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Gifhorns weiße Winterwelt

Russisch-Orthodoxe Holzkirche im Gifhorner Mühlenmuseum auf schneebedecktem Hügel vor vereistem Flusslauf

Majestätisch thront die Russisch-Orthodoxe Kirche auf dem schneebedeckten Hügel

Gifhorn im Winter 2021, so viel Schnee war lange nicht. Es ist einige Jahre her, dass Gifhorns Landschaften und Gebäude so reichlich von den weißen Flocken bedeckt waren. Ich liebe Schnee und ich mag, wie die Kristalle in der Sonne glitzern, wie die Flocken nach und nach alles in reinstes Weiß tauchen und die Erde zudecken wie eine riesengroße Daunendecke.

Die Gifhorner Schlosswiesen komplett mit Schnee bedeckt

Minus sechs Grad, Sonnenschein und blauer Himmel

Dieser Tag im Winter 2021 in Gifhorn ist perfekt für einen ausgiebigen Winterspaziergang. Es ist kalt, die Sonne scheint und der Himmel strahlt im schönsten Blau. Ich beginne meine Tour am Gifhorner Welfenschloss und dem dahinter gelegenen Schlosspark.

Das Welfenschloss mit Brücke und Schlossgraben in winterlicher Schneelandschaft

Das Schloss ist fast 500 Jahre alt. Zwischen 1539 und 1549 residierte hier der Welfenherzog Franz von Braunschweig und Lüneburg. Heute sind hier unter anderem das Historische Museum, das Schlossrestaurant Zentgraf sowie Veranstaltungsräume untergebracht. Die Schlosskapelle von 1547 ist der zweitälteste protestantische Sakralbau in Deutschland.

Schlosssee, Schwan und Möwen

Auf die Idee, einen Winterspaziergang rund um das Schloss zu unternehmen, sind viele andere auch gekommen. Kinder toben im Schnee, Paare genießen gemeinsam die Sonnenstrahlen und Schlitten werden über die Wiesen und Wege gezogen. Aber auch die Tierwelt scheint das Wetter zu mögen: Am teilweise zugefrorenen See entdecke ich einen stolzen Schwan und jede Menge Möwen.

Der Schwan blickt geduldig über den Schlosssee, während eine Möwe im Landeanflug ist

Über die Brücke über die Ise

Ich folge dem Weg am Flüsschen Ise entlang. Von hier aus kann man die ersten Gebäude auf dem Gelände des Internationalen Mühlenmuseums sehen, die sich auf der anderen Flussseite befinden.

Bald gelange ich an die Holzbrücke, die die Ise überquert. Dahinter sehe ich schon die goldenen und blauen Kuppeln der Russischen Basilika.

Wer zum Mühlenmuseum und zur Russischen Basilika möchte, muss die Holzbrücke über die Ise nehmen

Ein russisches Wintermärchen

Die ehemalige Holzkirche steht stolz auf einem Hügel und ist von schneebedeckten Nadelbäumen umgeben. Der Kontrast zum blauen Himmel und die strahlende Sonne bringen die Kuppeln zum Leuchten. Die Kirche ist ein Nachbau der 1756 erbauten Christi-Verklärungskirche und stammt aus dem zentralrussischen Dorf Kosljatjewo. Sie wurde regelmäßig für Gottesdienste der russisch-orthodoxen Gemeinde in Gifhorn genutzt, auch im Winter. 

Nahaufnahme der ehemaligen Kirche

Weiter geht’s zum Glockenpalast

Das nächste imposante Gebäude liegt nicht weit entfernt. Denn über den Wanderweg komme ich direkt zum Glockenpalast. Der Glockenpalast ist einem altrussischen Kloster nachempfunden und befindet sich vor dem Gelände des Mühlenmuseums. 1996 legte der frühere Präsident der Sowjetunion Michail Gorbatschow gemeinsam mit seiner Frau Raissa den Grundstein. Er hat auch die Schirmherrschaft für den Glockenpalast übernommen. Unter dem Dach des Gebäudes vereinten sich das Europäische Kunsthandwerker-Institut mit Ausstellungsräumen sowie eine Glockengießerei und Ausstellungs- und Versammlungsräume, die dem Wirken der Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer und Michail Gorbatschow gewidmet sind.

Seit 2023 ist hier ein Motorradmuseum zu finden.

Der Gifhorner Glockenpalast mit schneebedeckten Dächern

Das Internationale Mühlenmuseum im Schnee

Am Glockenpalast vorbei geht es zur Nordseite des Mühlenmuseums. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf das Gelände, da nur ein kleiner See dazwischen liegt. Man entdeckt die Ukrainische Mühle „Natascha“, die Europäische Freiheitsglocke sowie die Sanssouci-Mühle. 

Das Internationale Mühlenmuseum beherbergt insgesamt 13 originalgroße Mühlen aus der ganzen Welt auf einer rund 15 Hektar großen Fläche.  

Blick auf die Europäische Freiheitsglocke, die Ukrainische Mühle und die Sanssouci-Mühle

Über den Parkplatz des Museums und am Eingang vorbei komme ich in den Bereich, wo die Südeuropäischen Mühlen stehen. Denn diese Mühlen stammen aus Frankreich, Griechenland, Portugal und Spanien.

Ich hoffe sehr, dass das Mühlenmuseum Mitte März wieder öffnen kann. Denn auch ohne Schnee ist das Museum einzigartig und ein Augenschmaus.  

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