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Sülfelder Korn

Feinschmecker haben in Wolfsburg einen interessanten Anlaufpunkt: Eine Kornbrennerei. Wir verraten wo und wieso.

Sülfeld ist der westlichste Stadtteil von Wolfsburg, gelegen im Tal des Baches Mühlenriede. Sülfeld hat etwa 3.000 Einwohner, eine Kirche, eine Schleuse und eine Brennerei für Korn, Brände und Geiste – und seit kurzem auch für Whisky. Wer die Sülfelder Kornbrennerei besucht, der bekommt immer auch einen historischen Abriss mitgeliefert, das lässt sich Inhaber Hermann Lübbecke-Grünhagen nicht nehmen.

Alles begann im Dreißigjährigen Krieg

Die Gründung geht in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurück. Hans Lübbecke kämpfte mit von Knesebeck gegen bischöfliche Truppen, 1640 gründete er das Gut. Wilhelm Lübbecke, ein Enkel von Hans Lübbecke, bekam 1706 das Braubrennrecht. Das war früher ein Gebietsmonopol das vom Celler Fürstenhof verliehen wurde. Die Familientradition wurde jedoch 1867 durch den Typhustod von Wilhelm Lübbecke und seiner Frau unterbrochen. Der Betrieb musste verpachtet werden. Unter dem Pächter Ernst entwickelte sich das Unternehmen recht positiv und zählte bald zu den größeren Brennereien in Niedersachsen.

Brenner (wieder) unter sich

Hundert Jahre hat es dann noch gedauert, bis 1968 der Sülfelder Betrieb wieder in Eigenbewirtschaftung der Familie übernommen wurde. Hermann Lübbecke-Grünhagen erläutert die Philosophie des Betriebes: “ Während andere Spirituosenhersteller ihre Produktion durch Fließbandarbeit erhöhen, um überregionale Absatzmärkte zu erschließen, bleiben wir Sülfelder eine Manufaktur.“ Zu seinen Kunden zählen Privatleute ebenso wie Schützenvereine, aber auch die Gastronomie in der Umgebung kauft gerne bei ihm ein. Und schließlich gibt es einen Online-Shop.

Kernkompetenz ist der Korn.

Der Sülfelder Weizenkorn ist mit seinen 32% sehr mild im Geschmack, er wird aus allerbestem Feindestillat gewonnen, ebenso wie der Doppelkorn mit seinen 38%.. Zu den Raritäten zählt der Echte Alte Sülfelder mit seinen 32%, der nach jahrhundertealter Rezeptur zubereitet wird. Vorherrschend ist sein Kümmel-Aroma, doch werden noch andere natürliche Geschmacksstoffe hinzugegeben. Die überlieferte Rezeptur geben die Profis nicht preis. Nur so viel verrät Lübbecke-Grünhagen: „Zur Herstellung unserer Getreidebrände und Kornsorten werden nur die besten Rohstoffe verwendet. Möglichst aus der Region. Zur Beimischung bestimmter Geschmacksaromen wie Kümmel- wählen wir konsequent reine Naturprodukte aus.“

Und jetzt also auch Whisky

Vor Jahren ist in Wolfsburg-Sülfeld eine Geistbrennerei hinzugekommen, in der Kräutergeiste, „Botanicals“ und Früchte destilliert werden Seit Ende 2013 haben die Sülfelder auch eine Whiskybrennerei. Vom Maischen des Getreides über das Brennen bis hin zur jahrelangen Lagerung in Eichenfässern passiert alles in Sülfeld unter einem Dach. Bis zum ersten Sülfelder Whisky müssen sich Fans aber noch drei Jahre gedulden. „Solange muss der Whisky mindestens im Fass lagern“, so Lübbecke-Grünhagen.

Damit ist den Sülfeldern etwas Besonderes gelungen, denn was in Schottland oder Irland eine alte Tradition hat, steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen: Nur im Harz, Schwarzwald und Bayern gibt es bereits einige wenige Whiskybrennereien.

Service:

Mehr Informationen auf der Webseite der Sülfelder Brennerei

Und hier geht es zum Onlineshop.

Ein Besuch des Hofes lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Er bietet Kulisse für Handwerkermärkte, Treckertreffen und Brennerfeste sowie ein individuell anzumeldendes Schaubrennen, bei dem Gruppen in die Geheimnisse des Handwerks hineinschnuppern und probieren dürfen.

 

6. Juli 2014, 10-18 Uhr: Hoffest

Verschiedene Hobbykünstler werden ihre Arbeiten ausstellen und verkaufen. Sie können Kaffee, Kuchen, warme Speisen und Getränke kaufen. Ein musikalisches Programm wird es ebenfalls geben. Auch für Kinder gibt es einige Attraktionen.

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