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Wolfenbüttel für Familien

Die Stadt an der Oker ist Nummer zwei auf unserer #cities4family-Tour. Wir erreichen sie an einem späten Samstagnachmittag. Wolfenbüttel besitzt das niedersächsische Gütesiegel KinderFerienLand. Auf Familien ist man hier also ganz besonders eingestellt.

Unterwegs in Wolfenbüttel: Mutter, Vater, Teenager und Kleinkind. Wir wollen herausfinden, was Wolfenbüttel für Familien auf Städtetrip zu bieten hat.

Familienfreundliche Unterkunft in der Ferienwohnung

Wir beziehen eine sehr hübsche Ferienwohnung am Rande der Altstadt. Stilecht liegt sie in einem Fachwerkhaus. Wolfenbüttel scheint nahezu komplett aus ihnen zu bestehen. In allen Farben leuchten die Holzbalken in der gesamten Innenstadt. „Unser“ Haus in der Engen Straße wirkt von außen eher unscheinbar, ist innen aber umso gemütlicher. Hier könnten wir bequem auch einen längeren Urlaub verbringen.

Hier geht es in unsere wunderbare Altstadt-Ferienwohnung.

Abends tafeln wir wir auf unserer Dachterrasse. Von früheren Ausflügen wissen wir, dass man in Wolfenbüttel auch ganz hervorragend Essen gehen kann. Heute aber genießen wir es, unser eigenes Ding machen zu können und trotzdem mitten in der Stadt zu sitzen.

Sehr familienfreundlich ist außerdem auch das Jugendgästehaus, wie wir aus früherer Erfahrung wissen.

Familien-Spaziergang: Schatten über Wolfenbüttel

Egal ob es sich um den ersten Besuch in Wolfenbüttel handelt oder die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten schon ein alter Hut ist: Ein Rundgang mit dem interaktiven Hörspiel „Schatten über Wolfenbüttel“ ist eine fantastische Art, den Nachwuchs zum Spaziergang zu motivieren. Wir haben uns die App „Storydive“ kostenlos aufs Handy geladen und darin den Wolfenbüttel-Part aktiviert. Die Geschichte beginnt im Seeliger Park, wo sich – wie wir erfahren – in den Kasematten ein geheimes Monster-Labor befindet. Hier treffen wir (akustisch) auf das nette Hasenmonster Polly, dem wir beim Einfangen eines entwischten Kollegen helfen müssen. Polly schickt uns dazu in kleinen Etappen quer durch die Stadt. Wenn wir den richtigen Punkt erreicht haben, ertönt automatisch der nächste Teil der Geschichte.

Wo ist es denn hin? Familie auf Monstersuche.

Kleine Schnipsel aus der Stadtgeschichte erfahren wir so nebenbei, wenn wir zum Beispiel verschiedene Statuen „befragen“ müssen. Insgesamt steht bei dem Rundgang jedoch die Unterhaltung im Mittelpunkt. Und unterhalten fühlen wir uns, auch die Großen. Obwohl das Konzept eigentlich für Kinder ab neun Jahren entwickelt ist, gibt selbst der coole 14-Jährige zu, dass die unsichtbare Schnitzeljagd ganz witzig ist. „Lustige Idee, hat Spaß gemacht“, urteilt er hinterher.

Franka hat ein Monster gefunden! Ob es das richtige ist?

Und die bildschöne Innenstadt von Wolfenbüttel mit all ihren Fachwerkfassaden, den malerischen Plätzen und den niedlichen kleinen Läden und Cafés bekommen wir so auch zu sehen.

Wolfenbüttel für Kleine

Unsere knapp Zweijährige ist noch ein bisschen zu klein, um der Geschichte mit der Monsterjagd zu folgen. Während unserer Stadtführung der anderen Art schläft sie die meiste Zeit in ihrem Buggy. Auch für ihr Kaliber hält Wolfenbüttel aber einige Highlights bereit.

Hinter dem Lessingtheater erstreckt sich der weitläufige Stadtpark. Am Ententeich befindet sich Wolfenbüttels größter Sandkasten. Hier hat der KOMM Beach Club einen Stadtstrand eingerichtet. Auf breiten Bänken oder in Liegestühlen können Eltern Cocktails oder gleich ein ganzes Menü genießen, während der Nachwuchs selig unterm Tisch buddelt. (Allerdings sollte man bei gutem Wetter unbedingt vorher reservieren!)

Der große Sandkasten gefällt unserem Kleinkind bestens.

Von einem früheren Ausflug können wir außerdem das AHA-Erlebnismuseum für Kinder und Jugendliche wärmstens empfehlen. Hier gibt es auch schon für ganz Kleine ein Kletterparadies aus stabilen Schaumstoffkissen. Ab dem Kindergartenalter geht es dann richtig los in Sachen spielerischer Wissensvermittlung. Jedes Jahr entwirft der gemeinnützige Verein eine neue Ausstellung zum Anfassen und Ausprobieren. 2021 geht es um das Gehirn und alles, was dazugehört. Aktuelle Infos dazu gibt es auf der Website des Museums.

Wolfenbüttel für Größere

Für unseren heutigen Besuch haben wir uns einen Programmpunkt aufgehoben, der sich als besonderes Schmankerl herausstellt. Das Residenzschloss der Herzöge zu Braunschweig-Wolfenbüttel ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Heute beherbergt es vor allem das örtliche Gymnasium. Da es sich um das zweitgrößte Schloss in ganz Niedersachsen handelt, bleibt aber noch genügend Raum für das Schlossmuseum über.

Mit Audioguide am Ohr geht es durch die hochherrschaftlichen Räume.

Hier lassen wir uns Audioguides geben und bitten um die Kinderführung. Die ist tatsächlich sogar unter Erwachsenen ein echter Geheimtipp. Statt trockener Vermittlung von Kunstgeschichte bekommen wir so nämlich die nächste spannende Geschichte auf die Ohren. Während wir durch die wiederhergestellten Repräsentationsräume der adligen Familie wandeln, erzählt uns ein Junge namens Florian von seinem Klassenausflug. Irgendwie ist er dabei durch die Zeit gefallen und wird am herzoglichen Hof für den neuen Pagen gehalten. Von Raum zu Raum entspinnt sich eine komplexe Geschichte, bei der wir das Leben bei Hofe näher kennenlernen.

Sportlichen Ausgleich nach dem Kulturprogramm bietet für Kinder ab etwa acht Jahren der Disk-Golf-Parcours im Seeliger Park. Alles, was für das bewegungsreiche Spiel notwendig ist, können Familien in der Tourist-Information ausleihen. Mit bunten Frisbees versuchen die Spieler nach einfachen Regeln die metallenen Körbe zu treffen. Auch das haben wir hier schon einmal ausprobiert und echten Spaß dabei gehabt.

Zielwurf mit Frisbee: Diskgolf ist vor allem etwas für größere Kinder.

Spielplatztipp

Zu jedem guten Städtetrip mit Kindern gehören ausgedehnte Spielplatz-Stopps. Der schönste Spielplatz in Wolfenbüttels Innenstadt liegt in der Wallstraße, gar nicht weit vom Stadtpark entfernt. Er ist der älteste der Stadt, aber ganz frisch saniert. Hier ist für jede Altersstufe etwas dabei. Franka liebt das Trampolin. Aber auch den Mini-Kletterparcours findet sie spitze und die Rutsche sowieso. Ältere klettern auf dem ausgefallenen Klettergerüst. Wer lieber Fußball spielen möchte, hat hier zwei unkaputtbare Tore vor sich. Silas und ich zücken die Tischtennisschläger, die wir durch einen glücklichen Zufall im Buggykorb dabei haben.

So viel zu entdecken!

Natürlich gibt es noch viel mehr Spielplätze in Wolfenbüttel. Auch in der Fußgängerzone zum Beispiel reihen sich zur Freude unserer jüngsten Städtereisenden einzelne Spielgeräte aneinander.

Eine vollständige Übersicht bietet der Kinder-Stadtplan, der in der Tourist-Information erhältlich ist. Darauf sind auch alle anderen Orte eingezeichnet, die für Kinder interessant sind. Ebenfalls dort gibt es noch einen ganzen Stadtführer von Kindern für Kinder: „Wolfenbüttel. Entdecke die Stadt des 8. Weltwunders“. Das ziemlich dicke und informative Buch enthält Routenvorschläge für neun verschiedene Stadtrundgänge. Klar, dass Spielplätze dabei wichtige Stationen sind!

Ein Blick in den Kinder-Stadtführer. Er ist für den Famlien-Trip nach Wolfenbüttel echt empfehlenswert!

Unser Extra-Tipp

Im Lechlumer Holz wird der Waldspaziergang ganz nah bei Wolfenbüttel für Familien zum Erlebnis. Dafür sorgen verschiedene Spielstationen und ein Abenteuerpfad auf Bohlenbrettern durchs Unterholz. Mit 2,5 Kilometern ist der Rundweg auch schon für ganz junge Wanderer zu schaffen. Alle nötigen Infos inklusive Anfahrtsbeschreibung liefert die Wolfenbüttel-Homepage.

Großer Bruder und kleine Schwester wandern durch den Wald. Auf dem geheimnisvollen Holzbohlenpfad macht das in jedem Alter Spaß!

Unser Fazit zu Wolfenbüttel für Familien

Die Stadt trägt ihre Familien-Auszeichnung wirklich zurecht. Für Kinder jedes Alters gibt es so viele Angebote und viel mehr zu entdecken, als in einen kurzen Blogbeitrag passt. Auch für Eltern macht die schöne Stadt einfach Spaß. Wolfenbüttel für Familien lohnt sich bestimmt auch noch ein drittes, viertes, fünftes Mal…

Viele Tipps und Ideen für euren Besuch gibt’s hier auf dem aboutcities Blog.

Bis bald, Wolfenbüttel!

PS: Einen noch viel ausführlicheren Erfahrungsbericht gibt es bei uns im family4travel-Blog: Wolfenbüttel im Sommer: Ein Tag mit Kleinkind und Teenager.

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