Website-Icon about cities | Der Städteblog für Niedersachsen

Von Friesen, Pfälzern und Hugenotten

Der Guide in Aktion © Braunschweig Stadtmarketing GmbH

Für Braunschweig ist Migration kein Tabu-Thema – hier wird gerne über die ausländischen Gastarbeiter und ihre Nachkommen gesprochen. Viele von ihnen leben noch heute hier und sind stolz darauf, Braunschweiger zu sein.

Zwischen den Kulturen

Bis zu 25 Personen können bei den interkulturellen Statdführungen dabei sein © Braunschweig Stadtmarketing GmbH

Das Leben ist bunt, lebendig, die Luft schwirrt von fremden Sprachen und die Menschen fallen durch ihre völlig verschiedenen Kleidungsstyle auf. Das Zusammenleben verschiedener Kulturen ist wie das Salz in der Suppe – viele deutsche Städte haben seinen Charme erkannt. In Köln oder Bremen gibt es ganze Stadtteile, die einen an große Auswanderermetropolen wie Istanbul erinnern: Beinahe jede Nation der Welt ist hier vertreten, die Straßen sind mit Leben gefüllt und auf den Wochenmärkten steht der deutsche Eierverkäufer seit Jahren einträchtig neben dem türkischen Bäcker und dem arabischen Gewürzverkäufer. Aber auch in Braunschweig haben die Menschen sich daran gewöhnt, dass sie Freitagabends um 21 Uhr noch eben türkische Feinkost am Laden an der Ecke kaufen und bei akuter Kochunlust chinesische Nudeln bei dem Lieferanten ihres Vertrauens bestellen können. Viele kennen das Leben gar nicht anders – aber es gab tatsächlich mal ein Deutschland, in dem nur Deutsche gelebt haben. Das war lange bevor die Regierung Mitte des 20. Jahrhunderts damit begann, ausländische Gastarbeiter anzuwerben. Viele haben Kinder bekommen, geheiratet und wohnen seit Jahren oder Jahrzehnten hier. Ihre Kinder wachsen häufig multilingual auf und leben wie selbstverständlich zwischen den verschiedenen Kulturen.

Wir kamen und wir blieben

Wie stark die Migrationsgeschichte eine Stadt prägen kann, zeigt Braunschweig eindrucksvoll bei seinen interkulturellen Stadtführungen. Dabei gehen die Erzählungen sogar weit über die Migrationszeit des 20. Jahrhunderts hinaus und beleuchten die letzten 850 Jahre.

Die erste Führung läuft unter dem Namen „Von Friesen, Pfälzern und Hugenotten“ und begleitet die Teilnehmer auf den Spuren der Einwanderer durch das historische Braunschweig. Es geht um Flandern und Friesen, Prinzessinnen, Mätressen und Religionsflüchtlinge. All diese Gruppen sorgten für neue wirtschaftliche Ideen, ein belebtes Kulturleben und handwerkliche Weiterentwicklung.

Die zweite Stadtführung heißt „Wir kamen und wir blieben“ und beschäftigt sich mit der jüngeren Migrationsgeschichte der letzten 60 Jahre. In den 1950er Jahren kamen die ersten Gastarbeiter nach Braunschweig und prägen das Stadtbild bis heute.

Das Büro für Migrationsfragen hat die beiden interkulturellen Stadtführungen konzipiert und bietet sie nun gemeinsam mit dem Stadtmarketing an. Das Besondere daran sind vor allem die Guides, die selbst eine eigene Geschichte mitbringen und damit jeder Tour ihren Stempel aufdrücken. Ihre Geschichten und Erzählungen vermitteln den Teilnehmern mehr als nur authentisch, wie das Leben in Braunschweig für Menschen mit Migrationshintergrund ist. Wie sieht der Alltag aus, was waren die ersten Erfahrungen und Erlebnisse, an die die Guides sich noch heute zurück erinnern? Das alles werden sie Ihnen erzählen.

Service

Beide Führungen dauern circa 1,5 Stunden und sind für 25 Personen ausgelegt. Der Preis liegt bei 80 Euro pro Gruppe. Neben Deutsch werden die Sprachen Englisch, Spanisch, Russisch, Polnisch, Türkisch, Koreanisch, Chinesisch und Persisch angeboten.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
http://www.braunschweig.de/tourismus/gruppenfuehrungen/G_interkulturell_start.html
____
Sie wollen noch mehr über Braunschweig wissen? Hier geht es zur aboutcities-Website. Mit noch mehr Lustmachern und Angeboten.

 

Besondere Stadtführungen gibt es übrigens auch in anderen Städten unseres Sendegebietes

Die Tour de Wind in Bremerhaven führt zu den Produzenten der Windkraftanlagen.

In Gifhorn gibt es Führungen per Rad.

O Stade mio, Stadtrundfahrt auf der Schwinge mit einem Gondoliere.

In Wilhelmshaven gibt es Nationalpark Erlebnisfahrten am Jadebusen per Schiff.

Mit dem Segway auf die “Helle Köpfe”-Tour schickten wir Blogger Jens Voshage in Hannover.

Eine Themenführung in Lingen erinnert an die große Zeit der Dampfrösser.

Wir haben eine unserer Blogerinnen in Kaufrausch versetzt, in Oldenburg.

In Wolfenbüttel haben wir die Jägermeistertour mitgemacht.

Von Trinksitten und geselligen Runden: Eine ganz spezielle Stadtführung in Göttingen.

Expaceubertas? SinnvOLl?? Eine Stadtführung zum Riechen, Schmecken und Tasten in Oldenburg.

Mord in Papenburg.

Die mobile Version verlassen