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Virtuelle Realität im Schwedenspeicher in Stade

Der Schwedenspeicher von der Wasserseite aus. Foto: Martin Elsen

Ich begebe mich heute auf Zeitreise – wer kann das schon von sich sagen? Das Beste? Ich nehme Euch gerne mit! Wohin? Ins Stade des 17. Jahrhunderts. Und wie? Im Museum Schwedenspeicher kann man mit Hilfe einer VR-Brille die „virtuelle Realität“ der Hansestadt Stade vor vielen Hundert Jahren erleben. Ein Spaziergang via Virtual Reality im Schwedenspeicher, der sich lohnt!

Verschwundene Schauplätze entdecken

Mittendrin in die virtuellen Sze­nerien der Stader Altstadt eintau­chen – das ist ein völlig neues Er­lebnis einer Stadtführung. Denn dank einer sogenannten „Virtual Reality-Application“, kurz VR, er­öffnen sich mit dieser Brille völ­lig neue Perspektiven auf unsere Stadt. Gezeigt wird das historische Stade im 17. Jahrhundert, denn Vorlage war ein Stadtmodell Stades, das die Stadt um 1620 darstellt.

Es befindet sich im Rat­haus und diente dazu, daraus 106 Fotos zu erstellen, die von den Entwicklern der HafenCity Universität Hamburg zu einem virtuellen Stadtbild zusammen­gefügt wurden. Insgesamt werden 974 Stadthäu­ser dargestellt, deren historische Fassaden dank umfangreichem Archivmaterials des Schweden­speichers und Fotos der heutigen Stadtarchitektur in Stade und Lü­beck entstanden sind. Ein virtueller Rundgang dank Technik für Computerspiele.

Stadtführer begleiten und moderieren den virtuel­len Rundgang

Der virtuelle Rundgang ist ein echtes Erlebnis und gibt einen Einblick in das frühneuzeitliche Stade. Als Einführung und Vorbereitung auf die virtuelle Zeitreise wird zu Beginn an einem Modell die Geschichte der Hansestadt Stade zu dieser Zeit präsentiert. Mit­arbeiter des Schwedenspeichers und Gästeführer nehmen uns auf der Leinwand mit zu dem his­torischen Spaziergang.

Wenn man allein mit der VR Brille durch die Stadt gehen würde, dann wäre man vermutlich nach 10 Minu­ten fertig. Die moderierte Reise macht die Geschich­te spannend und erweckt immer wie­der Neu­gierde. Die VR-Führung ist so zweifach interaktiv: Der Mo­derator geht auf Fragen ein, die VR-App lässt die Gruppe eigene Wegstrecken gehen. Innerhalb von wenigen Sekunden einen Sprung von 400 Jahren machen zu können, regt die Fantasie an. Möglich wird es mit Virtual Reality im Schwedenspeicher.

Virtuelle Realität im Schwedenspeicher: Zeitkreise als Wegweiser

Das Besondere an dieser virtuel­len Stadtführung ist auch, dass der Weg durch das historische Stade nicht vorgegeben ist, sondern man sich frei bewegen kann.

Es kann losgehen. Markierungen auf dem Boden, sogenannte „Zeit­kreise“, ermöglichen per Klick zu­rück ins heutige Stade zu gelangen. Wer sich „verlaufen“ hat, weiß dann nicht nur sofort, wo er sich befindet. Der Klick zurück in die heutige Zeit zeigt auch, wie sich Stade im Laufe der Jahrhunderte verändert hat: Am heutigen Stand­ort der Stadtwerke Stade befand sich damals die Nicolaikirche, und auch auf dem Spiegelberg gab es zu dieser Zeit eine Kirche. Eine Brücke vom Baumhaus rüber zum Schwedenspeicher galt als Zoll­sperre für die einfahrenden Schif­fe.

Der Pferdemarkt war schon immer ein Marktplatz und man erkennt am heutigen Standort des Zeughauses die Ruine eines Klosters: Das St. Georgs Kloster. Die dazugehörige Klosterschule befand sich vor dem großen Stadt­brand 1659 im Bau, die Baumate­rialien waren schon vorhanden. Nach dem Brand entschied man sich jedoch nicht zum Weiterbau an dieser Stelle, das Athenaeum, eines der Stader Gymnasien, entstand stattdessen.  

Auch zeigt der Blick zurück, wie die Gebäude den großen Stadt­brand überstanden haben und wie sich die Stadt im Laufe der Jahre entwickelt hat. Diese Art der Stadtführung schafft einen ganz neuen Zugang zur Stadtgeschichte.

Überregional einmalig

Die Zeitreise ist unglaublich spannend und für Gäste besonders beeindruckend, wenn man vorher die Stadt auf sich wirken lassen oder eine klassische Gästeführung durch die Stader Altstadt unternommen hat. Aha- Effekte im Vergleich von früher und heute hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Denn in der virtuellen Realität im Schwedenspeicher lässt einiges wiedererkennen, den Hansehafen gab es damals natürlich auch schon und auch viele Gebäude. Aber früher gab es beispielsweise viel mehr Kirchen in der Stadt. Sogar Personen und Tiere begegnen einem auf der Entdeckungsreise in vergangene Zeiten, so dass lebendige Szenen entstehen.

Mir hat diese Zeitreise unglaublich gut gefallen. Wann lernt ihr Stade tatsächlich vor Ort und virtuell kennen? Dann wünsche ich viel Spaß bei Eurem Besuch und beim Erleben dieser einzigartigen virtuellen Reise in Stades Vergangenheit im Museum Schwedenspeicher.

Weitere Informationen zu eurem Besuch im Schwedenspeicher findet Ihr auf www.stade-tourismus.de. Und wenn ihr Lust auf eine individuelle Entdeckungsreise ohne VR habt, dann findet ihr hier einen Tipp.

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