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Osnabrück: Radfahren in der City – und drum herum

Radfahren in Osnabrück: Blick auf den Dom St. Peter

Radfahren in der Stadt – macht das Spaß? Vielleicht nicht immer, wenn wir an Arbeitswege, Besorgungen oder andere Fahrten mit bestimmten Ziel und Zweck denken. Ganz anders, wenn der Weg das Ziel ist und es auf dem Weg viel zu entdecken gibt. Genau deshalb nutze gerne die Gelegenheit, kleine Auszeiten vom Alltag bei Radtouren durch die Stadt zu erleben und ganz nebenbei von meiner Heimatstadt immer wieder ganz neue Eindrücke zu gewinnen.

Rauf auf den Berg und ran an den See

Ein kurzer Weg aus der Innenstadt mit leichtem Anstieg führt mich auf den Westerberg. Vorbei an Universität und Hochschule kann ich hier einen schönen weiten Blick über Osnabrück genießen. Im „Büdchen“ am Westerberg (Ja, das heißt wirklich so!) gibt es im Biergarten nicht nur Speisen und Getränke, sondern auch häufig Live-Musik. Der Botanische Garten der Universität Osnabrück eignet sich mit seinen unterschiedlichen Pflanzenwelten, dem Steinbruch sowie dem Amazonas-Regenwaldhaus gut für eine ruhige Verschnaufpause am Rande der Stadt. Weiter geht es über den Westerberg in das Heger Holz. Hier im Ausläufer des Naturparks TERRA.vita umgibt mich wunderbare Ruhe – und eigentlich bin ich noch mitten in der Stadt. In diesem Naherholungsgebiet liegt auch der Rubbenbruchsee, ca. 24 Hektar groß und immer eine Umrundung wert. Für eine Stärkung steht die Gastronomie am Seeufer zur Verfügung. Westlich des Sees kann man gut durch die Atterheide in Richtung des gleichnamigen Sportflughafens weiterradeln.

Grüne Oase: Der Botanische Garten in Osnabrück | Foto: Achim Meurer

Ruhe am Gut

Auch ein schönes Ziel für eine kurze Radtour: Das Gut Sutthausen mit einem der schönsten Parks in Osnabrück. Heute in Trägerschaft des Bistums Osnabrück, beherbergen die Gebäude die Berufsbildenden Schulen im Marienheim. Unbedingt sehens- bzw. riechenswert: Der Bauern- und Kräutergarten. Mächtige Bäume, ein großer Teich und viele Skulpturen geben dieser weitläufigen Parkanlage ihren ganz eigenen Reiz. Die Schlosskapelle ist immer einen Moment des Verweilens wert. Auch an diesem Ziel kommt das leibliche Wohl nicht zu kurz. In unmittelbarer Nähe des Gutes kehre ich immer wieder gerne im Biergarten des Cafés „Sutthauser Mühle“ ein. Ein kleiner Snack oder ein alkoholfreies Weizenbier und, weiter geht es.

Ein Landgut mitten in der Stadt: Gut Sutthausen

Radfahren in Osnabrück – kürzer oder länger

Entlang des Riedenbachs zum Schölerberg und zum Zoo Osnabrück. Durch den Bürgerpark hinauf zum Gertrudenberg mit wunderbarem Blick auf die Altstadt. Der schöne Weg von der Pernickelmühle bis zum Harmannsbrunnen über den Herrenteichswall entlang der Hase. – Ich könnte hier noch zeilenlang schwärmen von all den kurzen oder auch mal längeren Strecken durch Osnabrück auf denen sich viel Natur und Stadtgeschichte erleben lassen.

Spektakulärer Blick von der Aussichtsplattform am Piesberg | Foto: Achim Meurer

Wasser geht immer

Mehr Lust auf Wasser? Dann empfehle ich eine Tour auf dem Hase-Uferweg, der in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut wurde. Beginnend am Hauptbahnhof, kann auf dieser Route fast in voller Länge entlang der Hase geradelt werden – runde 17 Kilometer bis nach Eversburg oder Pye. Die Strecke führt am Hafen und einigen Schleusen vorbei bis zum Stichkanal. In beiden Richtungen ein wunderbarer Rad-Ausflug voller Ein- und Ausblicke. Wer noch weiterfahren möchte, fährt vom Stichkanal aus in Richtung Piesberg, dem Hausberg Osnabrücks mit den schon von Weitem sichtbaren Windrädern. Neben dem Steinbruch lohnt sich hier immer ein Besuch des Museums für Industriekultur mit seinem begehbaren Stollen, der von der Vergangenheit des Bergbaus in dieser Gegend zeugt. An der Felsrippe ermöglicht eine Aussichtsplattform in fast 200 Metern Höhe einen grandiosen Blick über die Stadt bis in das Osnabrücker Land. Für mich besonders an lauen Sommerabenden einer der schönsten Plätze in Osnabrück.

3,3 km lang ist der Rad- und Spazierweg rund um den Rubbenbruchsee | Foto: Achim Meurer

Großstadt mitten im Naturpark

Der Piesberg ist übrigens auch einer der Wegpunkte auf der Osnabrücker Rund-Tour. Diese führt auf rund 48 Kilometern rund um das Stadtgebiet durch Wälder und Felder zu vielen sehenswerten Orten. Das Gute daran: Von der Innenstadt aus kann ich überall fix auf diesen Rundkurs gelangen und selbst entscheiden, wie lange ich der Route folgen möchte. Ob Großsteingräber, Industriekultur, Mühlen, Adelssitze oder Wasserwege – beim Radfahren in Osnabrück wird schnell deutlich, wie vielfältig und abwechslungsreich die Gegend im fließenden Übergang zwischen der Stadt und dem Natur- und Geopark TERRA.vita ist.

Noch fast in der Stadt und schon mitten im Naturpark TERRA.vita

Also: Rauf auf das Rad, raus auf die Radwege in Osnabrück und um die Stadt herum. Egal in welche Himmelsrichtung, überall ist man schnell im Grünen, kann das Fahrrad laufen und die Seele baumeln lassen.

Und entlang den Routen finden sich immer wieder Biergärten, Cafés und Hofläden, die zu einem kleinen kulinarischen Zwischenstopp einladen. Hier komme ich auch regelmäßig mit anderen Radfahrer*innen ins Gespräch, die mir schon so manchen guten Tipp für weitere schöne Radwege oder kleine Abstecher in der Nähe geben konnten.

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