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Wandern in Riddagshausen

Rechts im Bild ein angelegter Weg auf dem zwei Menschen gehen. Die Mitte des Bildes bestimmt ein herbstlicher Baum.

Foto: BSM/Gerald Grote

Wandern ist in. Neben der Städtereise liegt das Wandern hinter dem Strand- und Familienurlaub unter den Top 5 der beliebtesten Reisearten der Deutschen. Wie gut, dass sich in Braunschweig beides verbinden lässt. Denn Braunschweig ist nicht nur urban, sondern hat auch ganz viel Natur zu bieten. Ob in den grünen Oasen aus Parks, Wallanlagen und Oker rund um die Innenstadt, das Naturschutzgebiet Riddagshausen, im Querumer Forst oder Lammer Holz, rund um den Südsee oder den Ölper See – Möglichkeiten, Natur zu erleben gibt es zuhauf. Wer dann noch körperlich aktiv sein möchte, ohne sich zu überanstrengen, dem sei das Wandern auf Braunschweigs Pfaden empfohlen. Gleich drei berühmte Wanderwege durchqueren die Löwenstadt: der Jakobsweg, der Pilgerweg Via Romea und der Europäische Fernwanderweg E6. Aber auch kürzere Rundwanderwege verlaufen direkt in und um Braunschweig. Der beliebteste ist sicher der Naturerlebnispfad in Riddagshausen.

Die Wanderung durch Riddagshausen führt auch an der Klosterkirche Riddagshausen vorbei. Foto: BSM/Gerald Grote

Seit Anfang des 19. Jahrhunderts gab es ein reges Interesse der Braunschweiger Stadtbevölkerung an Naherholung im Grünen. In dieser Zeit wurden Spazierwege in der Buchhorst und Riddagshausen sowie das Arboretum Riddagshausen angelegt. Das etwa 500 Hektar große Gebiet ist seit 1936 als Naturschutzgebiet Riddagshausen ausgewiesen, weshalb die Erkundung des Waldes nur auf den ausgewiesenen Pfaden und Wegen möglich ist. Diese sind aber gesäumt von spannenden Lehr- und Informationstafeln über die Flora und Fauna des Naturschutzgebietes. Der etwas mehr als zwölf Kilometer lange Rundweg „Natur erleben“ führt, von der Klosterkirche Riddagshausen kommend, zischen den Mittelteich und Schapenbruchteich an Schäfer´s Ruh vorbei. Insgesamt kommst du beim Wandern an 15 Teiche und Seen vorbei. Sie wurden schon im Mittelalter von den Mönchen des Zisterzienserkloster in Riddagshausen angelegt – zur Fischzucht und um die sumpfige Gegend zu entwässern.

Lebendige Tierwelt

Heute sind die vielen Gräben, Kanäle, Teiche und Seen ein Grund für die vielfältige Fauna des Naturschutzgebietes. Zu jeder Jahreszeit lassen sich die unterschiedlichsten Tiere beobachten – ob Enten, Gänse, Schwäne, ob Libellen, Moorfrösche, Erdkröten oder ob Rebhuhn, Dammwild und Schottische Hochlandrinder. Ja, du liest richtig: In Braunschweig grasen auch Schottische Hochlandrinder. Sie wurden hier angesiedelt, weil sie ganzjährig den im Naturschutzgebiet angelegten Mäandergraben pflegen – einfach weil sie dort weiden. So siedeln sich hier wieder schon früher heimische Wiesenvögel wie Weißstörche und Kiebitze an. Denk also daran, auch eine Kamera zum Wandern mitzunehmen – vielleicht hast du Glück und eines der Hochlandrinder weidet direkt vor deiner Linse.

Besonders Kinder sind von den Hochlandrindern fasziniert. Foto: BSM/Mamanikabu

Idyllisch gelegene Ruhe- und Aussichtspunkte laden während der Wanderung zum längeren Verweilen und Genießen ein. Hier kannst du der Natur ganz nahe sein, Pflanzen betrachten und Tiere beobachten, ohne sie zu stören. Hilfe bei der Tierbeobachtung bieten ein Hochsitz, Stege und viele Informationstafeln sowie zwei Broschüren, eine für Kinder und eine für Erwachsene mit speziellen Beobachtungstipps. Die Naturführer erhältst du auch im Haus Entenfang.

Apropos Haus Entenfang

Idyllisch zwischen großen Bäumen steht ein Fachwerkhaus, heute ein Naturerlebniszentrum. Den Namen freilich trägt das Haus, weil es von 1720 bis 1841 Wohnstätte des Entenmeisters war. Aufgabe des Entenmeisters war es, Wildenten für die Tafel der Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg zu fangen. Diese Praktik gibt es schon lange nicht mehr, das Haus aber ist auch heute noch Ausgangspunkt in die Welt der Enten. Und Wildbienen. Überhaupt allen Lebewesen, die sich in Riddagshausen angesiedelt haben. Interaktiv und lebendig klärt das Naturerlebniszentrum seine Besucher*innen und vorbeikommenden Wanderern über verschiedene Lebensräume, vom Teichdamm über Bruchwald bis hin zu Tümpeln, auf.  Ein Abstecher zum Haus Entenfang ist besonders für Kinder spannend.

Im Naturschutzgebiet darf die Natur bleiben, wie sie ist. Umgestürzte Bäume wie hier in der Wabe bieten Tieren Unterschlupf und verbessern das Waldklima. Foto: BSM

Anschließend überquerst du die Ebertallee, um hinter dem Grünen Jäger entlang weiterer Teiche zurück zur Klosterkirche zu kommen. Hier endet dein Rundwanderweg durch Riddagshausen. Mit den öffentlichen Nahverkehr bist du im Nu wieder mitten in der Braunschweiger Innenstadt – keine 15 Minuten trennen dich vom Naturerleben und der urbanen Innenstadt. Nach deiner Wanderung kannst hast du hier die Qual der Wahl: Willst du dich stärken? Wie wäre es mit einer kulinarischen Weltreise? Oder willst du dich lieber bei einem kühlen Getränk entspannen? Wonach auch immer dir der Sinn steht – in der Löwenstadt wirst du sicher fündig.

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