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Oldenburg für Familien

Oldenburg ist durch und durch eine Studentenstadt. Das wirkt sich auf das Flair und auch auf uns als Touristen aus. Abends pulsiert das süße Leben in den Restaurants und Cafés. Tagsüber geht es jetzt im Sommer ausgesprochen relaxed zu. Und überall ist es wunderbar grün. Wir verbringen einen herrlich geruhsamen Städtetrip auf der Suche, was Oldenburg für Familien zu bieten hat.

Vorm Oldenburger Schloss mit Teenagern und Kleinkind.

Familienfreundliche Unterkunft in der Jugendherberge Oldenburg

Ein hervorragender Unterkunftstipp für Familien in Oldenburg ist die Jugendherberge. Der Neubau ist erst Ende 2019 eröffnet worden. Bei der Konzeption hat man nicht nur an Jugendgruppen und junge Backpacker, sondern gleich auch direkt an Familien gedacht. Unser Zimmer kommt mit zwei festen Einzelbetten und eigenem Bad daher. Zwei weitere Betten klappen wir von der Wand. Für unser Kleinkind steht ein Reisebettchen bereit. Das coole Design im ganzen Haus kommt vor allem bei unseren Teenagern gut an.

Der Neubau der Jugendherberge.

Der große Raum im Erdgeschoss ist Rezeption, Lobby, Frühstücksraum und Chill-Area in einem. Tagsüber verwandelt er sich in ein Café, abends in eine Bar. Auch hier ist das Design etwas ganz Besonderes.

Sightseeing für Familien in Oldenburg

Abends schlendern wir durch die Gassen und beobachten, wie das studentische Nachtleben zaghaft erwacht. Am nächsten Morgen zeigt uns Stadtführerin Maike Vormelker Oldenburgs Sehenswürdigkeiten noch einmal ganz genau. Das Schöne ist: Die Stadt hat zwar durchaus ihre historischen Gebäude und sehenswerten Ecken – es gibt aber nur wenige „Must-Sees“, die Besucher unbedingt abarbeiten müssen. Das entspannt den Stadtbummel sehr. Wer das Schloss, den Lappan-Turm und die Lamberti-Kirche gesehen hat, darf sich als erfolgreicher Oldenburg-Tourist fühlen und sich den angenehmen Kleinigkeiten zuwenden. Die hat die drittgrößte Stadt Niedersachsens nämlich umso ausführlicher zu bieten.

Der Lappan, Oldenburgs Wahrzeichen. Hier befindet sich auch die Tourist-Information.

Oldenburg besitzt eine der ältesten und größten zusammenhängenden Fußgängerzonen Deutschlands. Schon 1967 begann man mit der Verkehrsberuhigung. In den unzähligen kleinen Läden und Geschäften machen Shopping und Schaufensterbummel entsprechend viel Spaß. Mitunter lassen sich Einkaufserlebnis und Sightseeing auch prima verbinden. So tauchte in den 1990er Jahren bei Renovierungsarbeiten im Degodehaus am Markt ein Deckengemälde aus dem 17. Jahrhundert auf. Heute können die Kunden des ansässigen Schuhgeschäfts das Kunstwerk beim Anprobieren bewundern.

5-Minuten-Sightseeing im Schuhgeschäft: Dagegen haben auch Kinder nichts. Und wenn man sich dann beim Schuheanprobieren noch alte Elefanten angucken kann…

Tipp für Familien in Oldenburg mit kleinen Kindern: Bootzeit auf der Mühlenhunte

Nachdem wir unsere touristische Pflicht erledigt und interessante historische Fakten über die Stadt gelernt haben, gönnen wir uns ein sommerliches Entspannungsprogramm. Am Bootsverleih an der Mühlenhunte, am Damm gleich hinterm Schloss, mieten wir uns zwei Treetboote.

Eine bunte Auswahl erwartet uns.

Die Flotte der „Bootzeit“ bietet verschiedene Varianten, die auch für Familien in Frage kommen. Wir könnten ein großes Exemplar für uns alle fünf leihen. Die Jungs wollen aber doch lieber was Eigenes. Den meisten Spaß beim Tretbootfahren hat dann unsere Kleinste. Sie treibt den Papa an, um die großen Brüder einzuholen. Und den Entenfamilien kommen wir ganz nahe.

Gemütlich schippern wir das Flüsschen hinunter. Links reihen sich schicke Stadtvillen aneinander, rechts begleitet uns das satte Grün des Schlossgartens. Am Freizeitbad Olantis (das bestimmt auch ein guter Anlaufpunkt für Familien in Oldenburg wäre) müssen wir umdrehen. So kommen wir ziemlich genau nach einer Stunde wieder am Bootsverleih an. Diese Zeitspanne ist perfekt für unsere Zweijährige. Erst auf den allerletzten Metern wird sie zappelig. Die Ruhe und Entschleunigung direkt in der Stadt und trotzdem im Grünen können wir so als Familie wunderbar genießen.

Tipp für Familien in Oldenburg mit größeren Kindern: Botanischer Garten

Auch unsere nächste Empfehlung kommt grün daher. Der Botanische Garten gehört zur Carl-von-Ossietzky-Universität. Er liegt ein gutes Stück außerhalb des Stadtzentrums am Philosophenweg. Der Eintritt ist frei.

Zehn verschiedene Themenbereiche sollen nicht nur Studenten, sondern auch der interessierten Öffentlichkeit Wissen vermitteln. Staudengewächse mit gigantischen Blättern, Palmen, Mammutbäume und eine eigens angelegte Düne vermitteln aber auch ganz ohne Lesen der typischen Schildchen einfach Urlaubsgefühle.

Der Botanische Garten Oldenburg hat für Familien noch mehr in petto. Ein Entdeckerpfad führt durchs dichte Gehölz. Besonders beliebt sind die tierischen Bewohner der Einrichtung. In festen Volieren leben Eulen und verschiedenste andere Vögel. Störche, Zwerghühner und ein Pfau staksen frei über das Gelände. Ganz neu ist eine Audioführung. Dazu laden sich Besucher die App „Hieronymus“ und dort die entsprechende Oldenburg-Sektion am besten schon zu Hause aus dem Internet. An 19 Stellen im Botanischen Garten lassen sich dann kurze Erläuterungen über die Pflanzenwelt abspielen. Die Texte sind für Erwachsene gemacht, aber auch schon für Hörer etwa ab dem Grundschulalter verständlich.

Auch einzelne Kunstwerke befinden sich im Botanischen Garten.

Noch mehr grün: Oldenburgs Stadtgärten

Ganz Oldenburg kommt uns wunderbar grün vor. Das liegt auch daran, dass im Sommer temporäre Stadtgärten beinahe wörtlich aus dem Boden wachsen. 2021 sind im Innenstadtbereich wieder sechs Pop-up-Gärten erschienen.

Von Anfang Mai bis Anfang August sind die Miniatur-Parks zu erleben. Häufig stehen sie unter einem thematischen Schwerpunkt. 2021 entstanden so pflanzliche „Tierparks“ voller Hundskamille, Katzenminze und Kuhschelle.

Extra-Tipp: Vegan essen bei Gustav Grün

Und noch einen kleinen Tipp haben wir in Oldenburg für Familien, der zum Farbschema unseres Städtetrips passt. Dass Essen ohne Tierprodukte ethisch und ökologisch die bessere Wahl ist, hat sich auch unter Kindern und Jugendlichen herumgesprochen. Richtig Lust darauf macht das Angebot der kleinen alternativen Fastfood-Kette Gustav Grün in der Haarenstraße. Aus über 20 Salat-, Gemüse- und Hummus-Sorten dürfen alle nach Herzenslust auswählen. Nach Regeln, die das nette junge Personal geduldig auch Veggie-Neulingen und Alles-Essern erklärt, entsteht so ein ganz individuelles Gericht. Unsere Teenager hat das Konzept ebenso überzeugt wie das Kleinkind (das genussvoll Mais mit Mais kombiniert hat) – und uns Eltern sowieso.

Gesundes Essen spielerisch zusammenstellen und genießen – zumindest in unserer Familie ein kulinarischer Volltreffer.

Jeder Wrap ist eine individuelle Eigenkreation.

Oldenburg für Familien: Unser Fazit

Ein Städtetrip nach Oldenburg mit Kindern kann herrlich entspannt ablaufen. Es gibt genug zu tun, um schöne Erinnerungen zu schaffen und uns als Familie gemeinsam zu erleben. Gleichzeitig sitzt uns nichts im Nacken, was wir auf keinen Fall verpassen dürfen. Das ist so beruhigend und macht aus dem Städtetrip nach Oldenburg für Familien echten Urlaub. Alles kann, nichts muss. Dazu die studentische Leichtigkeit – wir waren ausgesprochen angetan!

Oldenburg, die entspannte Bummel-Stadt.

PS: Noch ausführlicher über unsere Erlebnisse auf der Suche nach Tipps für Oldenburg für Familien habe ich in meinem eigenen Blog geschrieben: Oldenburg mit Kindern: Städtetrip mit Kleinkind und Teenagern.

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