15 Kunstwerke, 24 Stunden, 4 Monate, 1 Stadt – das ist der Lichtparcours Braunschweig 2016. Bis zum 22. September schmücken Lichtkunstwerke von renommierten, internationalen und nationalen Künstlerinnen und Künstlern die Löwenstadt noch. Umsonst und draußen. Vom Boot aus, auf dem Fahrrad oder zu Fuß erlebbar.
Der Lichtparcours ist ein Highlight in diesem Braunschweiger Sommer, also ist es nur selbstverständlich, dass ich die Kunstwerke im öffentlichen Raum schon besucht habe. Ausgerüstet mit einer Kamera sind meine Freunde und ich an einem Sonntagabend mit unseren Fahrrädern losgeradelt und haben uns die Kunstwerke angeschaut.
Mitten in der Innenstadt erlebbar
Bevor es losgeht, lade ich noch schnell die Braunschweig App auf mein Handy. In der App gibt es einen Rundgang zu 14 Kunstwerken. Nur eines kann auf dem Weg nicht besichtigt werden: „The Portal“ von Studio Drift befindet sich am Kornspeicher im Hafen Braunschweig-Veltenhof und ist mit dem Rad zwar erreichbar, aber wir entscheiden uns trotzdem für den Rundgang entlang der Oker.
Spiel mit Licht, Schatten und Umgebung
Die Kunstwerke des Lichtparcours wurden von den Künstlern so geschaffen, dass sie tagsüber wie auch nachts erlebbar sind. Genauer gesagt spielen sie mit Sonnenlicht und Schatten. Überdies wirken die abends eingeschalteten Lichter während der Dämmerung anders als nachts. Schon bei unserem ersten Kunststopp, „Bastion Beauté“ von Kai Schiemenz, wird uns klar: Wir wollen den Lichtparcours zu einer anderen Tageszeit auf jeden Fall noch einmal abfahren. Jetzt, in den frühen Abendstunden, spiegeln wir uns in den bunten Balken, die auf der ehemaligen Wehranlage im Museumspark wie vergessene Mikado-Stäbe liegen. Abends sollen sie in Neonfarben leuchten – wie das wohl die Umgebung verändern wird?
Weiter geht es, immer der Route entlang. Wir passieren Alfredo Jaars „Kultur = Kapital“, das am rekonstruierten Schloss prangt und Beuys These „Kunst = Kapital“ zitiert. Anschließend betreten wir Kevin Schmidts „…But No One´s Home“. Kevin Schmidt hat das Gartenhaus Haeckel im Theaterpark in ein Weihnachts-Horror-Haus verwandelt: blinkende Lichter und elektronische Klänge erinnern gleichzeitig an amerikanische Weihnachtsbeleuchtung und Horrorfilme.
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Kurze Pause
Eine kleine Pause machen wir im Café Merhaba. Gleich neben dem Kunstwerk „OWN_AUS“ von Andreas Fischer stärken wir uns mit einem erfrischenden Getränk und türkischen Leckereien. Anschließend geht es weiter in Richtung Süden.
Alles hat ein Ende
Nach gut drei Stunden (ja, die Pause hat etwas länger gedauert) sind wir am Ausgangspunkt unserer kleinen Lichtparcours-Fahrradtour angekommen. Durch die gute Beschilderung und den Infos in der App haben wir die wichtigsten Informationen zu den Kunstwerken mitbekommen. Wer sich tiefer mit den Künstlerinnen und Künstlern und ihren Werken auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich eine geführte Tour. Darüber hinaus sieht man die
meisten Kunstwerke auf der Fahrradtour. Hierzu werden auch Führungen zu Fuß oder mit dem Floß auf der Oker angeboten. Insbesondere die Okerfahrten haben ihren ganz eigenen Charme. Gerade, wenn man wie bei Danica Dakics „Flashback“ durch das Kunstwerk hindurchfährt.
Die Kunstwerke des Lichtparcours Braunschweig 2016 leuchten noch bis zum 22. September 2016 und warten nur darauf, von euch besucht zu werden. Ob mit dem Boot, dem Rad oder zu Fuß, ob vormittags, nachmittags oder nachts, ob in eins oder in Etappen – wie ihr den Lichtparcours entdecken möchtet, bleibt euch überlassen.
Informationen
Bis 22. September 2016, verschiedene Orte in Braunschweig
Führungen und Reiseangebote zum Lichtparcours können online gebucht werden. Auskünfte erteilt die Touristinfo Braunschweig.
Artikelbild: „M-Sphären“ von Björn Dahlem im Bürgerpark. Foto: Braunschweig Stadtmarketing GmbH/Marek Kruszewski