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Mit dem Reiseführer des Zufalls durch Hann.Münden: Ein Blick durch die rosarote Brille

„Fotografiere alles in deiner Lieblingsfarbe“ – Diese Aufgabe spricht mich ganz spontan an, als ich durch den Reiseführer des Zufalls blättere. Fotografieren tue ich sowieso gern und so beschließe ich, einfach mal mit offenen Augen und einem neuen Blick durch Hann. Münden zu gehen. Achja, meine Lieblingsfarbe ist übrigens Rosa – wenn mein Experiment mit dem Reiseführer des Zufalls gelingt, dürft ihr euch an einem Bilderschwall erfreuen, der sich zwischen zartrosé und knallpink bewegt. Rosa entwickelte sich übrigens erst im 20. Jahrhundert zur „klassischen“ Mädchenfarbe. Vorher galt rosa als „kleines Rot“, und somit als typische Farbe für Jungs, da Rot gemeinhin mit Männlichkeit und Stärke assoziiert wurde.
Also los, mit dem Reiseführer des Zufalls durch Hann.Münden!

Leichter Einsteig in’s Thema

Als  Startpunkt für meine (hoffentlich) farbenfrohe Entdeckungstour wähle ich das Welfenschloss, eine der klassischen Sehenswürdigkeiten Hann. Mündens, denn das Welfenschloss kommt mir beim Gedanken an die Farbe Rosa sofort in den Sinn. Der rosafarbene Anstrich scheint, zumindest in Bezug auf den Innenhof, auch originalgetreu zu sein: Bei Untersuchungen im Jahr 1980 wurde eine rosafarbene Putzfläche aus der Zeit um 1540 ausgemacht.

Fast direkt neben dem Welfenschloss befindet sich die Hann. Mündener Moschee – ebenfalls in zartem rosa! Ein prima Blick auf beide Gebäude, deren Farbtöne sich nahezu gleichen, bietet sich von der Werrabrücke. Hier im Bild seht ihr links das Welfenschloss und rechts die Moschee:

Rosige Zeiten in Hann. Münden

Okay, so weit – so gut, bis hierhin war mein mir selbst erlegter Auftrag nicht schwer. Jetzt starte ich eigentlich erst richtig mit meiner Aufgabe aus dem Reiseführer des Zufalls – ab jetzt heißt es also: Die rosarote Brille aufsetzen und los geht’s!

Auf dem Weg über die Werrabrücke in die Altstadt bleibe ich zuerst an der Kleinen Galerie hängen, einem zartrosa Fachwerkhaus, dessen Fenster mit Blumenkästen voller pink blühender Blumen geschmückt ist.

Später entdecke ich noch mehrere weitere rosafarbene Häuser:

Zwischendurch entdecke ich eine Dame mit bonbonrosa-gefärbten Haaren. Sie zu fotografieren hätte ich aber als übergriffig empfunden und das Bild hätte ich euch hier sowieso nicht zeigen dürfen – Recht am eigenen Bild und so…diese Begegnung muss also eurer Fantasie überlassen bleiben 🙂

Bunte Pflanzenwelt

Je länger ich mich auf die Farbe fokussiere, desto schneller springen mir entsprechende Gegenstände ins Auge. Vor allem in der Kombination mit Grün – ich hatte ja keine Ahnung, wie viele pink blühende Pflanzen es gibt und wie abwechslungsreich die rosa Farbpalette ist. Leider bin ich in der botanischen Welt nicht besonders gut bewandert… aber die Stiefmütterchen kann ich natürlich zuordnen.

Viele der Pflanzen wachsen an den sogenannten „Blühstellen„, die mit einem entsprechenden Hinweis beschildert sind. Diese wurden von der Initiative „Münden blüht auf“ geschaffen – etwa 60 Stück gibt es davon in der Stadt.

Rosarot sind alle meine Kleider…

Auch in der Mode scheint Pink in diesem Sommer eine Trendfarbe zu sein. Bei meiner anschließenden Recherche erfahre ich, dass die Farbtöne „Pink Peacock“ (grell, leuchtend, theatralisch) und Pressed Rose (zart, romantisch, rosé) vom Pantone Color Institute zu zweien DER angesagtesten Farben 2019 gekürt wurden.

Zwischendurch entdecke ich noch etwas, das ich schon sehr, sehr lange nicht mehr bewusst wahrgenommen und noch länger nicht benutzt habe: Eine Telefonzelle. In Zeiten des Smarthones sind sie in den allermeisten Situationen überflüssig geworden…in meiner Kindheit in den 90ern wurden sie noch rege im Gebrauch. Damals habe ich sie auch manchmal benutzt und kann mich noch gut daran erinnern, dass man immer bangen musste, dass der gewünschte Gesprächspartner auch abnahm. Schließlich wusste man meistens gar nicht, ob dieser überhaupt zu Hause war.

Eine Kutsche in pink-metallic

Auf dem Rückweg zu meinem Büro springt mir ein neonpinkes Auto ins Auge…quasi unübersehbar lugt es zwischen den anderen Autos auf dem Parkplatz hervor. Das kommt ja wie gerufen! Ich gebe zu, mir wäre das Auto für den Alltag doch etwas zu quietschig –bei Autos bevorzuge ich dann doch eher unauffälligere Varianten.

Mein Fazit

Bei meinem Spaziergang habe ich außerdem verschiedene rosafarbene Häuser entdeckt – dass es hier in Hann. Münden einige farbige Fachwerkhäuser gibt, wusste ich natürlich. Aber dass meine Umgebung tatsächlich bunter ist, als ich angenommen hatte,  erstaunt mich.

„Meine“ Aufgabe aus dem Reiseführer des Zufalls hat es mir ermöglicht, meine täglichen Wege mit neuen Augen zu sehen. Ich habe mich schnell auf die Aufgabe einstellen können und habe plötzlich „nur noch rosa gesehen“: Häuser oder Gegenstände, an denen ich regelmäßig vorbei laufe habe ich heute, aufgrund ihrer Farbe, zum ersten Mal bewusst wahrgenommen. Auf kommenden Reise werde ich meine Unternehmungen wahrscheinlich nicht ausschließlich nach dem Reiseführer des Zufalls gestalten. Aber für die Fotobücher, die ich von meinen Reisen gerne gestalte, hat mich meine Aufgabe auf die Idee gebracht, doch mal farbliche Collagen zusammenzustellen und mir damit vor Augen zu führen, wie bunt und schön das urbane Leben ist.

Dir hat gefallen, was ich mit dem Reiseführer des Zufalls erlebt habe und Du fragst Dich, was unsere anderen Blogger in ihren Städten mit dem Reiseführer des Zufalls erlebt haben? Hier geht’s zum Überblick.

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