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Gifhorn für Familien

Gifhorn ist eine dieser Städte, von denen wir zu Beginn unserer #cities4family-Tour überhaupt nichts wissen. Ist es da schön? Lohnt sich ein Städtetrip nach Gifhorn für Familien? Nachdem wir es ausprobiert haben, kann ich mit Gewissheit sagen: ja, total!

Familienurlaub am Bernsteinsee

Unsere Füße sinken in den hellen Sand, als wir gut gelaunt zum Wasser hinunter laufen. Oben vom Spielplatz kommt der Duft der Kiefern zu uns geweht und die rhythmischen Klänge der Musik einer Hochzeitsfeier im Restaurant. Alle Sinne deuten darauf hin: Urlaub!

Ferien am Bernsteinsee… Vorne kann gebadet werden, im hinteren Bereich sind Wakeboards und Wasserski unterwegs.

Die Ferienanlage am Bernsteinsee bei Gifhorn bietet im Hosentaschenformat all das, wozu viele Familien sonst in den Süden fahren. Hauptzutat ist der Badesee mit riesigem Sandstrand. Mit Blick aufs Wasser genießen wir morgens das hervorragende Frühstücksbuffet.

Die Auswahl am Buffet ist groß! Hier werden Kleine und Große mit Vergnügen satt.

Unser Hotelzimmer besteht familienfreundlich aus zwei Räumen mit ausreichend Platz und strahlt echte Wohlfühl-Atmosphäre aus. Am See und um den See herum finden sich zahlreiche Freizeitangebote – und für Kinder Spielkameraden. Die Stadt Gifhorn liegt nur eine kurze Fahrt durch Wald und Heide entfernt. Auch die Erlebnisstadt Wolfsburg ist nicht weit. Wenn jetzt noch die Sonne scheint, gibt es wahrlich keinen Grund mehr, in den Flieger zu steigen…

Urlaub!

Tipp für Familien in Gifhorn mit größeren Kindern: Adventuregolf

Unser erstes Abenteuer verleben wir dann auch gleich hier am Bernsteinsee. Die Adventuregolf-Anlage ist mit ganz viel Liebe zum Detail gestaltet. Statt Minigolf in geordneten Bahnen spielen wir hier übers hügelige Gelände. Das ist mit Kunstrasen bestückt und so angelegt, dass jede der 18 Bahnen einen Hingucker bietet. Schon beim ersten Abschlag müssen wir den Ball einen kleinen Hügel hinauf befördern, wo ihn dann ein kleiner Wasserlauf eine Etage tiefer spült. Wie in einer Murmelbahn kullert er dann so vors Loch, dass wir bequem weiterspielen können. Ein toller Spaß für die ganze Familien!

Die Golfbälle wandeln hier wahrlich auf abenteuerlichen Pfaden!

Ein weiteres großes Highlight am Bernsteinsee ist die Wasserski-Anlage. Auch hier können sich Kinder ab etwa acht Jahren ausprobieren. (Leider regnet es bei unserem Besuch so heftig, dass sich der Betrieb nicht lohnt. Zu schade, denn Städteblogger-Kollge Jörn hatte mir in diesem Beitrag schon richtig Lust darauf gemacht!

Tipp für Familien in Gifhorn mit kleineren Kindern: Mühlenmuseum

Ein wunderbares Ausflugsziel auch schon für die ganz Kleinen ist das Internationale Wind- und Wassermühlenmuseum in Gifhorn. 15 unterschiedlichste Mühlen verteilen sich über das große Gelände des Freilichtmuseums. Manche sind Originale, andere originalgetreue Nachbauten.

Am „Dorfplatz“ des Freilichtmuseums steht die größte Mühle: ein Nachbau aus Sanssouci. Hier gibt es auch einen kleinen Spielplatz.

Neben Klassikern wie der Holländer- und der Bockwindmühle stehen hier auch so exotische Exemplare wie die mit Holzmasken verzierte Wassermühle aus Korea, eine taiwanesische Tretmühle und die ungarische Schiffsmühle. Das Urlaubsgefühl, das wir am Bernsteinsee kultiviert haben, steigert sich noch bei der Besichtigung der Windmühlen aus Griechenland, Portugal und Mallorca. Die unmittelbare Umgebung der Mühlen ist jeweils landestypisch gestaltet. So haben wir beinahe das Gefühl, eine Weltreise zu unternehmen.

Hier sind wir gerade in Südeuropa unterwegs…

Am Dorfplatz kehren wir ein. In den reich verzierten Fachwerkhäusern wird das vor Ort produzierte Mehl gleich zu Brot und Kuchen verbacken. Highlight unserer Jüngsten sind die beiden Esel, die die Wiese kurz halten und ab und zu für Anschauungszwecke die Göpelmühle am Dorfplatz antreiben. Spannend – und auch ein guter Zufluchtsort bei Regen – ist die 800 Quadratmeter große Ausstellungshalle. Hier sind weitere 49 Mühlen aus 20 Ländern zu sehen – als maßstabsgerechte Miniaturen.

Auch die Geschichte des Museums selbst ist spannend: Alles ist auf Betreiben eines einzelnen Menschen entstanden. Horst Wrobel hat nicht nur alle 49 Mühlenminiaturen eigenhändig gebaut, sondern auch noch das Ausstellungshaus entworfen.

Die grüne Seite: Gifhorner Heide

Gifhorn liegt in der Südheide. Westlich der Stadt gibt es mehrere größere Heideflächen, die im Spätsommer wunderbar lila leuchten. Einfachen Zugang bietet zum Beispiel der Wanderparkplatz am Ende der Kellerbergstraße im Ortsteil Winkel. In der „Gifhorner Schweiz“ können Familien gut eine kurze Runde drehen, die sich durch einen Waldspaziergang beliebig erweitern lässt.

Zur Heideblüte im August ist es freilich am schönsten!

Familien-Spaziergang durch Gifhorn

Nach so viel Familienprogramm lohnt sich auf jeden Fall auch ein Rundgang durch Gifhorn selbst. Die Stadt mit den gut 43.000 Einwohnern besitzt eine große Fußgängerzone.

Der „Zickenbrunnen“ übt auf Kinder eine große Anziehungskraft aus.

Sehenswert ist auch das Schloss am Rande der Innenstadt. Der Bau der Weserrainessance aus dem 16. Jahrhundert war nur rund zehn Jahre lang Stammsitz des Herzogtums Gifhorn. Da Herzog Franz von Braunschweig-Lüneburg ohne männliche Erben starb, wurde das für ihn geschaffene Herzogtum gleich wieder abgeschafft. Sein schickes Schloss nutzt heute vor allem die Verwaltung des Landkreises. Das Historische Museum ist ebenfalls in dem prachtvollen Gebäude untergebracht. Es bietet Familien in Gifhorn auch noch einmal eine gute Alternative bei Regen.

Der Zugang zum Museum befindet sich im Innenhof des Schlosses.

Spielplatztipp: am Seeufer oder mitten in der Innenstadt

Erklärter Favorit unseres kleinen Spielplatz-Fans bei unserem Familien-Trip nach Gifhorn ist der Spielplatz am Ufer des Bernsteinsees. Hier gibt es zum Beispiel ein liebevoll gestaltetes Wipp-Boot und eine Leuchtturmrutsche.

Und mehr als genug Sand zum Buddeln!

Wer direkt in Gifhorn unterwegs ist, braucht nach einem Spielplatz gar nicht lange suchen. In der langen Fußgängerzone befinden sich gleich an zwei Standorten Spielgeräte für Kinder. Während die im Bereich des Marktplatzes vor allem Kleinkindern Spaß bringen, richtet sich die Anlage auf Höhe der Herzog-Franz-Straße eher an Größere.

Spielspaß in der Fußgängerzone.

Extra-Tipp: Blumen aus dem Automaten

Eine total süße Idee nicht nur für Familien haben wir in Gifhorn mitten auf der Allerbrücke entdeckt. Ein alter Kaugummi-Automat wurde hier zu einem Blumensamenspender umgerüstet. Bei einem Einwurf von 20 Cent bekommen wir wahlweise eine bienenfreundliche Wiesenblumenmischung oder Sonnenblumensamen. Aufgestellt hat den liebevoll angemalten Automaten das „Präventionsbündnis für ein friedfertiges Gifhorn“ anlässlich des 850-jährigen Stadtjubiläums.

Blickfang.

Gifhorn für Familien: Unser Fazit

Unseren kleinen Familienurlaub in und rund um Gifhorn können wir wärmstens weiterempfehlen! Genügend Zeit sollten Reisende mitbringen, denn die Stadt bietet noch viel mehr, als wir während unseres kurzen Aufenthalts entdecken konnten. Das Mühlenmuseum hat eigentlich einen vollen Tagesausflug verdient. Und auch die Natur rundherum könnte uns wohl noch so manchen Tag beschäftigen. Und das Schlossmuseum möchte ich auch besichtigen. Außerdem möchten die Jungs das mit dem Wasserskifahren noch mal in Angriff nehmen. Wir kommen also bestimmt noch mal wieder!

Uns hat Gifhorn gefallen!

PS: Ausführlichere Berichte unserer #cities4family-Reisen veröffentliche ich in meinem eigenen Blog. Eine Übersicht mit den einzelnen Links bietet dieser Artikel: #cities4family – Städtetrips mit Kindern in Niedersachsen.

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