„Love, Peace and Harmony.“ „Make love, not war!” und Röhrenradios. Wisst ihr schon in welches Jahrzehnt die Reise geht? Richtig! Die 60er und 70er Jahre, in denen mit den Konventionen der letzten Jahre gebrochen wurde und Liebe sowie Frieden wichtiger waren, als Geld und materielle Dinge. Da könnten wir uns heutzutage sicherlich eine Scheibe von abschneiden. Also, auf geht’s in eine Zeit, in der Blümchenmuster, bunte Farben und das Peace-Zeichen erst gar keine schlechte Laune aufkommen ließen.
Vier Tage Live-Musik mit Essen und Trinken, das hört sich doch vielverprechend an. Der Weg zum Pumpwerk Gelände war gesäumt mit Holzhütten, die mit Mandala Tüchern verkleidet waren. Hier wurden Mützen, Tücher, Schmuck und Traumfänger verkauft. Natürlich gab es auch einen Stand, an dem T-Shirts mit dem Logo des Festivals gekauft werden konnten. Die Verkäufer in den Buden trugen eine schlichtere Variante der Hippiemode und sorgten so für das nötige Flair. Auf diesem Hippiemarkt konnte ich neben den modischen Accessoires auch allerhand Leckereien fürs leibliche Wohl bekommen. Ob Hippies jetzt auch schon Brezel, Pommes oder Burger gegessen haben, sei mal dahin gestellt 🙂
Musikalischer Auftakt des Festivals
Mittwochs am Pumpwerk, eine Veranstaltung, die jeden Mittwoch viele Menschen auf die andere Seite der Deichbrücke zieht, ist natürlich nicht ausgefallen. Ganz im Gegenteil die Band Brown Sugar eröffnete inoffiziell das Festival. Benannt nach einem Song der Rolling Stones, war klar, welche Lieder die Band auf der Bühne performen werden. Wir kamen leider erst nach der Hälfte hinzu, aber das reichte um Fans der Band zu werden. Mit einem kühlen Getränk in der Hand, setzten wir uns in die Nähe der Bühne. Viele zeigten direkt vor der Bühne ihre Tanzkünste. Diese entspannte und rockige Atmosphäre verleitete uns zum Bleiben und ab und zu mal mit dem Fuß zu wippen. Der Frontsänger, gekleidet in ein pinkes Batikhemd und einem roten Zylinder auf dem Kopf, wusste, wie er die Menge begeistern konnte. Mit Songs, wie „Satisfaction“, „Gimme Shelter“ und „Midnight Rambler“ ließen sie die vergangenen Zeiten wieder aufleben.
Um zehn Uhr verließ die Band die Bühne. Schluss mit der Musik war aber noch lange nicht. Im Pumpwerk Club ging es, wie bei Mittwochs im Club üblich, mit Nappo! The Show weiter. Neben großen Hits der 60er und 80er, sang die Band auch „Purple Rain“ von Prince. Warum ich das hier extra erwähne? Dieses Lied verursachte mir einen Ohrwurm, der die nächsten Tage hartnäckig in meinem Kopf blieb. Überraschenderweise gab es abends noch ein Feuerwerk. Da ich aber schon wieder zu Hause war, beobachtete ich das Feuerwerk notgedrungen von meinem Schlafzimmerfenster aus.
Sommerfest an der Jadeallee
Am Freitag zog es mich und ein paar Freunde dann doch wieder vor die Tür. Vorallem weil einer von ihnen ein Fan der Band Nappo! The Show ist, die an diesem Abend wieder spielte. Wir anderen, gingen zu der Festmeile an der Jadeallee, die zum Schlemmen und dem ein oder anderem Spiel einlud. Entenangeln, Dosenwerfen oder mit dem Kettenkarussell fahren, zu kurz kam hier keiner. Und zu Altbierbowle und einem Gläschen Wein konnten wir auch nicht nein sagen – zumindest probieren musste sein. Im Hintergrund hörten wir dann noch andere Musik. Halt Stop! Nach kurzer investigativer Suche fanden wir heraus, dass es auf dem Gelände des BanterSeeParks auch noch eine Bühne gab, dort wurden eher deutsche Schlager aus einer anderen Zeit gespielt.
Aufstehen am Samstagmorgen fiel mir nicht ganz so leicht, da es Freitag doch recht spät geworden ist, aber meine Neugierde trieb mich und meine Mitbewohnerin raus. Wir wollten ihrer Cousine zugucken, die mit der Tanzschule Dunse an diesem Tag einen Auftritt hatte . In schicken Hippieklamotten zeigte die Gruppe, dass sogar die ganz Kleinen schon große Stars auf der Bühne sind. Stolze Eltern und Verwandte standen vor der Bühne und hielten die Handys in die Luft, um gute Fotos von ihren Sprösslingen zu schießen. Davon konnte sie auch der leichte Regen nicht abhalten. Ab dem Nachmittag spielte die Wilhelmshavener Band The Muffins auf der Pumpwerk Bühne. Eine Band, die in Wilhelmshaven bekannt ist, denn seit 2009 spielen sie schon für die verschiedensten Veranstaltungen in und um Wilhelmshaven.
Kultiger Oldtimer: Der VW-Bus
Die 60er und 70er Jahre wurden natürlich auch durch coole Oldtimer geprägt. Dafür standen – leider nur zwei – VW Oldtimer Busse auf dem Pumpwerkplatz und trugen zu dem Hippie-Flair bei. Von der Musik begleitet ging es nach ereignisreichen Tagen nach Hause. Noch in meiner Wohnung hörte ich aus der Ferne die Musik der Bands, so wird es hoffentlich auch beim Pumpwerk OpenAir sein, denn ich liebe dieses Gefühl, mittendrin zu sein, auch wenn ich entspannt auf meinem Balkon sitze.
Ehrlich gesagt habe ich mir das 60er und 70er Jahre Festival etwas anders vorgestellt, aber letztlich geht es um das Beisammensein und den Abend mit Freunden zu genießen. Alle Bands haben beeindruckende Shows abgeliefert, die für eine Menge Spaß sorgten und Lust auf mehr Musik der vergangenen Jahrzehnte machte. Egal zu welcher Zeit ich am Pumpwerk war. Sobald ich die Augen schloss, bekam ich den Hauch einer Ahnung, wie sich die 60er und 70er Jahre angefühlt haben mögen.
Bilder im Blogbeitrag: (c) Larissa