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Hannovers Straßenkunst

Graffiti – für die meisten ein Begriff, insgesamt aber oft negativ behaftet. Dabei ist es nicht die vandalische Schmiererei an unseren Haustüren, die unter den Begriff des Graffitis fallen. Graffitis sind allerlei Bilder und Schriftzüge, die durch verschiedene Techniken auf Oberflächen gebracht werden. In der Regel sind es die Wandoberflächen, die die Grundlage der Straßenkunst bilden. Straßenkunst, das ist der Begriff, der dem Ganzen meines Erachtens nach am besten gerecht wird. Denn genau das ist es: Kunst. Und davon haben wir in Hannover so viel, dass manche Stadtteile schon deshalb einen Besuch wert sind! Also los, ich will Euch ein bisschen über Streetart in Hannover berichten.

Als gebürtige Hannoveranerin kenne ich unsere Stadtteile natürlich. Trotzdem ist es doch immer wieder erstaunlich, was man während eines Spazierganges, der spätestens seit letztem Jahr fester Bestandteil unseres Alltages ist, noch alles entdeckt. Wir laufen neue Strecken und erkunden neue Gegenden. Und ich für meinen Teil bin dabei aufmerksamer als noch vor einem Jahr. Ich wohne ziemlich zentral in Hannover, 15 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Für mich gehören also leider auch die wahllos beschmierten Hauswände -und Türen zum festen Stadtbild. Als umso wertvoller nehme ich die wahren Schätze dazwischen wahr. Gesamte Häuserfassaden, durchdachte Konzepte, die Geschichten erzählen, aber auch einzelne, kleine Graffitis sind fester Bestandteil des Stadtbildes.

Nicht nur vereinzelt in unseren Szenevierteln, sondern durch das Zentrum der Stadt bis in die hinteren Ecken, zieht sich die öffentliche Kunst, jederzeit und für jede*n sichtbar.

Künstlerisches Storytelling

Politisch und historisch ist die Straßenkunst nicht nur am direkten Geburtshaus der Hannah Arendt. Der bekannten, politischen Publizistin ist nicht nur ihr Abbild an ihrem Geburtshaus gewidmet, ihr Gesicht finde sich an verschiedenen Stellen der Stadt wieder.

Der „Urban Jungle“ ist am Raschplatz hinter dem Hauptbahnhof dargestellt und ist heute ein echter Streetart-Hotspot, der den tristen Platz durch das „Monkey Movement“ stark aufgewertet hat.

Den Straßen entlang Richtung Kunst

Die wohl bekanntesten Graffiti-Hotspots unserer Stadt befinden sich im Szeneviertel Linden: Der Weg zum Café Glocksee, das nicht nur das Café selbst, Nachtclub und Jugendzentrum vereint, ist so bunt wie das Gelände selbst. Die Wände sind eine beliebte Anlaufstelle für die Künstler, von denen man vor Ort immer jemanden sieht.

Gegenüber der Glocksee, auf der anderen Seite der Ihme liegt das nach ihr benannte Ihmezentrum. Das eher graue, hochverdichtete Wohn-, Büro- und ehemals Einkaufszentrum hat sowohl außen als auch innen in den verschiedenen Durchgängen einiges an Farbe abbekommen. Durch regelmäßig stattfindende Graffiti-Events wie z.B. dem Urban Nature wechseln die Motive an und um das Ihmezentrum häufiger.

Streetart in Hannover: Kleine Riesenbilder

Nicht weniger bedeutsam sind die einzelnen Bilder, die die Stadt zieren. Kleine, vereinzelte Bilder, aber auch gesamte Häuserfassaden finden sich z.B. in der Stadtmitte oder der Nordstadt. Mit darunter auch mein persönlicher Favorit am Engelbosteler Damm in der Nordstadt:

Also: Kommt nach Hannover und guckt Euch ganz genau um, jedes einzelne Werk ist ihren Anblick wert. Und wenn ihr schon Mal da seid, könnt Ihr auf der Skulpturenmeile noch mehr Kunst im öffentlichen Raum Hannovers entdecken.

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