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Fly me to the moon…

… and let me play among the stars. Viele Menschen träumen vom Fliegen – und für mich ist dieser Traum jetzt wahr geworden. Ich werde sicherlich nicht in die Fußstapfen von Dädalus und Ikarus treten, sondern wähle ein deutlich sichereres Fortbewegungsmittel: den Heißluftballon. Schon als Kind fand ich es unglaublich faszinierend, wenn im Sommer die Ballons in die Lüfte stiegen und wie bunte Kreise am Himmel schwirrten. Keine Hektik, kein Stress, nur gemütliches Vorantreiben – perfekt!

Vor drei Jahren, beim Stadtfest zum 75. Geburtstag von Wolfsburg fand ein Ballonglühen statt. Dazu wurden mehrere Ballons vor dem Planetarium aufgestellt, die im Takt der Musik glühten. Alleine dem Aufstellen der Ballons zuzusehen macht schon richtig Spaß. Wenn dann die Sonne untergeht und die Musik aufgedreht wird – herrlich. Einen Einblick bekommt ihr im Video und ich kann nur jedem empfehlen, an einem Ballonglühen teilzunehmen.

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Als mir jetzt gesagt wurde, dass ich eine Heißluftballonfahrt machen darf, bin ich vor Vorfreude ganz hibbelig geworden. Bevor es losgeht, müssen wir aber erstmal einen Termin finden. Das ist an sich schon nicht so einfach, weil Heißluftballons nur unter bestimmten Bedingungen fliegen können. Das Wetter muss gut sein (immerhin ist der Korb ja offen) und es darf nicht zu viel Wind herrschen. Und dann muss noch die Thermik stimmen. Ihr merkt schon, so richtig geplant werden kann die Ballonfahrt nicht. Deshalb grenzt es auch schon fast an ein Wunder, dass ich an meinem Wunschtermin losfahren kann. Wobei ich das eigentlich nur als gutes Omen sehe.

In diesem kleinen Anhänger ist alles verstaut was wir zum Ballonfahren brauchen.

Eine Stunde vor Treffpunkt musste ich ein weiteres Mal abklären, ob ich auch wirklich starten kann – Yes, alles perfekt. Festes Schuhwerk und nicht die besten Kleidungsstücke anziehen, denn jeder muss mit anpacken und helfen. Um 19 Uhr haben wir uns dann vor dem Planetarium getroffen und den Ballon aufgebaut. Mit mir fahren an diesem Abend noch zwei weitere ‚Passagiere‘. Unser Pilot ist Walter. Er ist auch das Familienoberhaupt der Familie Lindemann, eine begeisterte Ballöner-Familie. Nur die Kleinste, die 4-jährige Alena, darf erst in einem Jahr Ballon fahren. Was sie aber jetzt schon alles über das Ballonfahren weiß, stellt so manchen Erwachsenen in den Schatten. Was genau gemacht werden muss, seht ihr auf den Bildern:

Am Korb wird anschließend der Ballon befestigt – anpacken müssen alle.
Die Hülle wird am Ballon festgemacht.
So sieht dann eine halb aufgeblasene Ballonhülle von unten aus.
Mit dem Parachute wird der Ballon festgehalten, damit er sich nicht dreht.
Einmal aufheizen bitte, dann geht es schon los.

Und auf einmal fangen wir an zu steigen. Zu Beginn ein eher mulmiges Gefühl, wie man langsam in die Höhe treibt. In regelmäßigen Abständen muss Walter die Luft in der Hülle weiter aufheizen. Mein Mund bleibt die ersten Minuten einfach nur offen stehen – ich bin sprachlos von der Aussicht. Einen perfekteren Tag hätte es für mich nicht geben können. Der Blick über die Stadt ist spektakulär: Rathaus, Porschestraße, VW-Werk, Autostadt und in der Ferne das Schloss. Besonders beeindruckt mich der Blick auf die Architektur. Wo sonst sieht man die Anordnung der Häuser so genau wie von oben? Auch wenn ich wusste, dass Wolfsburg eine Stadt im Grünen ist – jetzt bin ich mehr als überzeugt.

Da wird das Planetarium immer kleiner.
Wolfsburg in Abendstimmung.
So einen Blick kriegt man selten auf seine Stadt.
Häuser suchen von oben.
Nachheizen, damit der Ballon immer in der richtigen Höhe fliegt.
Im Sinkflug.

Nach einer guten Stunde gehen wir langsam in den Sinkflug. Walter muss einen guten Landeplatz finden. Ballöner dürfen überall landen, aber sie versuchen immer so wenig Schaden wie möglich anzurichten. Deshalb sollen die Ballons nicht auf noch nicht abgeernteten Feldern landen.

Mit einem Ruck setzen wir auf und fallen direkt mit unserem Korb um. Ein paar Minuten später trifft auch schon das Verfolgerfahrzeug ein, das per Funk mit uns verbunden war und unsere Fahrt per GPS überwacht hat. Jetzt heißt es wieder: anpacken und einpacken. Die Luft muss aus dem Ballon und dessen Hülle wieder eingepackt werden.

Die Luft wird aus dem Ballon gedrückt.
Und ab in die Verpackung.

Wer jetzt denkt, dass hier schon mein Fazit beginnt, der liegt mehr als falsch. Mir und meinen Mitfahrern bleibt noch die Ballontaufe. Die darf jeder, der zum ersten Mal Ballon gefahren ist, mitmachen. Wir knien uns auf ein kleines Kissen, auf dem der Ballon-Glücks-Spruch „Glück auf und gut Land“ steht. Dann müssen wir den Ballönerspruch aufsagen und eine Strähne unseres Haares wird angezündet, um gleich darauf mit Sekt gelöscht zu werden.

Die Ballontaufe.

Damit wir auch etwas Schriftliches in der Hand haben, bekommen wir eine Urkunde mit unseren Ballöner-Namen und gehören nun zum Adel (ich darf vorstellen: Großherzogin Karolin, Himmelsfee aus dem Ballönergeschlecht derer von Hoheschweb aus Wolfsburg, zu Landesanft in Ehmen). Damit der restliche Sekt nicht weggeschüttet wird, wird auch gleich auf unsere erste Ballonfahrt angestoßen.

Nach der Taufe gibt es die Urkunde.

Jetzt kommt aber wirklich das Fazit – kurz und knapp:

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