Website-Icon about cities | Der Städteblog für Niedersachsen

Genussvoll durch die Altstadt Hannover

Meine Freundin und ich haben uns schon länger nicht gesehen und wir hatten Lust auf einen Tag in der Altstadt Hannover. Also verabredeten wir uns zum Mittagessen. Wo geht man nur hin, bei den vielen verschiedenen Restaurants und Bars in Hannovers Altstadt? Ein neuer Burgerladen hat eröffnet, sagte sie mir. Da wurde ich hellhörig – Ich liebe Burger! Also entschieden wir uns ins KUHnstwerk in der Röselerstraße zu gehen.

Foodora liefert mit dem Rad auch KUHnstwerk-Köstlichkeiten bis nach Hause

„Qualität aus Liebe“ steht über der Eingangstür. „Regional“ und „Hausgemacht“ jeweils links und rechts daneben. Klingt super und passt absolut zum derzeitigen Trend für Selbstgemachtes und aus der Nähe stammende Produkte. Hört sich gut an, sieht gut aus – also nichts wie rein!
Drinnen angekommen erwartete uns ein gut gefüllter Laden, der zur Mittagszeit scheinbar viele Berufstätige in ihrer Pause anzieht. Für uns war noch ein kleiner gemütlicher Tisch am Fenster frei. Wir setzten uns und ließen die Location erst einmal auf uns wirken. Wir waren überrascht, wie gut der Laden nur zwei Wochen nach Eröffnung angenommen wird, denn die Burger-Szene in Hannover wächst seit gut einem Jahr. Zu den bereits etablierten Läden wie The Harp, Henry’s oder das Roadhouse, zählen zu den neuen Burger-Läden die Lindenblatt Burger-Bar, Duke Burger, Louis finest Burgers & Steaks und das Burgernah (Das sind die mir bekannten, es gibt sicherlich noch viele mehr in Hannover).

Nichts los? Und ob! Ich habe mich nur für einen etwas ruhigeren Moment entschieden

Das Design? Ein bisschen wie in einer alten Lagerhalle – aber natürlich viel stylischer! Robuste, schicke Bänke und Tische, an denen viele Menschen Platz finden und über den Tischen hängen Lampen, die an eine alte Öllampe erinnern. Ein schwarzer Tresen – sehr modern. Und auch der Leitspruch des Lokals ist an die Wand gesprayt. Sehr sauber, freundliches Personal, das uns direkt bedient und die Karte gereicht hat. Eine große, aber nicht zu große Auswahl an Burgern und Beilagen. Sogar vegetarische und vegane Burger standen auf der Speisekarte. Einer der vier Chefs ist Sebastian, Koch aus Leidenschaft, der sich immer schon selbstständig machen wollte und sich nun die perfekte Gelegenheit dazu ergeben hat.

Das Lunch-Deal-Menü mit Süßkartoffelpommes

Wir entschieden uns für den „Lunch-Deal“, den es täglich in der Zeit von 11:30 – 14:30 Uhr gibt. Anstelle der handgeschnitzten Pommes wollte ich unbedingt die Süßkartoffelpommes probieren – alles kein Problem für einen kleinen Aufpreis. Kurz nach der Bestellung kamen unsere leckeren Eistees die wir uns bestellt hatten und nicht viel später die super aussehenden Burger samt Süßkartoffelpommes und einer von 16 Dips, den man zu Anfang auswählt – ich entschied mich für einen Avocadodip. Der Classic Burger schmeckte fantastisch und auch die Süßkartoffelpommes waren genau richtig gewürzt. Die Betreiber des KUHnstwerks setzen auf Qualität und regionale Produkte – uns haben sie überzeugt! Nachtisch und toll aussehende Shakes gibt es hier auch – aber wir wollten noch weiterziehen. Also bezahlten wir, sind papp satt und glücklich aus dem KUHnstwerk raus und zogen weiter…

Blick vom Ballhofplatz auf das Teestübchen mit seiner Wein behangenenen Fassade

Ein Stückchen durch die Altstadt geschlendert, entlang vieler schöner Altbauhäuser, kleinen Boutiquen und der Marktkirche, sind wir am Ballhofplatz angekommen und wurden von einer handgeschriebenen Tafel vor dem Teestübchen schnell überzeugt, hineinzugehen. Auch hier war es ziemlich voll. Das Glück schien an dem Tag auf unserer Seite zu sein und wir haben noch einen freien kleinen Tisch gefunden. Wir setzten uns, schauten uns ein wenig um und ließen die urige Atmosphäre auf uns wirken. Hier fühlt man sich wohl, wie bei Oma im Wohnzimmer.

Den Besitzern des Teestübchens ist es ganz besonders wichtig, Gemütlichkeit hineinzubringen und hausgemachten Kuchen nach traditionellen Rezepten anzubieten. Die Einrichtung ist mit viel Liebe und Geschick aus Teilen verschiedener Abrissgebäude zusammengeführt worden. Enkelin Josephine, heutige Juniorchefin, schaute bereits als Kind Ihrer Oma Anna in der Backstube über die Schulter und versprach ihr, das Teestübchen mit viel Herz und Leidenschaft in die nächste Generation zu führen und so die Familientradition zu wahren.

Das Teestübchen mit rustikaler, aber sehr gemütlicher Einrichtung und leckerem Tee & Kuchen

Nach kurzem Warten kam eine liebe Bedienung, die uns die Karte reichte. Erst konnten wir uns gar nicht für eine Teesorte entscheiden, da sich alle so lecker anhörten. Und auch die Entscheidung bei der großen Kuchenauswahl fiel uns nicht leicht. Ich entschied mich für einen Schwarz Tee mit Brombeer- und Himbeerblättern und einen Kirch-Schmand-Kuchen. Fantastisch!

Ich habe mich gefragt, wann in solch einem Lädchen eigentlich Hauptsaison ist? Tee verbindet man ja eher mit dem Herbst oder Winter, der dunklen und kühleren Jahreszeit. Die Kellnerin sagte uns, dass das Teestübchen keine direkte Saison hat – dort ist immer viel los! Im Sommer gibt es eine zusätzliche Karte mit Eistee und frischen Früchten, im Winter eine Karte mit Marzipan-Schokolade und Keksen. Kleine Snacks wie Sandwiches, Quiches oder Baguettes, eine Auswahl an verschiedenen Rot- und Weißweinen sowie Prosecco, Champagner und Bier bekommt man im Teestübchen ebenfalls. Nachdem wir uns dort total verquatscht haben und es bereits früher Abend war, bezahlten wir und brachen auf.

Beim Hinausgehen sprang uns ein orange-farbenes Schild auf der gegenüberliegenden Seite entgegen: „craft bier bar“ – Klingt interessant, also rein da!

Eingangsschild an der Hauswand der Craft Bier Bar

Die Craft Bier Bar gibt es seit gut einem Jahr in Hannover am Ballhofplatz neben dem Schauspielhaus „Junges Schauspiel“. Ich gebe zu vorher noch nie da gewesen zu sein und ließ mich überraschen, was mich dort erwartet. Um 16:30 Uhr öffnet die Bar ihre Tore. Wir waren zunächst die Einzigen, was kein Nachteil war – freie Platzwahl, eine ausgezeichnete Beratung und Erklärung des Barkeepers der rund 100 verschiedenen Biersorten und jeweils ein Probier-Schluck von Bieren, die uns als Mädels besonders ans Herz gelegt wurden zu testen. So einen Probier-Schluck kann übrigens jeder Kunde bekommen, der sich nicht sicher ist, welches Bier für ihn das richtige ist. Es wird speziell danach gefragt, was der Kunde gewöhnlich für Bier trinkt. Anhand dessen wird dann entschieden, welches Bier ihm gut schmecken könnte. Für die ganz harten Jungs und Mädels gibt es das stärkste Bier, das „Horizon Tokyo Black“ mit 16 Umdrehungen. Insgesamt 24 Zapfhähne mit frischem Bier vom Fass und rund 70 Flaschenbiere gibt es hier. Recht schnell füllte sich der Laden mit Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Kleidung und unterschiedlichen Geschmäckern, was das Bier betrifft.Tresen in der Craft Bier Bar mit 24 Zapfhähnen und einer großen Tafel

Nicht so experimentierfreudig?

Wer nicht so experimentierfreudig ist, kann sich alternativ für ein alkoholfreies Bier, einen Wein oder Softdrinks wie unter anderem BioZisch entscheiden. Auf jedem Tisch steht ein Glas mit einem Teelicht, welches eine sehr gemütliche Atmosphäre schafft und den Abend so zu einem netten Event mit Kollegen, Kumpels – oder wie in unserem Fall unter Freundinnen werden lässt.

Die Philosophie der Craft Bier Bar ist es, die Vielfalt aufzuzeigen, die mit Bier geschaffen werden kann: Von süßem Bier bis hin zu Bier, das fast nur nach Hopfen schmeckt und sehr stark ist.
Zum Bier bekamen wir Malz mit Salz – passte hervorragend zum etwas süßlicheren Bier, das wir uns ausgesucht hatten. In der Bar herrscht Selbstbedienung! Man lässt sich entweder an der Theke beraten, bestellt und zahlt direkt oder man sucht sich ein nettes Plätzchen und studiert die Karte. Sobald man sich entschieden hat und sicher ist, geht man zum Tresen und bestellt.

Getränkekarte und gemütliches Licht, dazu ein leckeres Bierchen.

Nachdem wir uns auch hier herzlich amüsiert und total viel gequatscht haben, zwei Bier und das Malz geleert hatten, verabschiedeten wir uns mit den Worten: „Das war nicht unser letzter Besuch hier bei euch, in der Craft Bier Bar“ und gingen noch ein Stückchen durch die Altstadt in Richtung Kröpcke, wo sich unsere Wege zumindest für diesen Tag trennten.

Alles in allem ein rundum gelungener Nachmittag, den ich mit meiner guten Freundin in der Altstadt Hannover verbringen durfte.

Die mobile Version verlassen