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Bremerhaven für Familien

Minarett und Semaphor bei Sonnenuntergang (c) Adobe Stock

Minarett und Semaphor in Bremerhaven bei Sonnenuntergang (c) Adobe Stock

So richtig maritim wird es auf unserem #cities4family-Roadtrip in Bremerhaven. Die kleine Großstadt liegt an der Wesermündung und damit direkt am Meer. Das touristische Zentrum bilden die Havenwelten. Hier reihen sich die Attraktionen für Familien dicht aneinander. Neben wohlbekannten Highlights gibt es auch viel Neues zu entdecken und zu lernen.

Bremerhaven bereisen wir zu fünft: Mutter, Vater, zwei Teenager (17 und 14) und ein Kleinkind (2).

Familienfreundliche Unterkunft: Havenhostel Bremerhaven

Am späten Nachmittag checken wir im Havenhostel ein. Die ehemalige Kaserne ist heute ein Mittelding zwischen Jugendherberge und Hotel. Dabei vereint sie das Beste aus beiden Welten. Wir beziehen ein Familienzimmer mit vier festen Betten plus Reisebett für unser Kleinkind. In der ehemaligen Offiziersstube ist reichlich Platz für uns alle. Ein eigenes Bad gehört natürlich dazu.

Beim Frühstück sitzen wir windgeschützt auf der Terrasse. Die Auswahl ist besser als in den meisten Hotels und das Personal supernett.

Für das Hostel-Feeling und – wenn denn Corona irgendwann vorbei ist – ein Gemeinschaftsgefühl mit anderen Gästen sorgt der Games-Room im Erdgeschoss. Billard und Tischkicker kommen vor allem bei größeren Kindern gut an.

Das Havenhostel ist jung und cool – und auch für Familien genau das Richtige.

Bremerhaven entdecken mit „Detektiv Dachs“

Am nächsten Morgen wollen wir die Stadt erkunden. Wir waren schon einige Male in der Stadt und wissen, dass Bremerhaven für Familien viel zu bieten hat. Aber so richtig gründlich haben wir die Hafenstadt noch nie erkundet. „Detektiv Dachs“ soll uns helfen, das zu ändern.

Dazu laden wir uns die App „Detektiv Trails“ aufs Handy. Sobald wir gemäß der Mitspielerzahl – oder zumindest gemäß der Preise, die wir am Ende abstauben wollen – ein Ticket gelöst haben, kann es losgehen. Auf rund fünf Kilometern lotst uns „Detektiv Dachs“ quer durch die Havenwelten und bis in die Innenstadt. Immer wieder müssen wir auf dem Weg Aufgaben lösen. Dabei lernen wir Bremerhavener Besonderheiten kennen. Diese umfassen die klassischen Sehenswürdigkeiten ebenso wie Hintergründe, die selbst den meisten Bremerhavenern neu sein dürften. Nach und nach ergibt sich so ein Code. Den brauchen wir, um zum Schluss die Schatzkiste öffnen zu können.

Auf dem Detektiv-Trail sehen wir die interessantesten Ecken von Bremerhaven.

Ein kleiner Tipp am Rande: Wie sich in unserem Fall zeigt, ist vor dem Start ein Technik-Check sinnvoll. Der Support ist gut erreichbar. Noch sicherer ist die Papierversion des Detektiv-Trails, die in der Tourist-Info erhältlich ist. Dort startet und endet der Rätselpfad ohnehin.

Unser Fazit: Die Rallye eignet sich angesichts der Aufgaben wohl am besten für Kinder im Grundschulalter. Dann motiviert „Detektiv Dachs“ wunderbar zum sonst oft langweilig empfundenen Sightseeing. Auch in unserer Konstellation mit größeren Kindern lieferte die App aber einen netten Anlass, Bremerhaven für Familien gründlich zu erkunden.

Programm für Kleine: der Zoo am Meer

Ein schönes Ausflugsziel in Bremerhaven für Familien mit jüngeren Kindern ist der Zoo am Meer. Er befindet sich direkt in den Havenwelten in einem künstlichen Felsenlabyrinth. Mit Pinguinen, Pumas und Schimpansen erfüllt er alle Ansprüche an einen ordnungsgemäßen Zoo. Die Anlage ist jedoch überschaubar. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt eine Stunde. Das ist uns, wie sich zeigt, zwar viel zu wenig – wir bleiben doppelt so lange und gehen dann nur notgedrungen. Auf jeden Fall aber passt so ein Zoobesuch locker in einen Städtetrip.

Besondere Stars im Zoo am Meer sind die beiden kleinen Eisbären Anna und Elsa. Sie tollen durch ihr felsiges Gehege und genießen dabei echten Meerblick. Mit Seelöwen, Schneehasen und Polarfüchsen liegt ein thematischer Schwerpunkt auf Tieren aus den Polargebieten. Und natürlich gibt es auch einen schönen Spielplatz.

Drei Kinder unter sich…

Mehr Infos, Preise und Öffnungszeiten gibt es auf der Webseite des Zoos.

Programm für Größere: der Havenbus

Als ausgesprochen interessant erweist sich für unsere Teenager die Fahrt mit dem Havenbus. Die Tour startet vor dem Schifffahrtsmuseum und führt direkt ins Herz des Containerhafens. Dort haben Normalsterbliche eigentlich keinen Zutritt. Das Gelände gilt zollrechtlich praktisch als Ausland. Fotografieren ist streng verboten. Ein Ausweis muss mitgeführt werden. Gut eineinhalb Stunden Sitzfleisch sind nötig, denn unterwegs Aussteigen ist nicht erlaubt. Wer sich diesen Spielregeln unterwirft, erhält ungewöhnliche Einblicke in die Containerwirtschaft. „Es ist einfach superinteressant zu sehen, wie das System funktioniert, von dem wir letztendlich alle abhängig sind“, berichtet der 14-jährige Silas hinterher begeistert. „Und diesen kolossalen Hafen live und in Farbe mit eigenen Augen zu sehen, ist ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst.“

Hinterm Zaun herrscht dann Foto-Verbot. Durch die Busscheiben erleben die Fahrgäste die geheimnisvolle Welt des Containerhavens.

Tickets gibt es online und in der Tourist-Information, weitere Infos auf der Bremerhaven-Webseite.

Spielplatz-Tipps

Zu unserer #cities4family-Mission gehört, dass wir die Augen nach den schönsten Spielplätzen offen halten. Auch in dieser Hinsicht hat Bremerhaven für Familien vorgesorgt. Unsere jüngste Expertin ist am Bürgermeister-Martin-Donandt-Platz fündig geworden. Dort lädt ein bunter Außerirdischer Kinder in sein UFO samt Rutschen-Rakete ein. Im Kleinkinderbereich geht es über eine Sternenbrücke.

Begrüßungskommando am Spielplatzeingang.

Am Schifffahrtsmuseum direkt an der Haltestelle des Havenbusses befindet sich ein weiterer Themen-Spielplatz mit gleich zwei Spiel- und Kletter-Schiffen. Und vorm Zoo steht ein großer Rutschenturm – der ist allerdings eher was für größere Kinder.

Schiff ahoi vorm Schifffahrtsmuseum.

Extra-Tipp: die Highlights Klimahaus und Auswandererhaus nicht vergessen!

Wer zum ersten Mal Bremerhaven mit Familie bereist, sollte auf jeden Fall auch die beiden Attraktionen der Extraklasse auf dem Schirm haben. Vor allem das Klimahaus können wir gar nicht oft genug empfehlen. Hier gehen Kinder und Erwachsene auf Weltreise und geraten dabei gleichermaßen ins Staunen. Das interaktive Ausstellungskonzept bietet individuelle Zugänge für jedes Alter. Die Kleinsten buddeln im Sahara-Sand und beobachten Amphibien in den Dschungel-Terrarien, während Teenager schon ein ganz anderes Verständnis für die komplexen Problematiken des Klimawandels mitbringen.

Diesmal laufen wir am Klimahaus nur vorbei – leider.

Im Auswandererhaus dagegen schlüpfen Besucher in die Biografie individueller Aus- und Einwanderer aus verschiedenen Epochen. Sie verfolgen „ihr“ Schicksal durch alle Knotenpunkte der Ausstellung. Die ist mit ganz wunderbaren Kulissen liebevoll ausgestaltet. Eine ganz emotionale Art der Geschichtsvermittlung ist das Resultat. Empfehlen würde ich das Auswandererhaus für Kinder ab etwa acht Jahren.

Auch am Auswandererhaus erledigen wir diesmal nur eine Aufgabe für „Detektiv Dachs“.

Diese beiden Indoor-Aktivitäten machen Bremerhaven für Familien auch bei Regenwetter attraktiv.

Bremerhaven für Familien: unser Fazit

Ein Städtetrip ans Meer ist immer eine gute Idee. Bremerhaven hat neben der maritimen Lage noch etliche andere Argumente dafür parat. Kaum irgendwo anders lässt sich auf so wenig Raum so viel erleben!

Hat mal wieder großen Spaß gemacht in Bremerhaven!

PS: Noch ausführlicher berichte ich über unseren Trip nach Bremerhaven für Familien in meinem eigenen Blog: Bremerhaven – Familien-Trip mit Kleinkind und Teenagern.

Und auch über das Klimahaus und das Auswandererhaus habe ich aus Familiensicht schon berichtet.

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