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Mord in Papenburg?

Ja, Morde hat es auch in Papenburg gegeben. Der eine Mord ist nie aufgeklärt worden und das Opfer des anderen liegt heute hier im Museum: Der rote Franz, eine gruselige Moorleiche.

Es sind aber mehr die weniger kapitalen Verbrechen, von denen Johannes Weiß auf seinen Krimitouren erzählt. Seit seiner Pensionierung im Jahr 1996 arbeitet der ehemalige Polizist als Gästeführer in Papenburg. Knapp zwei Stunden geht Weiß mit seinen Gästen auf Streife durch Papenburg und erzählt seine wahren Geschichten:

Johannes Weiß macht den Sherlock.

Im Auftrag des Teufels

Beim „Langen Anton“, wie die „St. Antonius Kirche“ in Papenburg genannt wird, berichtet Weiß beispielsweise von der Jugendbande, die wochenlang die Opferstöcke mit Fahrradspeichen aufbrach. Weiß ertappte sie auf frischer Tat und brachte sie mit einem beherzten „Hasso fass!“ zum Stehen. Gut für ihn, dass die Jugendlichen viel zu spät merkten, dass er gar keinen Hund dabei hatte.

Oder von den Grufties, die in den 80-ern im „Auftrag des Teufels“ schwarze Messen abhielten und dabei randalierten. Dank einer Kette mit einem auf die Seite gelegten Kreuz, die Weiß am Tatort fand, konnte er die Gruppe identifizieren und überführen.

Der Schaufensterschreck

Die schönste Geschichte aber geht zurück ins Jahr 1963. Damals begann eine geheimnisvolle Einbruchserie, bei der nächtens mit Backsteinen Schaufensterscheiben eingeschlagen wurden. Der Dieb griff sich die Auslagen und machte sich unerkannt aus dem Staub. In einer Stadtkarte auf dem Polizeirevier steckten bald an die 20 Nadeln, die die Tatorte markierten. Damals gab es noch keine Überwachungskameras und verstärkte Streifendienste brachten genauso wenig Erfolg wie nächtliche Zivilstreifen. Irgendwann legte sich der damalige Papenburger Polizeichef zusammen mit Johannes Weiß in einem Geschäft auf die Lauer: „14 Nächte von 22 bis 6 Uhr. Immer wenn ich einnickte verpasste mir der Chef einen Tritt.“ Und stundenlang musste sich Weiß die Geschichten von der Ostfront anhören, die sein Chef zum Besten gab. Am Ende brach der Dieb in einem Geschäft gegenüber ein und die beiden kamen zu spät.

Da hatte Weiß die zündende Idee einer Fotofalle. In zwei Geschäften postierte er Kameras, deren Auslöser per Nylonfäden mit allen Dingen in der Auslage verbunden war. In der Nacht zum 4. Mai 1964 machte es „klick“: Als der Dieb in einem Elektrogeschäft nach einem Kofferradio griff, wurde er auf Rollfilm gebannt. Es handelte sich um einen 18-jährigen jungen Mann, der einen Tag später wegen eines anderen Deliktes eine monatelange Haftstrafe in Vechta hätte antreten müssen. „Die Einbruchsserie wäre abgebrochen und wir hätten nicht gewusst, warum“, so Weiß.

Diese und noch einige andere Geschichten erwarten jeden, der sich zur Papenburger Krimitour anmeldet.

Service

Hier geht es zu weiteren Informationen rund um die Krimitour.

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Gemordet wird übrigens auch in Stade: Auf der Nordstern.

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