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Fahrradfahren in Celle

Feldweg zwischen Boye und Stedden

Feldweg zwischen Boye und Stedden lädt zum Radeln ein.

Die Sonne lacht, ihre Strahlen wärmen, kaum eine Wolke ist am Himmel zu sehen – perfektes Wetter für eine Frühjahrs-Radtour. In Celle kann man wirklich prima Fahrradfahren. Wer sich hier auf sein Fahrrad schwingt und in die Pedale treten will, der findet zahlreiche Möglichkeiten und ein mehr als 1.000 Kilometer langes gut ausgebautes Radwandernetz. Einige Touren zum Fahrradfahren mit GPX-Download und Tourenverlauf findet ihr hier, genauso wie auch die bevorstehende „Radtour: Pferde, Wasserkraft und Waldluft“.

Vorbei an Heidschnucken und Weihnachtsbäumen

Los geht unsere heutige Radtour an der ehemaligen Jugendherberge in Celle. Von hier sind es gut zwei Kilometer bis ins Stadtzentrum und in die historische Altstadt mit ihren rund 500 Fachwerkhäusern und dem Welfenschloss. Unsere Route führt uns heute allerdings raus aus der Stadt und rein in die Natur aufs Land.

Bevor wir Celle verlassen, mitten im Wohngebiet, begrüßt uns eine kleine Heidschnucken-Herde. Die Heidschnucken sind wichtige tierische Landschaftspfleger. Besonders auf den Heideflächen in der Lüneburger Heide sind sie unentbehrlich. Dort sorgen sie dafür, dass aufkommende Gehölze und Gräser kurz bleiben, indem sie sie einfach verspeisen. Celle ist ja bekanntlich das südliche Tor zur Lüneburger Heide, doch der Anblick von Heidschnucken mitten in Celle ist auch für uns etwas Besonderes.  

Ein Stück weiter des Weges kommen wir am Bauernhof Lehmann vorbei. Von Mitte April bis Ende Juni gibt es hier leckereren, feldfrischen Spargel im Hofladen zu kaufen. Und zur Weihnachtszeit kann man hier seinen Weihnachtsbaum direkt auf dem Hof selbstschlagen, bei Glühwein und Bratwurst…

Pferdefreundliche Region Celle

Am Wegesrand weisen immer wieder Hinweisschilder den Weg für Reiter aus. Denn auch hoch zu Ross bietet die Region Celle tolle ausgeschilderte Wege und Strecken für den Ausritt. Celle eignet sich da sehr gut als Standort für einen Reiterausflug. Direkt in Celle starten insgesamt vier verschiedene Touren.

Vorbei an Boye und weiter über Feldwege und durch den Wald. Links und Rechts haben wir eine schöne weite Sicht über die Felder. Hier ist wirklich kaum Steigung, was also sehr Fahrradfahrer freundlich und auch für ungeübte Radler zu bewältigen ist. Wir queren schließlich die L180 (Achtung! Die Straße ist relativ viel befahren.) und fahren ein Stück auf einer Landstraße bis in den Ort Stedden. Auf der rechten Seite der Straße entdecken wir eine kleine Heidefläche. Leider ist es noch zu früh. Die Heideflächen zeigen erst zur Mitte des Jahres ihre lilafarbene Blütenpracht.

Fahrradfahren durch das beschauliche Stedden

Schließlich erreichen wir das Dorf Stedden. Schon über 785 Jahre alt ist der Ortsteil der Gemeinde Winsen (Aller). Stedden liegt direkt an der Aller und nahe der Örtze. Im Sommer legt hier auch das Ausflugsschiff „M.S. Wappen von Celle“ an. Der Dampfer verkehrt zwischen Celle und Winsen – auch Fahrräder können mit an Bord genommen werden. Schaut euch dazu gerne meine Radtour entlang der Aller an.

Stedden ist ein richtig beschaulicher Ort: Alte Höfe, Fachwerk und auf dem Dorfplatz wird heute Boule gespielt. Am Ortsrand ist auch die Bat-Oak-Ranch. Für alldiejenigen, die nie genug von Pferden bekommen, kommt jetzt der schönste Teil der Radtour und eine nette Abwechslung zum Fahrradfahren. Unser Weg führt uns nämlich direkt über die Ranch – links und rechts wimmelt es gefühlt nur so von Pferden. Die stehen hier ganz gemütlich zwischen Bäumen und auf der Weide.

Wasserkraft-E-Werk in Oldau

Und dann erreichen wir die Staustufe Oldau bei Hambühren. Sie ist eine von vier Staustufen der Aller. Sie hat ein Wehr, ein denkmalgschütztes Wasserkraftwerk in einer Allerschleife und auch eine Schleuse gibt es. Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Kanalisierung der Aller beschlossen worden. Die Stadt Celle durfte die Wasserkraft, die durch das Stauwerk entstanden ist, nutzen und baute das Wasserkraftwerk, das 1911 ans Netz ging. Selbst heute produziert das Kraftwerk noch Strom und speist so jährlich etwa 2,5 bis 3 Millionen Kilowattstunden ins Stromnetz ein.

Ganz schön imposant der Anblick vom Ufer! Wir müssen aber auf die andere Seite hinüber und das geht nur indem wir uns die Räder unter die Achseln klemmen und auf das Stahlgerüst hieven. Fahrrad-Rinnen erleichtern das Hochschieben des Rads ein wenig. Oben angekommen, genießen wir etwas die Aussicht auf die Aller und in die Wassermassen unter uns.
Die Überquerung ist möglicherweise für Menschen mit Höhenangst eine kleine Überwindung, denn der Boden ist ein Gitter und der Blick geht in die Tiefe!

Direkt vor dem Wasserkraft-E-Werk informiert ein Pavillon mit ausgebauter Francis-Schachtturbine mit Kammrad über das Kraftwerk. Einige interessante Infotafeln geben weitere ausführliche Erklärungen zur Funktion. Noch einmal über die Schleuse und wir sind wieder auf dem Festland und können weiter Richtung Ovelgönne Fahrradfahren.

Waldlehrpfad oder doch lieber der Waldsportpfad?

In Ovelgönne angekommen, stellen wir die Räder beiseite. Nun ruft der Wald nach uns! Auf dem Waldlehrpfad oder alternativ dem Waldsportpfad gönnen wir uns etwas Abwechslung zum Fahrradfahren. Auf etwa 2 Kilometern und an 19 Stationen gibt es Gymnastik und Geräteübungen. Im Gegensatz dazu lädt der Waldlehrpfad zu einem größeren informativen Spaziergang durch den Wald ein. Immer wieder stehen Lehrtafeln über verschiedene Themen und Zusammenhänge der Natur auf dem Weg wie z.B. zum Aufbau eines Baumstammes oder den Bewohnern des Waldes. Am Ende der Rundwege lädt eine kleine Picknick-Ecke zum Ausruhen ein, so dass wir gestärkt die Rückfahrt angehen können.

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Radfahren entlang der Aller zurück nach Celle

Den Rückweg fahren wir auf dem Aller-Radweg über Hambühren bis nach Celle. Nach rund 30 Kilometern Radtour und einem Spaziergang durch den Wald kehren wir schließlich zum Ausgangspunkt unserer Radtour zurück.

Wenn ihr gerne Rad fahrt, schaut euch auch unsere Radtour entlang der Aller und Unterwegs auf dem Aller-Radweg zum Kloster Wienhausen an.

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