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Osnabrück für Familien

Mit knapp 170.000 Einwohnern gehört Osnabrück zu jenen Zielen, bei denen sich die Reise schon ernsthaft nach Städtetrip anfühlt. Gleichzeitig bleibt die Stadt übersichtlich genug, dass auch Familien sie ganz für sich erkunden können. Für uns ist Osnabrück die letzte Station unserer #cities4family-Aktion. Und ich weiß, ich sage das irgendwie über jede einzelne davon – aber hier hat es uns wirklich noch einmal ganz besonders gut gefallen! Natürlich habe ich auch wieder etliche Tipps mitgebracht für Familien in Osnabrück.

Ein letztes Mal sind wir als authentische Test-Familie in Sachen Familienurlaub für about cities unterwegs.

Familienfreundliche Unterkunft in Osnabrück: Holiday Inn

Mein Übernachtungs-Tipp für Familien in Osnabrück kommt gleich schon einmal von Herzen. Unsere Family-Suite im Holiday Inn fasst luxuriös zwei Doppelzimmer mit eigenen Bädern durch einen gemeinsamen Flur zusammen. Da muss niemand auf Schlafsofas oder wackelige Zustellbetten ausquartiert werden. Das Frühstücksbuffet ist total lecker und vielfältig. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Vor allem aber sind es Kleinigkeiten, die mich in dem erst 2019 eröffneten Haus begeistern: der Stapel mit Gesellschaftsspielen zum Beispiel, der in der schicken Lobby zur freien Verfügung steht.

Viel Platz für alle! Durch die Tür geht es zur zweiten Hälfte unseres Familien-Reichs.

Tipp für Familien mit kleinen Kindern: Zoo Osnabrück

Große Liebe entwickeln wir alle für unseren ersten Programmpunkt: den Zoo. Die unterschiedlichen Bereiche tragen Namen aus den Herkunftsregionen ihrer Bewohner. Nachdem wir den Eingangsbereich durchquert haben, laufen wir zunächst durch „Samburu“. Die Gehege von Giraffen, Straußen und Antilopen sind nach einem Nationalpark im Norden Kenias benannt und der afrikanischen Savanne nachempfunden.

Im Samburu-Gehege steht für die Tier-WG auch ein (künstlicher) Baobab-Baum aus ihrer Heimat.

Anschließend geht es nach „Takamanda“, Kamerun, wo unter anderem Schimpansen, Paviane und Erdmännchen leben. Außerdem gibt es hier den großen Baumhausspielplatz mit integriertem Streichelzoo. Überhaupt ist die Spielplatzdichte im Osnabrücker Zoo ganz nach dem Geschmack unseres jüngsten Familienmitglieds.

Der Giraffenspielplatz ist einer von vier.

Durch „Manitoba“, den Nordamerika-Teil, wandern wir nach Asien. In „Angkor Wat“ residieren Tiger und Affen in Tempelruinen. Besonders gut gefallen uns immer wieder die Holzbohlenwege, auf denen wir von oben in die Tiergehege schauen können. So sehen wir Rentiere, Bären und Nashörner einmal aus ganz neuen Perspektiven.

Den Hudson-Bay-Wölfen können wir so von oben beim Faulenzen zugucken.

Eine weitere Besonderheit ist der Unterirdische Zoo. Dazu betreten wir einen Stollen, der nur spärlich von Grubenlampen beleuchtet ist. Nachdem sich unsere Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt haben, können wir hier Tiere beobachten, die es in Zoos höchst selten zu sehen gibt: Nacktmulle etwa, deren Sozialleben eher an Bienen erinnert als an Nagetiere. Absolut spannende Sache!

Im Unterirdischen Zoo erleben wir ungewöhnliche Zootiere.

Insgesamt zeigt der Zoo fast 291 Tierarten. Alle an einem Tag sehen zu wollen, ist ein sportliches Unterfangen. Für Familien aus der weiteren Umgebung von Osnabrück interessant: Die Jahreskarte ist mit Abstand die günstigste unter den deutschen Großzoos und rechnet sich schon ab dem zweiten Besuch.

Tipp für Familien in Osnabrück mit größeren Kindern: Eskapadia

Die wahrscheinlich schönste Attraktion für Familien in Osnabrück haben wir damit erlebt. Jetzt wollen wir aber auch die Stadt selbst noch erkunden! Stadtbummel und Sightseeing sind schon irgendwie Pflicht. Aber langweilig darf das nicht werden. Schließlich haben wir einen Teenager dabei. Und auch wenn unser Großer von Wölfen, Löwen und Co. genauso angetan war wie der Rest von uns, wollen wir gern auch noch „was Cooles“ unternehmen, das einem 17-Jährigen Spaß macht. – Kein Problem mit der Eskapadia-App.

Die App führt uns zu Osnabrücks Sehenswürdigkeiten – und verlangt uns dabei einiges ab.

Zwei Historikerinnen aus Osnabrück haben Eskapadia gezielt als Mix aus Stadtführungen und Escape-Room gegründet. Da gibt es einmal die extravagante Abenteuertour „Im Auge des Sturms“. Dabei schlüpfen Gruppen bis zu 15 Personen in verschiedene Charaktere, um sich in der heutigen Altstadt durch die Endphase des 30-Jährigen Kriegs zu rätseln. Klingt irre spannend, ist aber eher was für besondere Gelegenheiten. Mit Kleinkind im Schlepptau ist das App-basierte „Trivial Osnabrück“ genau die richtige Tour. Die können wir in unserem eigenen Tempo absolvieren und beliebig oft unterbrechen.

Das Osnabrücker Rad müssen wir in der virtuellen Version mit bunten Wissens-Nachweisen füllen.

Angelehnt an den Spiele-Klassiker „Trivial Pursuit“ haben wir die Aufgabe, das Rad im Osnabrücker Stadtwappen durch das Lösen von Master-Fragen auszufüllen. Die Infos dazu bekommen wir aufs Handy in einer guten Mischung aus Texten, Videos und Audiodateien.

So erfahren wir beispielsweise, was es mit dem berüchtigten Löwenpudel auf sich hat. Und warum der Dom zwei so ungleiche Türme besitzt.

Um die Lösungen zu finden, müssen wir aber vor Ort aktiv werden. Dann gilt es, Buchstaben auf Grabsteinen zu sortieren oder versteckte Botschaften zu finden. Rund vier Kilometer legen wir zurück und erfahren dabei viel über die Geschichte der Stadt.

„Ja, war schon ganz cool“, sagt Janis, nachdem er den letzten Freiraum im Osnabrücker Rad ausgefüllt hat. Aus dem Mund des wortkargen Teenagers ist das ein hohes Lob. (Das nächste digitale Stadtabenteuer zum Thema „True Crime“, das bald erscheinen soll, merke ich uns deshalb direkt schon mal vor.)

Spielplatztipp: Adolf-Reichwein-Platz

Das Stadtabenteuer für den großen Bruder endet fast genau da, wo seine kleine Schwester noch einmal ihr eigenes Kinderabenteuer erleben kann: am Adolf-Reichwein-Platz. Zahlreiche Cafés und Restaurants gruppieren sich hier nahe dem Stadtzentrum um einen großen Spielplatz. So können die Großen herrlich entspannt einen Kaffee trinken gehen und den gut beschäftigten Nachwuchs dabei im Blick behalten. Wer sich lieber selbst verpflegen möchte, findet ausreichend Bänke.

Aus Kindersicht punktet der Spielplatz mit mehreren Spielhäusern, einem Schiff mit Rutsche und ganz viel Sand inklusive Schippen und Förmchen für alle.

Eigentlich bräuchte es ja gar nicht mehr als ein bisschen Sand, um so ein Kind glücklich zu machen…

Extra-Tipp: Eis nach dem Baukasten-Prinzip

Taktisch klug gleich ebenfalls am Adolf-Reichwein-Platz befindet sich Osnabrücks wohl außergewöhnlichste Eisdiele. Bei schönem Wetter bildet sich vorm Schlecks oft eine lange Schlange. – Und das, obwohl die angebotenen Eissorten sich auf kaum mehr als eine Handvoll beschränken. Das Geheimnis liegt in den Toppings. Da ist die Auswahl nämlich riesengroß. Über hundert sollen es sein, von bunten Streuseln und Soßen über Gummibärchen und diverse Schokoriegel, Früchte, Nüsse, bis hin zu Salzbrezeln und Marzipanpralinen. Gewissenhaft werden diese Zutaten in die gewählte Eismasse eingeknetet. Wer von der gigantischen Auswahl überfordert ist, sucht sich einfach aus den fertig komponierten Vorschlägen was aus. Meine persönliche Empfehlung: Schokoladeneis mit Bitterschokoladenstückchen, weißer Schokoladen-Mousse, Schokostreuseln und Zimt. Ein Traum!

Das Ergebnis unsereres Auswahl-Abenteuers.

Osnabrück für Familien: Unser Fazit

Dass sich Osnabrück auf Glück reimt, ist dem Stadtmarketing zufolge kein Zufall. Unser Glück ist in diesem Fall, dass die Stadt gar nicht so weit von unserem Zuhause entfernt liegt. Wir wollen nämlich unbedingt bald wiederkommen. Die Jahreskarte für den Zoo ist beantragt. Und die Liste mit Cafés, Läden und Aktivitäten, die wir bei nächster Gelegenheit ausprobieren wollen, ist lang. Was ich von Osnabrück für Familien halte, kann ich wohl deutlicher nicht sagen.

PS: Ein paar „Live“-Eindrücke von unserem Familien-Städtetrip nach Osnabrück sind als Highlight im Instagram-Profil vom Osnabrücker Land zu sehen. Ausführlichere Berichte aller #cities4family-Stationen erscheinen in meinem eigenen Blog. Eine Übersicht inklusive einzelner Links steht hier: Städtetrips mit Kindern in Niedersachsen. Und natürlich gibt es auch hier im about-cities-Blog die komplette Sammlung an Tipps für Familien-Städtetrips, zu finden in der Kategorie #cities4family!

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