Website-Icon about cities | Der Städteblog für Niedersachsen

„…essen wir Kartoffeln“

Majestäten zur Krönung der Kartoffelkönigin Fallersleben 2013 © Heimat- und Verkehrsverein Fallersleben e. V.

„Wenn an des Himmels Blüthengaben sich Schmetterling und Bienen laben, essen wir Kartoffeln“, dichtete August Heinrich Hoffmann von Fallersleben in seiner Märkischen Nationalhymne.

Am kommenden Wochenende geht es in Fallersleben bei Wolfsburg rund ums Gemüse – in erster Linie aber um die Kartoffel!  Am 12. Oktober findet von 12.00 bis 17.00 Uhr der bereits 20. Kartoffelsonntag statt. Die Geschäfte laden zum Bummeln und Kaufen ein.

Wenn Vögel ihre Mahlzeit picken, Sobald die goldnen Ähren nicken, Essen wir Kartoffeln.

Dass die Kartoffel zentraler Begriff einer Nationalhymne wird, ist keineswegs selbstverständlich. Bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts war die Pflanze in Europa gänzlich unbekannt. „Solanum tuberosum“ ist der botanische Name des Nachtschattengewächses. Im Volksmund nennt man sie auch Erdapfel, Krumbeere, Grumbeer oder Grundbirne.
Ursprünglich kommt die Kartoffel aus Südamerika, aus den Anden. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts kam die Kartoffelpflanze nach Europa. Wegen ihrer schönen Blüte und der üppigen Blätter wurde sie als exotische Zierpflanze in die botanischen Gärten europäischer Fürsten aufgenommen.

Und wenn wir in dem Sande schwitzen, Und wenn wir hinter’m Ofen sitzen, Essen wir Kartoffeln;

Da die Kartoffeln zu den giftigen Nachtschattengewächsen gehören, riet man damals noch vom Verzehr dringend ab. Es geht die Geschichte, dass Markgräfin Wilhelmine von Bayern ihrem Bruder Friedrich II. von Preußen 1743 Kartoffeln als Nahrungsmittel vorgesetzt haben soll. Als mutiger Fürst bewies er im Selbstversuch die Ungefährlichkeit der Knolle und fand sie äußerst schmackhaft. Nach einer Hungersnot führte er per Dekret 1775 den großflächigen Kartoffelanbau in Preußen ein. Heute ist Deutschland der größte Kartoffelproduzent in der Europäischen Union..

Und wenn wir zu des Tages Werken, Uns Morgens oder Mittags stärken, Essen wir Kartoffeln.

Kartoffelkönigin und Kartoffelprinzessin Fallersleben 2014 © Heimat- und Verkehrsverein Fallersleben e. V.

Kartoffelfeste gehören in Niedersachsen vielerorts zum festen Bestandteil des Jahresablaufes. Gerne werden sie auch auch Kartoffelsonntag genannt. Der Heimat- und Verkehrsverein Fallersleben präsentiert an seinem Kartoffelsonntag neben Kartoffelkönigin Hanne und Kartoffelprinzessin Alessa die erste Fallersleber Kartoffelkönigin Natali, der eine Ehrenschärpe überreicht wird. Außerdem bieten Mitglieder „dänisches Kartoffelbrot“ und den Sülfelder „Ackersegen“ (ein Schnaps!) am Stand an und das Brauhaus wird das Kartoffelbier anstechen.

Und wenn wir Morgens früh aufstehen, Und wenn wir spät zu Bette gehen, Essen wir Kartoffeln;

In der ganzen Stadt wird es wieder nach leckeren Kartoffelgerichten riechen. Auf der Meile gibt es Kartoffelbratwurst, Kartoffelpuffer und viel mehr. Das Angebot der Geschäfte wird abgerundet durch einige Kunsthandwerker, die untern anderem Wärmekissen, Heufiguren, Floristik anbieten.

Und wenn ein Siechthum bei uns weilet, Und wenn der Tod uns übereilet, Essen wir Kartoffeln. Und wollen wir den Vorschmack haben, Von jenes Lebens höchsten Gaben, Essen wir Kartoffeln;

Für Kinder wird wieder die Kinderkartoffelpass-Aktion durchgeführt. Hier haben Kinder einige Geschäfte als Anlaufstelle, müssen dort eine Aufgabe lösen und den fertig ausgefüllten Pass gegen ein kleines Geschenk eintauschen. Dieser Pass nimmt an einer Hauptverlosung ca. 2 Wochen nach dem Fest teil.

Und wenn wir werden auferstehen, Und ein ins ew’ge Leben gehen, Essen wir Kartoffeln.

In der Sülfelder Kornbrennerei waren wir auch schon: https://aboutcities.de/index.php/2014/05/20/suelfelder-korn/

____
Sie wollen noch mehr über Wolfsburg wissen? Hier geht es zur aboutcities-Website. Mit noch mehr Lustmachern und Angeboten.

Die mobile Version verlassen