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Mit Homer Simpson durch Wolfsburg

Heute werde ich Wolfsburg auf eigene Faust entdecken! Wobei, so ganz alleine ist ja auch langweilig. Deshalb nehme ich mir einen gelben, übergewichtigen, donutverehrenden Begleiter mit. Richtig geraten! Ich gehe auf Entdeckungstour mit Homer Simpson. Falls ihr jetzt denkt, ich sei total verrückt, kann ich Entwarnung geben: Der Trainee-Jahrgang 2011 der Stadt Wolfsburg entwickelte einen Audio-Guide, mit dem man die Stadt erkunden kann. Und der wurde von niemand geringerem als der deutschen Synchronstimme der Kult-Figur eingesprochen.

Den Audio-Guide findet ihr hier. Man kann entweder einzelne Spots auswählen oder sich direkt ganze Routen anzeigen lassen. Ich entscheide mich für die Route 1 „Stadt“. Wenn das GPS-Modul angestellt ist, werden auch Spots in der Nähe angezeigt, die man sich anhören kann.

Los geht es in Alt-Hesslingen – einem der ältesten Stadtteile Wolfsburgs. Ich lerne einiges über die Geschichte der Fachwerkbauten. Hier wird schon mal widerlegt, dass Wolfsburg keine Geschichte hat. Heute gehe ich am Atelier Café vorbei, aber ich kann euch das kleine Café für eine kleine Pause ans Herz legen. Die heiße Schokolade schmeckt köstlich! Neben dem Café ist das Figurentheater, in dem vor allem Stücke für Kinder aufgeführt werden. Das ist zwar kein Teil meiner Tour, aber ebenfalls sehr zu empfehlen.

Ich folge der Route erstmal weiter und laufe östlich an der Innenstadt vorbei bis ich zum Punkt „Torbogen“ gelange. Torbogen? Hmm, sagt mir nichts. Und ich dachte, ich kenne mich in meiner Heimatstadt aus?

Also Internet an und loshören. Die zweite Geschichte stellt Wolfsburg als Familienstadt in den Fokus. Ich freue mich, so häufig unter einem gesegneten Torbogen mit dem Fahrrad zu fahren. Vielleicht hat es ja etwas gebracht. 😉 Neben den touristisch interessanten Punkten erfahre ich auch viel über Hintergründe und die Stadtentwicklung allgemein.

Weiter geht es in Richtung Schillerteich, der zu jeder Jahreszeit eine tolle Kulisse bietet. Im Sommer kann man sich hier zu einem Picknick setzen (Achtung vor den Gänsen!) und im Winter lädt der See zu einem Spaziergang ein. Nach der hälfte um den See, sehe ich schon den nächsten Punkt: einen Spielplatz… Gut, spielen wollte ich eigentlich nicht, aber mal abwarten. Ahhh, Kunst im Stadtbild. Da läuft man jahrelang an einem Spielplatz vorbei und weiß nicht, dass man bekannte Kunst vor sich hat. Zusätzlich zur Erklärung dieser Skulptur werden auch noch weitere, in der Stadt verteilte Kunstwerke vorgestellt, die man vielleicht bei der nächsten Tour mal anschauen kann.

Wieder zurück in Richtung Innenstadt geht es auf den Rathausplatz. Hier wird die Briefmarken-Säule erklärt, die mir noch nie aufgefallen ist.

Giraffenburg

Der nächste Punkt ist wohl allen Wolfsburgern bekannt: Hugo, die Giraffe am Planetarium. Eine weiße Giraffe, die an der Braunschweiger Straße grast und für heftige Diskussionen in der Stadt gesorgt hat. Was die Giraffe nach Wolfsburg gebracht hat, und wie sie es hier findet, weiß ich nicht. Aber die Giraffe hat die Herzen erwärmt, weshalb auch sie gewärmt wird: Fast jeden Winter bekommt Hugo einen Schal umgebunden und damit er nicht vom Fleisch fällt, bekommt er noch einen Heuhaufen vorgesetzt.

Nun bin ich schon beim letzten Punkt auf meiner Tour angelangt: die Höfe. Hier gibt es einen kleinen Ausflug in die Architektur und die Geschichte. Die Höfe haben ihren Ursprung in der Stadtplanung der ‚Stadt des KdF-Wagens‘ im Jahr 1938. Bei dem Stadtrundgang „Wohnen, wie zu Zeiten der Großeltern“ kann eine Museumswohnung besichtigt werden. So bekommen die gesprochenen Passagen noch mehr Leben eingehaucht. An den Höfen hört die von mir gewählte Tour auf. Von hier aus kann man dann entweder wieder zum Ausgangspunkt zurück oder sich weitere Kapitel anhören.

Ich habe für die Tour ca. 1,5 Stunden gebraucht. Bei den meisten Routen wird die Stadt ‚umlaufen‘, so dass ihr auf jeden Fall nochmal in die Innenstadt schauen solltet. In der Nähe der Höfe ist zudemdie Piazza Italia, wo ihr auf einen Kaffee, ein Eis oder Wein vorbei schauen solltet.

Fazit: Die Tour ist ziemlich interessant und die Möglichkeit, Audio-Guides in seiner Nähe zu finden, ist sehr empfehlenswert. Allerdings braucht man eine gute Internetverbindung und ein hohes Datenvolumen, um die Daten vollständig abzurufen. Leider kann man die Daten auch nicht im Vorhinein herunterladen oder offline verfügbar halten. Mir hat es aber gefallen, dass ich mir die Themen selber aussuchen konnte und gegebenenfalls die Wege auch abkürzen konnte. Viele der Orte würde man als normaler Tourist so nicht besuchen. Die Tour beleuchtet die eher unbekannten Orte der Stadt und gibt einen guten Einblick in die Geschichte und Gegenwart.

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