Mondän, fürstlich, königlich. Wer möchte sich nicht gerne ein Mal in seinem Leben so fühlen? Herumkommandieren darf man im Celler Schloss zwar niemanden – die Zeiten sind vorbei -, aber immerhin kann man hier royale Luft einatmen und durch die weitschweifenden, imposanten Räume mit ihren hohen Decken und den verzierten Wänden schreiten. Man darf die Kronenleuchter bestaunen, neben den wertvollen Gemälden von vergangenen Herrschern posieren und uralte, sowohl heute als auch damals schon wertvolle Gegenstände begutachten. Viel Royales in Celle.
Geschichte zum Anfassen wäre hier zwar etwas zu weit gegriffen (alle Exponate sind gut vor Diebstahl geschützt), aber zum „Anfühlen“ gibt es hier eine ganze Menge. Die Rede ist von der Ausstellung „Reif für die Insel“, die im Rahmen der Niedersächsischen Landesausstellung „Wie die Royals aus Hannover kamen“ im Celler Residenzschloss vom 17. Mai bis 5. Oktober 2014 ihre Tore für Sie öffnet.
Wer hat hier gewohnt und geherrscht?
Kurfürstin Sophie von Hannover, die von 1630 bis 1714 gelebt hat, steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Ihre Geschichte zeigt, wie es in der damaligen Zeit am Hofe ausgesehen hat. Sie hat zwar nicht im Celler Schloss gewohnt, aber ihr Leben veranschaulicht den Aufstieg der Welfen bis hin zur Personalunion sehr eindrucksvoll.
Zu Hause war hier der Celler Herzog Georg Wilhelm, in dessen heiligen Hallen viele wichtige Konferenzen stattfanden: zum Beispiel das Celler Conseil 1701, bei dem die Thronfolge in England durch die Welfen erneut zur Sprache kam. Warum? Die Engländer hatten eine Abneigung gegen einen katholischen Monarchen und Sophie war zufällig die Tochter einer englischen Prinzessin.
Was gibt es zu sehen?
In dem ehemaligen Wohnappartement von Herzog Georg Wilhelm und in dem im Gastgemach der Celler Herzöge haben sich allerlei Exponate aus Deutschland und dem Ausland versammelt, um Sie in die Welt der Welfen eintauchen zu lassen. Dabei sind zum Beispiel zwei Marmorbüsten des Englischen Königspaars Wilhelm III. und Maria II., ein Hosenband-Orden von Elisabeth II. oder die Original-Urkunde des Kaisers, mit der er Herzog Ernst August 1692 die Kurwürde bestätigte. Außerdem legten die Welfen viel Wert auf kunstvoll angelegte Gärten, wie die Kunstwerke von Agostino Steffanies eindrucksvoll beweisen. Neben all diesen historischen Beweisstücken kommt aber auch die Lebensgeschichte der Welfen nicht zu kurz. Obwohl sie in der Politik mehr als nur erfolgreich waren, war ihr Privatleben nicht immer von Glück gekrönt. Das zeigt das Leben der Sophie Dorothea, die Mann und Kinder verlor, nachdem sie Ehebruch begangen hatte und ins „Exil“ nach Ahlden musste.
Weitere Infos über die verschiedenen Exponate in Celle finden Sie hier.
Mit den Welfen haben wir uns auf aboutcities schon einmal beschäftigt, den Beitrag finden Sie hier: https://aboutcities.de/index.php/2014/03/24/welf-yourself/
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Sie wollen noch mehr über Celle wissen? Hier geht es zur aboutcities-Webseite. Mit noch mehr Lustmachern und Angeboten.