Und so tragen Frau Glindemann und ich unser Wissen zusammen, um der Kundin bestmöglich alle Quellen zu nennen. Und damit ist meine Idee für diesen Blogbeitrag entstanden. Ich möchte euch heute mitnehmen und zeigen, wo ihr in Wolfenbüttel regionale Produkte kaufen könnt. Und da die Spargelsaison in vollem Gange ist, habe ich auch noch ein Spargel-Rezept im Gepäck.

Pöligs Gemüsescheune

Als erstes möchte ich euch die Gemüsescheune von Hans-Martin Pölig ans Herz legen. Er ist einer der letzten Gemüsegärtner, der direkt in Wolfenbüttel Salate, Kohl, Kräuter und vieles mehr anbaut.

Pöligs Gemüsescheune bietet Obst und Gemüse der Saison. Foto: Achim Meurer

Zurzeit findet ihr Salate und Lauch von Pöligs Gemüsescheune auch im Laden auf Zeit. In der Saison könnt ihr zweimal die Woche direkt in der Gemüsescheune einkaufen. Immer dienstags und freitags gibt es am Alten Weg 44 frische Ware.

Bei Hans-Martin Pölig kommt alles ganz frisch vom Feld. Foto: Achim Meurer

Der Einkauf ist hier ein Erlebnis, vor allem am Freitagnachmittag. Da entwickelt sich die Gemüsescheune zu einem beliebten Treffpunkt und bei Speis und Trank geht der regionale Einkauf in einen gemütlichen Abend mit Freunden über. Ihr wollt Locals aus Wolfenbüttel treffen? Dann seid ihr hier genau richtig. Am besten kommt ihr mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Aus der Altstadt ist es ein schöner, kleiner Spaziergang. Oder ihr bucht euch im Landhaus Dürkop ein, dann könnt ihr nach dem geselligen Abend, nur wenige Meter von der Gemüsescheune, direkt in die Federn fallen.

Freitagnachmittag wird die Gemüsescheune zum Treffpunkt. Foto: Stadt Wolfenbüttel

Mehr zum Alten Weg erfahrt ihr übrigens in einem extra Blogbeitrag.

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Wochenmarkt

Die erste Anlaufstelle für den regionalen Gemüseeinkauf ist in Wolfenbüttel natürlich unser Wochenmarkt. Auch hier geht es gesellig zu. Am Samstagvormittag trifft sich hier gefühlt halb Wolfenbüttel, um neben dem Einkauf mit Freunden und Bekannten einen Schnack zu halten bei Bratwurst von Piske oder einem fairen Kaffee vom Sheka Forest-Kaffeemobil. Wenn ihr mittwochs oder samstags in Wolfenbüttel seid, dann solltet ihr unbedingt vormittags auf dem Stadtmarkt vorbeischauen. Vom geräucherten Fisch über Obst und Gemüse bis hin zu regionalem Honig gibt es hier die geballte Vielfalt aus dem Landkreis und der weiteren Umgebung.

Auf dem Wochenmarkt in Wolfenbüttel gibt es mittwochs und samstags frisches Gemüse und saisonales Obst. Foto: Achim Meurer

Hier könnt ihr sowohl Produkte aus konventionellem Anbau als auch aus biologischem Anbau bekommen. Jetzt in der Pflanzsaison gibt es außerdem jede Menge Blumen und natürlich Kräuter, Kohl oder Tomaten als Jungpflanzen, damit ihr euren eigenen Garten oder Balkon bestücken könnt.

Und das Beste – finde ich – ist die Kulisse. Der Wochenmarkt ist umgeben vom Fachwerk-Rathaus und hat dadurch einfach eine ganz besondere Atmosphäre.

Das Rathaus bildet die Kulisse für den Wochenmarkt in Wolfenbüttel. Einfach traumhaft. Foto: Achim Meurer

Regiomaten – hier ist täglich Wochenmarkt

Wenn gerade kein Wochenmarkt ist, dann sind die Verkaufsautomaten – sogenannte Regiomaten – eine gute Anlaufstelle. Hier bekommt ihr sehr vielfältige Produkte direkt vom Erzeuger. Von Eiern und Käse über Fleisch- und Wurstwaren bis hin zu Nudeln und Kartoffeln, ist das Angebot reichhaltig. Einziger Knackpunkt: Man muss sich erstmal einen Überblick verschaffen, welche Produkte es wo gibt. Besonders gut bekommt ihr diesen Überblick auf der Webseite des Nördliches Harzvorland Tourismusverband e.V.

Immer mehr Regiomaten erobern sich die Stadt und bieten regionale Produkte. Foto: Stadt Wolfenbüttel

Marktschwärmerei – eine neue Form des Wochemarkts

Nagelneu ist die Marktschwärmerei im Forsthaus. Auch hier bekommt ihr Produkte von regionalen Erzeugern. Doch anders als beim klassischen Wochenmarkt bestellt ihr eure Produkte vorab online. Immer donnerstags zwischen 16 und 18 Uhr können die Lebensmittel dann im Forsthaus, Neuer Weg 5, in Wolfenbüttel abgeholt werden. Hier findet ihr zum Beispiel den Bio-Hof Meinecke, der auch samstags auf dem Wochenmarkt steht, aber es gibt auch Backwaren oder Apfelsaft im 5l-Pack. Der Fokus liegt laut den Organisatoren auf Betrieben, die im Schnitt nicht mehr als 40 Kilometer Transportweg haben. Und es geht ausdrücklich darum, die Erzeuger seiner Lebensmittel kennen zu lernen. Diese neue Form des regionalen Einkaufens klingt für mich sehr spannend. Zum einen die anonyme und bequeme Form des Onlineshoppings und zum anderen der direkte Kontakt zu den Erzeugern meiner Lebensmittel. Probiere ich aus.

Rezept: Spargelauflauf mit Knusperhaube

Das Rezept wurde mir freundlicherweise vom SpargelGUT Braunschweiger Land – Klostergut Uehrde zur Verfügung gestellt.

Spargel-Kartoffel-Auflauf.

Als Vegetarierin habe ich auf den Schinken verzichtet. Außerdem habe ich den leckeren Ziegenkäse aus dem Laden auf Zeit verwendet. Mir hat´s geschmeckt.

Zutaten (etwa 4 Portionen)

Vorbereitung

Spargel und Kartoffeln schälen, abspülen, in Stücke schneiden und in Salzwasser etwa 10 Minuten kochen. Salbeiblätter fein hacken. Schinkenscheiben und Knäckebrot in kleine Stücke schneiden. Backofen vorheizen.

Ober-/Unterhitze: etwa 200°C
Heißluft: etwa 180°C

Zubereitung

Crème fraîche mit Salbei, Salz und Pfeffer verrühren. Knäckebrotbrösel mit dem Gouda vermischen. Spargel und Kartoffeln abgießen und in eine Auflaufform geben. Schinkenstückchen darauf verteilen, Crème fraîche darüber gießen. Zum Schluss die Käse-Brösel-Mischung aufstreuen. Die Auflaufform auf dem Rost in den Backofen schieben.

Einschub: unteres Drittel
Garzeit: etwa 20 Minuten

Spargelauflauf warm servieren.

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