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Zu Besuch bei den VW-Bullies auf dem Weihnachtsmarkt

Advent, Advent ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei … und so weiter. Dies Jahr sind wir noch gar nicht richtig in Adventsstimmung. Die Arbeit hält uns auf Trab und unser Junior schreibt in der Schule fast täglich noch Tests oder Arbeiten. Also haben wir einfach eine Kreativpause von Allem eingelegt und sind einen Tag nach Wolfsburg gefahren. Meine Bloggerkollegen hatten mir neulich von ihren neuen Weihnachtsmarktbuden erzählt und auch von der Winterinszenierung der Autostadt geschwärmt. Das wollten wir uns am Samstag vor dem dritten Advent mal selber ansehen.

Adventskranz auf die Wolfsburger Art
Foto: Björn

Kurze Wege – ein dickes Plus

Gegen Mittag sind wir in Wolfsburg angekommen und haben nah zu allen Highlights bequem in der Tiefgarage unter dem phaeno geparkt. Die kurzen Wege sind ohnehin ein dickes Plus, mit dem Wolfsburg und auch viele andere aboutcities-Städte punkten. Hier, wie gesagt, liegen das phaeno, die Autostadt und die Designer-Outlets quasi direkt nebeneinander und zum Weihnachtsmarkt in der Fußgängerzone sind es auch nur ein paar hundert Meter. Frei nach einem bekannten Möbelhaus könnte man auch sagen „läufst Du noch oder erlebst Du schon?“.

Die Top drei Dinge, die Jungs unbedingt in der Autostadt sehen wollen

Unser erstes Ziel für heute ist die Autostadt. Da das Angebot hier bekannter Maßen lässig für mehr als einen Tag reicht, darf Junior entscheiden, was wir uns angucken wollen. Die Wahl ist schneller gefallen, als die Frage ausgesprochen ist. Es geht in die Pavillons mit den großen Sportwagenmarken Lamborghini, Bugatti und zuerst zu Porsche.

Der Porsche-Pavillon empfängt uns mit einem Zitat von Ferry Porsche auf seiner rauen Betonwand, bevor drinnen im Halbdunkel die silbernen Modelle der Firmengeschichte unsere Blicke auf sich ziehen. Hier gibt es einiges zu bestaunen und sofort ist klar, was Junior fahren will, wenn er einen Führerschein und das nötige Kleingeld hat. Natürlich stehen hier auch drei echte Wagen, die gerade huldvoll von einem jungen Mann poliert werden. Wir empfehlen zur Beschaffung des Kleingelds, sich später auch als „Porschestreichler“ bei der Autostadt zu bewerben. Der Job klingt verlockend und wird abgespeichert.

Schnell noch ein Tempo-Rekord

Weiter geht es in einem schönen Bogen durch die winterliche gestaltete Lagunenlandschaft in Richtung der anderen Pavillons. Auf dem Weg dahin wird noch der Geschwindigkeitsrekord vom letzten Besuch (21 km/h) eingestellt und schon stehen wir bei „Bugattis“ zuhause. Im Pavillon steht zwar nur ein Fahrzeug, dessen Preis wohl aber locker die eben gesehen drei Porsche übertrumpft. Die Augen leuchten und der Selfie-Stick wird ausgepackt. Immerhin soll der Bugatti mit dem eigenen Gesicht das neue WhatsApp-Profilbild werden.

Was für ein Sound

Unzählige Fotos später wechseln wir beschwingt direkt gegenüber zum Pavillon von Lamborghini, wo gleich die kurze Show beginnt. Im Mittelpunkt steht der unglaubliche Aventador, ein reinrassiger Supersportwagen mit 12 Zylindern und 515 kW. Die Video-, Sound- und Lichtshow produziert auch bei uns Großen den gewünschten Adrealineffekt, der sicherlich um ein Vielfaches steigt, wenn man am Steuer der Rennflunder sitzen darf. Am Ende der Show werden auch hier noch einige Selfies gemacht und wir verlassen gut gelaunt als Letzte den Pavillon.

Nudeln & Eis, frisch, lecker, bio

Jetzt einen Happen Essen. Nudeln gehen immer, frische umso besser. Also ab ins „La Cochinella“ im Zeithaus. Wir lassen uns die frische Küche gut schmecken und weil Bio gesund ist, krönen wir das Ganze jeder noch mit einer leckeren Kugel Eis. Langsam fühlt sich der Tag wie Urlaub an und wir haben gar nicht gemerkt, dass schon drei Stunden vergangen sind. Da wir zum Abend hin noch einiges in der Autostadt entdecken wollen, bummeln wir jetzt erst mal über die Stadtbrücke zurück.

Familiäres Krisenmanagement made in Wolfsburg

Augenblicke später droht eine ernste Krise. Mama will nach Weihnachtsgeschenken in den Designer-Outlets schauen. Der Graus für jeden 12jährigen. Nicht so in Wolfsburg, den es steht, wie Eingangs beschrieben, direkt daneben das phaeno, eine Experimentierlandschaft für Groß und Klein. Junior ist glücklich und lässt uns shoppen gehen nach dem Versprechen, dass wir uns in anderthalb Stunden wieder mit ihm im phaeno treffen. Danke Wolfsburg, so einfach ging das bisher an keinem anderen Ort! Exakt neunzig Minuten später klingelt unser Telefon und der Shoppingbummeln ist zu Ende. Auch hier ist die Zeit wie im Fluge vergangenen und wir konnten ganz entspannt das Eine und Andere für das Fest erwerben.

Die feine Winterdeko rundet den Shoppingspaß ab
Foto: Björn

Wer will schon wie eine Pusteblume aussehen?

Auch im phaeno haben wir wieder die Qual der Wahl bei den vielen, spannenden Experimentierstationen. Natürlich zeigt uns Junior schon mal, was er alles ausprobiert hat. Das Highlight unseres heutigen Besuchs ist aber zweifelsohne das Experiment zur elektrischen Ladung. Schnell ist klar, wer für das Video herhalten muss. Nicht nur meine beiden bekommen vor lauter Lachen Tränen in den Augen, wie ich so als Pusteblume da stehe. Als ich das kurze Video selbst sehe, kann ich ebenfalls herzhaft über mich selber lachen. So macht die Zeit zusammen richtig viel Spaß und wir probieren bis zum Ladenschluss um 18 Uhr noch viele weitere Dinge aus, bevor uns der Lockruf des Weihnachtsmarktes ereilt.

Surferträume auf dem Weihnachtsmarkt

Da ich von unserem nächsten Highlight schon wusste, aber meinen Schnabel gehalten habe, freue ich mich umso mehr über den zweistimmigen Ausruf, als wir die tollen Kunsthandwerkerstände in der Fußgängerzone erreichen. Hier haben sich die Macher des Weihnachtsmarktes wirklich etwas Kreatives einfallen lassen, dass zu Wolfsburg passt, wie kaum etwas zweites. Liebevoll dekorierte VW-Bullies stehen dort nachgebaut als Buden. Das kann einem doch nur ein Lächeln ins Gesicht zaubern, egal wie alt man ist. Stehen doch die kultigen VW-Busse wie kaum ein anderes Fahrzeug für die Unbekümmertheit und den Aufbruch der Hippiezeit, für Surferträume und Freiheit. Gern hätte ich nicht nur zu meinen aktiven Surferzeiten solch ein Kultteil gehabt, aber die Preise sind eher etwas für gut betuchte Sammler.

Darum reißen wir uns los und schauen uns den Weihnachtsmarkt weiter an. Da heute auch Fußball gespielt wurde, empfangen uns vorwiegend grün-weiße Schals des VFL aber auch ein paar vereinzelte HSV-Rauten zwischen den Buden. Die sehen dank ihres urigen Charmes und der geschickten Anordnung wie ein Aprés-Ski-Dorf in den Alpen aus. Auf der Bühne vor Kopf brennt in einem überdimensionalen Kamin dank Beamer ein schönes Feuer und die Platzdeko tut ihr übriges für eine schöne Stimmung. Gut gemacht, dass hätten wir so mitten in der ansonsten (sorry liebe Kollegen) nüchternen Fußgängerzone nicht so erwartet. Flammlachs, diverse andere Spezialitäten und Heißgetränke sichern die Versorgung und so bleiben wir erst mal hier.

Disney auf die Wolfsburger Art

Irgendwann müssen wir uns doch losreißen und bummeln zurück zur Autostadt, deren Winterflair wir zum Abschluss bei voller Beleuchtung genießen wollen. Die Lagunenlandschaft bietet tolle Möglichkeiten zum Schlittschuhlaufen und für die Kleinen ist sogar ein Rodelhügel mit Kunstschnee aufgeschüttet worden. Daneben können die Kleinen Iglus bauen oder mit ferngesteuerten Mini-Pistenraupen durch den Schnee pesen.

Wir schlendern entlang der Buden und erfreuen uns an den tollen Dingen, die man dort überall essen, trinken oder als Deko kaufen kann. Zwischendurch wärmen wir unsere Finger an den Feuerschalen mit ihren knisternden Holzscheiten und denken uns, dass es im Disneyland auch nicht schöner sein kann. Natürlich ist die Winterwelt inszeniert, aber liegt darin nicht gerade auch mal der Reiz? Mit nicht mal einer Stunde Autofahrt sind wir dem Alltag entflohen und haben unsere Sinne mit ganz anderen Eindrücken fluten lassen. So endet unserer erlebnisreicher Tag in Wolfsburg und wir kommen ganz bestimmt bald wieder.

Ein Tipp zum Abschluss

Gern wäre Junior auf der Geländewagen-Teststrecke mit einem der Allradautos mitgefahren. Leider waren alle Fahrten ausgebucht. Wenn ihr also Euren Besuch plant, meldet Euch unbedingt vorher dafür an. Alles ist sicher und dennoch spektakulär anzusehen. Wir werden das bei unserem nächsten Besuch auf jeden Fall ausprobieren.

Action in der Autostadt – aber unbedingt vorher reservieren
Foto: Björn
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