Die Blogger von aboutcities waren wieder mal unterwegs in den 17 Städten, diesmal in Hann. Münden, der Fachwerk- und Dreiflüssestadt. Die Familie Windus-Dörr entdeckte unter vielem anderen ein architektonisches Gesamtkunstwerk, einen allgegenwärtigen legendären Doktor und Wurstpralinen.
Einquartiert hatten wir uns mit unserer neunjährigen Tochter Lucie in der Jugendherberge. Sie ist idyllisch gelegen im Norden der Stadt im Ortsteil Gimte. Gen Westen schauten wir auf die Berge, im Osten auf die Weser. Überhaupt: Wasser spielt in dieser Stadt eine große Rolle, man spricht ständig vom Fulda- oder Werraufer, es ist hier immer etwas kälter als im Umland und die Legende erzählt von mehr als 60 Hochwassern in den letzten tausend Jahren.
Mit dem Stadt-Quiz durch Hann. Münden
Wir wollen, dass unsere Lucie die Stadt erobert und spielen mit ihr das Stadtspiel, das sich die Mündener Touristinformation ausgedacht und dazu auch eine kleine Broschüre gedruckt hat. Etwa 90 Minuten soll es dauern. Nach einem üppigen Frühstück geht es los und wir wandern den Weserpfad gen Altstadt. Hinter der Weserbrücke sehen wir warum Hann. Münden den Namen „Dreiflüssestadt“ hat: Im Osten umfließt die Werra den Ort, von Süden her schlängelt sich die Fulda durch das Tal. Wir überqueren die historische Hängebrücke über die Fulda, sie wackelt tatsächlich etwas, und kommen auf den Unteren Tanzwerder. Die zahlreichen Inseln im Fluss nennen sie hier nämlich „Werder“. Drei Wohnmobile stehen auf dem Stellplatz und wir wandern zur Spitze, wo Fulda und Werra zusammenfließen. Dort steht auch der legendäre Weserstein mit dem berühmten Spruch. Der ist übrigens nicht von einem berühmten Dichter, sondern schlicht von einem Mündener Fabrikanten.
Baustile und komische Ärzte
Über die hölzerne Mühlenbrücke betreten wir die Altstadt und müssen überlegen, wie der Baustil heißt, in dem das Rathaus erbaut ist? Weserrenaissance! Richtig! Wir lernen noch viel an diesem Tag: Dass es hier noch mehr als 700 Fachwerkhäuser gibt, weil Hann. Münden von verheerenden Bränden verschont blieb, wir sehen die prächtigen Wallanlagen mit ihren beiden historischen Türmen und der Rotunde. Wir erfahren viel über den berühmtesten Sohn der Stadt, Doktor Eisenbart. Das war – für alle, die ihn nicht kennen –einer der berühmtesten Wanderärzte der Barockzeit. Wir probieren beim „Ritter der Rotwurst“ Wurstpralinen, Leberpaté ummantelt mit Zartbitterschokolade. Im Stadtcafé schauen wir dem Bäcker in der Tortenwerkstatt bei seinen Künsten zu, und probieren. Und wir beschließen den Tag bei zünftigen Speisen in den modernen Katakomben des Ratsbrauhauses. Hier wird selber Bier gebraut, die „Schwarze Medizin“ des Doktor Eisenbart.
Auf dem Heimweg sehen wir auf dem Berg oberhalb der Stadt die Tillyschanze leuchten, diesen Aussichtsturm besuchen wir morgen. Und im Sommer kommen wir wieder, quartieren uns in einer der Ferienwohnungen oder idyllischen Hotels in der Altstadt ein und machen eine Bootsfahrt und Fahrradtouren zum Schloss Berlepsch und zum Römerlager.
Hier geht es zu den Original Mündener Wurstpralinen.
Und beim hier erfahrt Ihr alles, was Ihr sonst noch über Hann. Münden wissen wollt.