Mit Pioniergeist und Mut hat sich die Meyer Werft in Papenburg mit dem Bau der größten und modernsten Kreuzfahrtschiffe einen weltweiten Ruf erarbeitet und zählt heute zu den Global Playern im Schiffbau.
Immer wieder faszinierend
Für mich als gebürtigen Papenburger ist es selbst immer wieder faszinierend und erfüllt mich mit Stolz, wenn so ein gigantischer Luxusliner des familiengeführten Traditionsunternehmens in der kurzen Bauzeit von ca. einem Jahr seine erste Reise über die Ems in Richtung Nordsee antritt, um die Ozeane der Welt zu erkunden. Beeindruckend finde ich zudem die einmalige Geschichte und die gigantischen Schiffbauhallen sowie die komplexe Logistik, die hinter dem Bau eines solchen Kreuzfahrtschiffes steckt.
Die Meyer Werft hat eigens für interessierte Schiffsfreunde ein Besucherzentrum bauen lassen, das mit mehr als 250.000 Besuchern im Jahr eine wichtige Touristenattraktion in Nordwestdeutschland ist. Vielleicht habt Ihr schon einmal die Möglichkeit gehabt es zu besichtigen?
Neueröffnung im März 2015:
Hier erläutert man den komplexen Schiffbau durch Gästebetreuer umfassend. Aktuell wird das Besucherzentrum ganz neu umgebaut und das Thema Schiffbau neu inszeniert! Die Neueröffnung ist für Ende März 2015 geplant.
Auf einer Baustellenführung bekam ich die Gelegenheit, mir die neuinszenierten Schiffswelten vorab anzuschauen. Und ich darf verraten: Ihr dürft gespannt sein und es warten jede Menge Überraschungen! Hier zeige ich nur kleine Auswahl der neuen Exponate und Erlebniswelten!
Wirf ein Stück Eisen ins Wasser
Neben einer großen Modellschiffgalerie mit 20 Schifffsmodellen kann man in Echtzeit auf einer multimedialen Seekarte beobachten, auf welchem Ozean oder in welchem Hafen sich gerade die bereits in Papenburg gebauten Schiffe befinden.
Angefangen hat das Schiffbauunternehmen mit dem Bau von Holzschiffen und zur richtigen Zeit auf den Eisenschiffbau gesetzt. Der Legende nach warf ein Papenburger Reeder vor den Augen des damaligen Werftinhabers Joseph L. Meyer ein Stück Eisen ins Wasser. Als dieses verständlicherweise unterging fragte er amüsiert: „Und daraus willst Du Schiffe bauen?!“ Meyer setzte sich bekanntlich durch und legte damals den Grundstock für das heutige Unternehmen. Meyer Werft Historienfilm
Die Meyer Werft hat bis heute neben den riesigen Kreuzfahrtschiffen unter anderem RoRo-Fähren, Tiertransporter, Gastanker und Auto- und Passagierfähren gebaut. Sogar ein Tiefsee-Forschungsschiff „SONNE“, das man im Jahr 2014 ablieferte.
Pod-Antrieb und Musterkabine
Das Originalmodell eines Pod-Antrieb-Propellers mit sechs Metern Durchmesser, veranschaulicht die riesigen Dimensionen eines Ozeanriesen. Der Propeller dient nicht nur als Antrieb, sondern ist um 360 Grad drehbar und dient somit auch zum Manövrieren eines Schiffes. Einen klaren Vorteil bietet diese Antriebsart zudem bei der Emsüberführung von Papenburg in die Nordsee: das Kreuzfahrtschiff fährt rückwärts, da zusätzliches Wasser unter das Schiff geschaufelt wird und es für den Kapitän einfacher manövrierbar ist. Das ist in etwa zu vergleichen mit dem Frontantrieb eines Autos.
Zum Bestaunen bereit stehen drei von Reedereien zur Verfügung gestellte Original-Kabinen. Sie laden zum Träumen vom Urlaub an Bord ein.
Hinter einer Glaswand erwartet Euch ein ganz besonderer Höhepunkt der Führung: der Blick in das über 500 Meter lange Baudock mit dem sich darin im Bau befindlichen Luxusliner!
Termine in 2015
Zurzeit baut man an der Norwegian Escape für die Reederei Norwegian Cruise Line (NCL). Sie soll im Spätsommer 2015 fertiggestellt sein und ihre erste Reise über die Ems in Richtung Nordsee antreten. Während ihrer Liegezeit am Ausrüstungskai vor der Meyer Werft, von der Ausdockung bis zur Emsüberführung, am 05. September 2015 dient sie als einmalige Kulisse für das NDR2 Papenburg Festival. Als Gäste werden die Fantastischen Vier, Rea Garvey, Mark Forster und Johannes Oerding erwartet. In den Abendstunden des Festivals wird die Norwegian Escape bunt illuminiert sein.
Führungen durch das Besucherzentrum der Meyer Werft in Papenburg sind ganzjährig für Einzel- und Gruppenreisende möglich. Ticketreservierung empfohlen. Weitere Informationen: www.papenburg-tourismus.de