Kurz vor dem Start der Landesausstellung erreichen die Werbemaßnahmen der Hannover Marketing & Tourismus GmbH (HMTG) ihren Höhepunkt. Hier beispielsweise ein Plakat in der Londoner U-Bahn.
Vor 300 Jahren wurde mit Georg I. ein Kurfürst aus Hannover zum König von Großbritannien gekrönt. Dieses Jubiläum ist der Anlass für die Ausstellung „Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714-1837“.
Wenn wir ehrlich sind, dann interessiert uns an Königs natürlich besonders der Klatsch und Tratsch. Und da gibt es einiges: Noch bevor es zur Personalunion kam, erlebte die Stadt an der Leine einen aufsehenerregenden Skandal: Sophia Dorothea, Prinzessin von Celle, war aus machtpolitischen Gründen mit ihrem Cousin Georg Ludwig, dem hannoverschen Erbprinzen, verheiratet worden. Eine unglückliche Ehe – Sophia Dorothea tröstete sich mit dem Grafen Königsmarck, einem schwedischen Offizier. Der war ein berüchtigter Herzensbrecher, Liebling aller Edeldamen. Die Affäre der Prinzessin entwickelte sich zu einem erotischen Thriller: Königsmarck wurde ermordet und die junge Prinzessin nach Ahlden verbannt. Ihr inzwischen geschiedener Mann, jetzt Kurfürst von Hannover, erbte wenig später die Krone von England. Der Sitz der Königsmarcks liegt übrigens auch in unserem Sendegebiet: Schloss Agathenburg bei Stade („Glanz und Untergang einer barocken Grafenfamilie“ heißt die Dauerausstellung dort).
Nach einem halben Jahrhundert englisch-hannoverscher Personalunion wiederholt sich die Geschichte: Caroline Mathilde, die Schwester des welfisch-britischen Königs Georg III wird an den König von Dänemark verheiratet. Auch sie hat eine Liebesaffäre. Und zwar mit dem berühmt-berüchtigten Altonaer Arzt Struensee. In Dänemark kommt es zu einer schweren Staatskrise. Auch Caroline Mathilde wird zwangsgeschieden und verbannt. Wenig später stirbt sie in Celle. Dort, in der Gruft der Stadtkirche, sind die beiden tragischen Frauengestalten im Tode vereint.
Solche Geschichten wird man sicherlich am Rande der Ausstellungen erfahren. Wir schauen uns aber mal die fünf Schauplätze anhand der Großflächenplakate an, die im Umkreis von 150 Kilometern um Hannover aufgestellt werden. Daneben gibt es europaweit Zeitungsbeilagen, Plakatierungen und Anzeigen.
Im Landesmuseum Hannover geht es um die Biografien der fünf Könige der Personalunion. Hier gibt es auch ein Prunkstück zu sehen: Die Staatskrone von Georg I. Sie wird sonst im Londoner Tower verwahrt. Den „Goldenen Brief“ hat ein birmanischer König verfasst: Ein Kooperationsangebot an Georg II, geschrieben auf einem Streifen puren Goldes.
Das Historische Museum Hannover widmet sich dem 1814 gegründeten Königreich Hannover. Dort steht unter anderem der „Staatswagen Nr. 1“, die goldene Kutsche Georg IV.
Das Schloss Herrenhausen zeigt erstmals seit 200 Jahren wieder die Gemälde- und Antikensammlung, die ein unehelicher Sohn Georg II einst zusammenstellte. 1818 wurden die Kunstwerke versteigert und jetzt wieder als Einheit präsentiert.
Britische Karikaturen nahmen die Könige lustvoll aufs Korn. Davon kann man sich im Wilhelm Busch – Museum für Karikatur und Zeichenkunst überzeugen.
Auf der Marienburg werden erstmals die Insignien des Königreichs Hannover gezeigt: Die Königskrone, das mit Brillianten besetzte Zepter und die Brautkrone.
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Service
Alle Informationen rund um die Landesausstellung und die Veranstaltungen im britischen Jahr gibt es unter www.hannover.de/verybritish
Hier finden Sie Hintergründe über die Welfen in Niedersachsen.
Über die Ausstellung „Reif für die Insel“ im Residenzschloss Celle haben wir bereits berichtet. Das Schlosstheater Celle zeigt das bürgerliche Trauerspiel „Miss Sara Sampson“ von Gotthold Ephraim Lessing. Premiere ist am 30. Mai um 20 Uhr, weitere Vorstellungen unter: www.schlosstheater-celle.de
Oldenburg feiert bis zum 7. September den 200. Geburtstag des Schlossgartens .
Braunschweig gedenkt des 300. Todestages Herzog Anton Ulrichs im nach ihm benannten Museum.
Für alle, die das britische Jahr für eine Reise nach Hannover nutzen möchten hat die HMTG Gruppenarrangements und Übernachtungspakete zusammengestellt.
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