Heute nehme ich euch mit auf einen Blick hinter die Kulissen des Internationalen Feuerwerkswettbewerbs in den Herrenhäuser Gärten. Aufgrund meiner derzeitigen Ausbildung zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit wurde mir am vergangenen Termin mit dem norwegischen Team North Star Fireworks eine ganz besondere Möglichkeit geboten: neben dem Besuch des Internationalen Feuerwerkswettbewerbs, eine Führung über den sogenannten Abbrennplatz der Pyrotechnik.
Gemeinsam mit unterschiedlichsten Journalisten wurden wir vorab in den Großen Garten herein gelassen und durften ein Highlight nach dem anderen live erleben. Angefangen bei dem Soundcheck, bei welchem wir gerade von der Kaskade zu dem Abbrennplatz in der Nähe der Schwanenteiche entlang flanierten. Dies war ein ganz besonderes, unbeschreibliches Gänsehautgefühl. Wir hatten fast den ganzen Garten für uns und schritten durch die herrschaftliche Kulisse, ein wirklich eindrucksvoller Moment.
Nach einer kleinen Sicherheitseinführung durften wir den sagenumwobenen Abbrennplatz betreten. WOW. Diese Pyrotechnik hat nichts im Entferntesten mit unserem kleinen Feuerwerk am Silvesterabend zu tun. Lauter Kabel, riesige Aufsteller, aus denen zu späterer Stunde die großen Kanonen fliegen und die das Publikum in Staunen versetzt und Technik über Technik. Zeitgleich öffneten sich die Toren des Großen Gartens und tausende Besucher stürmten herein, um einen möglichst guten Platz zu ergattern. So verwandelte sich der Garten nach und nach in eine Picknicklandschaft.
Nach der Führung hatte ich Zeit um das fantastische Rahmenprogramm der Veranstaltung zu genießen. Mein persönlicher Höhepunkt – als bekannte Pferdeliebhaberin – war die Show der barocken Reitkunst am westlichen Halbmond. Hier präsentierte das Team um Richard Hinrichs die Reiterei vergangener Zeiten. Zwei Fantasiewesen aus den norwegischen Wäldern erzählten dabei eine Geschichte, in welche die Show und die Zuschauer tatkräftig mit einbezogen wurden. Auf meinem Weg zum Gartentheater lief ich zwei bezaubernden Elfen auf Stelzen in die Arme: die Birkenfee und der Waldelf sind für ihren Schabernack bekannt und zauberten jedem, dem sie begegneten, ein Lächeln ins Gesicht.
Nun war es fast so weit, der Himmel über Hannover wurde immer dunkler und der Uhrzeiger stand kurz vor 22:30 Uhr. Das norwegische Team – die Youngsters des diesjährigen Wettbewerbs – waren in den letzen Zügen der Vorbereitung und auch wir, die Zuschauer, schauten schon gespannt in die Höhe. Das Team North Star Fireworks um Andreas Helle mischt erst seit 3 Jahren in der Branche mit, zeichnet sich aber jetzt schon durch eine hohe Synchronisierung von Feuerwerk und Musik sowie des gesamten emotionalen Gesamtspiels aus.
Das Feuerwerk startete und die vielen unterschiedlichen Effekte, die wir zuvor noch am Boden auf dem Abbrennplatz gesehen hatten, zeichneten nun schöne, bunte Bilder an den Himmel. Es war beeindruckend. Die Musik war genau passend auf das Feuerwerk abgestimmt, man war regelrecht gefangen in dem Bann der Magie der Pyrotechnik. Das Pflichtstück, das für alle fünf Teilnehmer des Internationalen Feuerwerks gleich ist, ist in diesem Jahr ein Auszug aus „Danzón No. 2“ von Arturo Márquez. Die circa 20-minütige Kür danach ist frei wählbar.
Die Lieder waren alle sehr mitreißend, mal klassisch und etwas ruhiger, dann wieder etwas schneller und schwungvoll. Nachdem das grandiose Finale vorbei war, applaudierten die vielen Besucher nahezu ohne Ende. Ich schaute mir die strömenden Massen, die aus dem Garten hinauswollten, noch ein wenig aus der Ferne an und bestaunte die beleuchteten Skulpturen. Gegen 23:30 Uhr verließ ich glücklich den Großen Garten und werde definitiv wiederkommen – dann als „normaler“ Besucher. Die Kulisse ist einfach zu schön und das Feuerwerk der krönende Abschluss eines tollen Tages.
Die nächsten Termine:
18.08.2018 – Rumänien „Pyro Events Team“
01.09.2018 – Portugal – „Macedos Pirotecnia“
15.09.2018 – Neuseeland „Firework Professionals“
Infos & Tickets: www.hannover.de/feuerwerk